Es ist nie einfach, gegen einen Gegner zu bestehen, der ums «Überleben» in der Liga kämpft - und man gleichzeitig nach einem unerwarteten Negativerlebnis nach den Ursachen forscht. Mit diesen Vorzeichen startete der HC Kriens-Luzern nach Niederlage gegen Suhr-Aarau in die happige Schlussphase der Qualifikationsrunde. Um es aber gleich vorwegzunehmen: Der HC Kriens-Luzern löste diese delikate Aufgabe sehr gut und setzte sich letztlich hochverdient mit 29:24 durch.
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Fotogalerie zum Spiel (Hardy Konzelmann)
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Dabei zeigte die Mannschaft die von Coach Heiko Grimm geforderte Reaktion. Die Mannschaft legte los wie die Feuerwehr und wollte keinen Zweifel aufkommen, wer an diesem Abend die Rolle des Heimteams für sich beanspruchte. 4:0 führte der HCK nach 5 Minuten, beim Gast aus Bern schien der Gameplan Makulatur, noch bevor das Spiel richtig begonnen hatte. Der HCK hatte sich definitiv über das Element zurückgekämpft zu «alter» Stärke. Grundlage war in dieser Startphase die Deckung, gegen welche der Gast kein Rezept fand. Dazu stand Rückkehrer Andi Portmann im Tor, der mit einigen guten Saves einen wichtigen Beitrag leistete in der Startphase.
Aufgeben mochten die Berner aber trotzdem nicht. Sie kämpften weiter und suchen nach Lösungen, um die über weite Strecken sattelfeste Deckung der Gastgeber zu knacken. So richtig klappen damit wollte es aber nicht, auch wenn BSV-Keeper Rosenberg mit einigen starken Saves die Effizienz des Gastgeber zu senken vermochte. Beim BSV Bern-Muri aber fielen die (Langzeit-)Absenzen stark ins Gewicht. Dazu fehlten dem Spiel der Berner die Kreativität und das Überraschungsmoment - und damit am Schluss auch die Durchschlagskraft, um in der massiven Deckung der Einheimischen etwas ausrichten zu können.
Letztlich aber es denn auch stets die Gastgeber, die das Heft des Handelns in der Hand behielten und schon zur Pause mit 16:9 vorentscheidend führten. Den Bernern ist hoch anzurechnen, dass sie angesichts klarer Verhältnisse auf dem Platz nicht aufsteckten und in Halbzeit einen wenn auch im Kampf am Finalrundenstrich wertlosen «Prestige-Erfolg» verbuchten. Der «Sieg» in Halbzeit zwei war nämlich mitunter auch auf einige Unkonzentriertheiten der Gastgeber im Abschluss zurückzuführen.
Insgesamt aber geriet der HC Kriens-Luzern nie in Gefahr. Bis auf 3 Tore kam der Gast heran - dann aber fanden die Zentralschweizer immer wieder die richtige Antwort und legten wieder vor. Am Schluss verloren die Berner auch die dritte Begegnung in dieser Saison gegen den HC Kriens-Luzern klar und deutlich.
Mit diesem Sieg hat sich der HC Kriens-Luzern auch rein rechnerisch für die Finalrunde der besten sechs Teams qualifiziert. Respekt vor dieser Leistung - aber mehr als ein Etappensieg ist das nicht. Denn die Mannschaft hat sich mit starken Auftritten in eine Rolle gespielt, die mit klar höheren Ambitionen verbunden ist. Ab sofort zählt deshalb im Projekt «onamission» das Thema «Playoffs». Denn alle Punkte werden bekanntlich in die Finalrunde mitgenommen. Dass es aber auch für Siege gegen vermeintlich weniger starke Gegner eine engagierte Teamleistung braucht, hat die (jüngste) Vergangenheit gezeigt. Die Mannschaft wird sich daran mit Sicherheit erinnern und die kommenden zwei Wochen bis Weihnachten mit Volldampf in Angriff nehmen.
HC Kriens-Luzern - BSV Bern Muri 29:24 (16:9)
Maihofhalle Luzern, 780 Zuschauer. SR Brunner/Salah
Spielverlauf: 3:0, 7:4, 9:4, 11:5, 14:8, 16:9; 18:12, 21:14, 24:16, 24:20, 27:22, 29:24;
HC Kriens-Luzern: Portmann/Ineichen; Fellmann (1), Wipf (2), Blättler (1), Vögtli (2), Brücker (5), Stankovic (3/2), Ramseier, Spengler (2), Radovanovic (2), Schramm (3), Hofstetter (8).
BSV Bern Muri: Marjanac/Rosenberg; Lengacher, Schneeberger (2), Baumgartner (5), Getzmann (10/3), Striffeler, Kusio (4), Röthlisberger, Szymanski (1), Arn, Mitrovic, Kezo, Mühlemann (2).
Bemerkungen: Kriens ohne Baviera, Nyffenegger, Bar, Ramseier (alle verletzt) und Mühlebach (überzählig).