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YESSS!!!! Der HC Kriens-Luzern steht in Runde 2 des EHF-Cups!

Der HC Kriens-Luzern steht in Runde 2 des EHF-Cups! Beim schweren Auswärtsspiel in der Ukraine spielte das Team von Heiko Grimm clever, kämpfte erneut bravourös und konnte am Schluss den Ertrag für eine generöse Leistung mit nach Hause nehmen. Mit der 21:23-Niederlage in der Ukraine bleiben den Innerschweizern vom 24:20-Heimsieg zwei Tore! Gesamtskore; 45:43 für die Innerschweizer. Jetzt spielt der HC Kriens-Luzern mitte Oktober wie schon 2014 gegen den dänischen Topclub TVIS Holstebro.

So geht offenbar #onamission: Der HC Kriens-Luzern trat beim Rückspiel in Saporoshje clever und abgezockt an, liess sich von der physischen Dominanz des wuchtigen Gegners erneut nicht beeindrucken und hielt tapfer und clever dagegen. Die Ukrainer liessen zwar gleich zu Spielbeginn die Muskeln spielen und hatten den Viertore-Rückstand aus dem Hinspiel nach 10 Minuten wettgemacht. Zu wirklich viel mehr aber reichte es nie. Dies auch deshalb, weil der Gast aus der Schweiz unbeeindruckt blieb und immer wieder mit wichtigen Treffern den Anschluss fand.

Kritisch wurde es eigentlich nur einmal in Halbzeit 2. Nachdem die Ukrainer in Überzahl 2 Tore erzielt hatten und nach Fehlern der Krienser sogar auf 18:13 davon gezogen waren, war Saporoshje für kurze Zeit rein rechnerisch eine Runde weiter. Doch HCK-Coach Heiko Grimm nutzte die Reissleine, ordnete sein Team in einem Team Time Out erneut und brachte insbesondere ins Angriffsspiel wieder die benötigte Ordnung. Denn es waren zuvor Unzulänglichkeiten gewesen, welche dem Gegner einfache Tore ermöglicht hatten.

Der verordneten Kunstpause aber folgte die wohl stärkste Phase der Innerschweizer, die jetzt stabiler deckten. Und als Adi Blättler, der auffälligste Krienser Spieler nach 50 Minuten frech einen Ball vom Flügel als spektakulärer Drehball ins Gehäuse der Ukrainer setzte, war dem hintersten und letzten klar in der Halle: Dieser Gast aus der Schweiz wollte vom klassischen «Schweizer Verdikt» (gutes Hinspiel, dann aber beim Auswärtsspiel in Ehren ausgeschieden) nichts wissen. Die Mannschaft fightete weiter, hielt dem Sturmlauf der Gastgeber stand.

Und trotzdem wurde es am Schluss ganz hektisch: Als Blättler in den letzten zwei Minuten an ZTR-Keeper Dereviankin scheiterte, krallte im Gegenzug der wieder eingewechselte HCK-Keeper Paul Bar einen wichtigen Ball. Es wäre das 24:20 für ZTR gewesen. Stattdessen wetzte Blättler im Gegenzug die Scharte aus und verwandelte zum 20:23 - es war sein insgesamt 8. Tor in einer brillanten Partie. Das 21:23 von Radovanovic machte dann den Deckel zu - jetzt steckte der Gastgeber trotz des an sich wertlosen Heimsiegs geschlagen auf...

Der HC Kriens-Luzern zeigte in der Ukraine eine reife kämpferische Leistung, lebte als Team vom unverrückbaren Glauben, mit dem sich selbst ukrainische Hünen versetzen lassen. Und das Team behielt auch dann die Nerven, als es heiss zu werden drohte, blieb auf Kurs und setzte ein für den Schweizer Handball wichtiges Zeichen auf internationaler Ebene. Stark beim HCK war das Team, war die Defensive mit Bar und Willimann, die in wichtigen Phasen Saves zu verzeichnen hatten und der Deckung wichtige Impulse vermittelten. Stark war offensiv neben Adi Blättler auch Pete Schramm, der 30 Minuten sogar als Rückraum Mitte agierte und in Halbzeit 2 auf dieser Position Albin Alili Platz machte. Vielleicht war gerade dieser Wechsel ein entscheidendes Element der Innerschweizer Taktik, die für das letzte Viertel der Cup-Begegnung die Karten noch einmal aufmischte.

So kam es am Schluss zur Szene, das der Verlierer das Spielfeld mit gesenktem Haupt verliess, während die Sieger im Kreis jubelte. So geht Europacup, in dem Heim- und Auswärtsspiel direkt addiert werden... Der HC Kriens-Luzern spielt jetzt voraussichtlich am 7./8. Oktober zu Hause und am 14./15. Oktober auswärts gegen den dänischen Topclub TVIS Holstebro. 

Fotos von der Europacup-Reise in die Ukraine (Fotos: René Bieri und Ramon Schärli) 

Das Spiel nochmals anschauen (Youtube-Channel des HC Kriens-Luzern)

 

ZTR Saporoshje - HC Kriens-Luzern 21:23 (13:10)

Palace of Sports, 750 Zuschauer. SR Metalari /Nikolovski (MKD)

Spielverlauf: 0:1, 3:1, 5:2, 7:3, 7:5, 8:6, 11:7, 12:8, 13:9, 13:10;14:10, 14:12, 15:13, 18:13 19:15, 20:17, 21:18, 22:19, 23:20, 23:21.

Strafen: Kriens-Luzern 3x2 Minuten plus rot/blaue Karte gegen Spengler (58.)

ZTR Saporoshje: Dereviankin/Kriuchkov/V'yunyk; Akimenko (5/2), Artemenko (2), Ganchev (6), Honcharov, Honcharov, Isanchuk (5), Karamyshev (1), Konstantinov (1), Koyelov, Kravchenko, Strelnikov (3), Zviezdov.

HC Kriens-Luzern: Bar (1.-22 sowie ab 48.)/ Willimann (23.-47.); Alili (2), Blättler (8/3), Brücker, Delchiappo, Engler, Fellmann (1), Radovanovic (2), Schramm (4), Spengler (2), Vögtli (2), Wipf.

Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Nyffenegger, Hofstetter, Ramseier, Baviera. Penalties: 21. Spengler setzt Penalty neben das Tor (11:7) 

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