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Wacker Thun überfährt lethargischen HC Kriens-Luzern

Ausgerechnet beim dritten Viertelfinal-Duell gegen Wacker Thun legte der HC Kriens-Luzern die zweifelsohne schlechteste Leistung der Saison auf die Platte und wurde vom Gegner aus dem Berner Oberland regelrecht überfahren. Die Mannschaft von Martin Rubin kaufte den Innerschweizern den Schneid über die ganzen 60 Minuten ab und gewann die wiederum hart ausgetragene Affiche hoch verdient mit sechs Toren Unterschied. «Das war eine einzige Katastrophe von uns», fasste Goran Perkovac das Desaster anfressen und mit deutlichen Worten zusammen. Somit müssen die Blauweissen am Donnerstag (18:15) nochmals nach Thun reisen und die Entscheidung mit einem Break herbeiführen. Dabei ist im Lachen eine veritable Leistungssteigerung nötig, sonst droht dem HC Kriens-Luzern ein böses Erwachen. "Wir sind derzeit zu wenig konstant, auf ein gutes folgt ein schlechtes Spiel", so der HCKL-Cheftrainer. Das wiederum macht dafür wiederum Hoffnung auf die bevorstehende Partie am Donnerstag in Thun.

SPIELBERICHT

Gerädert und geteert

Als der Gastgeber nach zehn Minuten merkte, dass die Partie lief, führte Wacker dank einem temporeichen Start bereits mit 6:2. Während die Oberländer mit dem Messer am Hals einen Angriff um den anderen erfolgreich abschlossen, glänzten die Krienser mit Fehlversuchen, technischen Fehlern und Abwesenheit. Auch in der Folge drückte Wacker aufs Tempo und übertölpelte die Perkovac-Truppe mit einem Gegenstoss um den anderen. Kurz vor Schluss des ersten Umgangs bot sich Janus Lapajne die Möglichkeit, die Blauweissen bis auf drei Treffer heranzuschiessen. Symptomatisch verschoss der Slowene, und im Gegenzug erhöhte Topscorer Lukas von Deschwanden auf 17:12. Vorentscheidend war dies keinesfalls, doch der Glaube, den Bock nach dem Seitenwechsel umzustossen, liess der HC Kriens-Luzern auf der ganzen Linie vermissen.

Veritable Leistungssteigerung gefordert

Auch nach dem Seitenwechsel flogen die Krienser Bälle überall hin, nur nicht dorthin, wo sie sollten und wo Zählbares resultierte. Zwar war Moritz Oertli für den ersten HCKL-Treffer im zweiten Umgang besorgt, und das Publikum wurde erstmals richtig laut an diesem regnerischen Sonntagabend. Nur folgte die Thuner Antwort auf dem Fuss. Bis auf sieben Einheiten legten die Oberländer zwischenzeitlich vor. Dem HC Kriens-Luzern blieb nur zu reagieren, wenn überhaupt, denn die Gäste liessen kaum nach. Aus Sicht der Einheimischen bleibt zu hoffen, dass dieser Auftritt ein Ausrutscher war und die Reaktion bereits am Donnerstag folgt. Geschieht dies nicht, kommt es nächsten Samstag in der Surseer Stadthalle zum Showdown um das Erreichen der nächsten Runde.

TELEGRAMM

HC Kriens-Luzern - Wacker Thun 25:31 (12:17)

Krauerhalle| 50 Zuschauer*innen (ausverkauft/Kapazität begrenzt) / online 3'800 Zuschauer*innen

Schiedsrichter

Capoccia/Jucker (SR) / Kneubühler/Sager (Del.)

HC Kriens-Luzern 

Bar, Eicher; Stadelmann (0), Harbuz (4/3), Wanner (0), Blättler (3), Piroch (1), Rellstab (1), Gavranovic (1), Oertli (6), Schlumpf (1), Delchiappo (3), Idrizi (2), Lapajne (3/2)

Strafen 

6x2 (2xDelchiappo, Rellstab, Oertli, Idrizi, Gavranovic) / 5x2

Bemerkungen 

HCKL ohne Papez (Rücktritt) und Lavric (rekonvaleszent); Thun verspätet eingetroffen, Anwurf auf 17:15 verlegt, Delchiappo für 100 HCKL-Spiele ausgezeichnet, 6:38 Lattentreffer Lapajne, 13:46 Lattenschuss 7m Lapajne, 36:58 Lattenschuss Rellstab; 36:51 Platzverweis Lüthi (Unsportlichkeit); Serie 2:1 (Best-of 5)

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FORECAST

Der Ziellinie entgegen

Es wäre vermessen zu behaupten, dass das aktuelle Kräftemessen zwischen dem HC Kriens-Luzern und Wacker Thun von Spannung und Dramatik geprägt sei. Die Oberländer sehen bereits nach zwei Play-off-Partien dem vorzeitigen Saisonende entgegen. Sinnbildlich dafür wurden Cheftrainer Martin Rubin und Reto Friedli beim vermeintlich letzten Saisonspiel an Auffahrt vor dem eigenem Anhang verabschiedet. Man sei realistisch, lautete die Antwort der Berner unisono, wieso dieser Akt bereits vollzogen wurde. Doch die Oberländer werden sich am Sonntag garantiert nicht wehrlos aus der Krauerhalle schiessen lassen. Für Wacker wäre es der Schlusspfiff einer Spielzeit, die von zahlreichen Verletzungen geprägt war. Selten fanden die Thuner den Tritt, stets lief man dem Rhythmus hinterher. Eine Ausgangslage, von der sich der HC Kriens-Luzern aber nicht täuschen lassen darf. «Wie immer liegt es einzig und allein an uns», erklärt Goran Perkovac. «Zudem wollen wir uns diese Chance vor den eigenen Fans nicht nehmen lassen», ergänzt Filip Gavranovic. Weiter winkt den Innerschweizern mit dem Vollzug eine spielfreie Woche, die der Regeneration mehr als förderlich wäre.

In der Runde der letzten Vier bekämen es die Luzerner voraussichtlich mit den Kadetten zu tun. Die Schaffhauser führen ihre Serie gegen den BSV Bern auch souverän mit 2:0 an und dürften am Wochenende ebenfalls Tatsachen schaffen.

Das dritten Play-off-Viertelfinalspiel zwischen dem HCKL und Wacker Thun wird am Sonntag live gestreamt und von Manu Schnellmann kommentiert.

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