Es gibt so Spiele im Handball, in denen zählt nicht der Stil, sondern einzig und allein das Endresultat. Dies vorallem dann, wenn Druck und Erwartungshaltung gross, das Selbstvertrauen aber angeschlagen ist. In genau dieser Situation befand sich der HC Kriens-Luzern vor dem Spiel gegen GC Amicitia Zürich. Und der Gastgeber erfüllte die selber gesteckten Erwartungen mit einem letztlich verdienten 26:21-(11:10)-Sieg. Dabei überzeugte der Gastgeber vorallem durch Einsatzbereitschaft und Kampfgeist, steckte die turbulenten Wochen (Aus in Cup und Europacup, sofortiger Rücktritt von Kreisläufer Baviera) weg und erzwang das Glück des Tüchtigen.
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Fotogalerie zum Spiel (Hardy Konzelmann)
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Die Zürcher liessen sich 43 Minuten lang nicht abschütteln, kämpften ihrerseits verbissen und glicjen nach 36 Minuten ein letztes Mal zum 13:13 aus. Eine Dreierserie mit Fehlern brachte die Gäste dann aber definitiv aus dem Konzept, weil sich die Gastgeber diese Chance nicht nehmen liessen und ihrerseits auf 18:14 davonzogen. Das war so etwas wie der Turning point in diesem Spiel. Frietsch, Zildzic und Quni leisten sich Fehler, Pospisil und Quni scheiterten am erneute starken Paul Bar. Die Zentralschweizer nahmen diese Offerte an und zogen auf 18:14 weg. Und als Paul Bar in exakt dieser Situation noch mit einem direkten Wurf das 19:14 sicherte, war der Wille der Gäste gebrochen.
Der HC Kriens-Luzern wusste in der Deckung zu gefallen und hielt die Starke Offensive des Rekordmeisters in Schach. Dazu hatten die Einheimischen mit Paul Bar (14 Saves) einen starken Rückhalt im Tor. In der restliche Spielzeit liessen die Einheimischen dann nichts mehr anbrennen und dominierten das (in dieser Phase beidseitig reichlich fehlerhafte) Geschehen klar.
Der HC Kriens-Luzern verdiente sich zwei goldene Punkte im Kampf um den Einzug in die Finalrunde mit viel Bereitschaft und Kampfgeist. Er zeigte eine geschlossene Teamleistung - wohl das Abbild von zwei guten Trainingswochen, die ganz offensichtlich gut genutzt wurden. Der wiedergenesene Peter Schramm (7) und Luca Spengler (6) waren wichtige Stützen eines Teams, das auf Tore aus dem Rückraum zwingend angewiesen ist. Dazu zeigte auch Adrian Blättler (5 Tore) eine gute Leistung.
Wirklich wertvoll wird dieser Sieg nun aber erst, wenn am kommenden Donnerstag beim Spiel in St. Gallen gegen St. Otmar beide Punkte geholt werden. Dann kommt der HC Kriens-Luzern nach Startschwierigkeiten doch wieder auf die Finalrunden-Spur. Ein Erfolg, zu dem das Team mit dem Sieg gegen GC Amicitia einen wichtigen Grundstein gelegt hat.
HC Kriens-Luzern - GC Amicitia Zürich 26:21 (11:10)
Maihofhalle, 760 Zuschauer. SR Bertin, Adel
Spielverlauf: 1:1, 4:2, 7:2, 10:5, 10:8, 11:10; 12:12, 17:14, 19:15, 21:17, 24:19, 26:21.
Strafen: Kriens-Luzern 8x2, GC Ami 5x2 Minuten.
HC Kriens-Luzern: Bar (1-60; 2 Tor)/Willimann; Fellmann (1), Wipf (1), Blättler (5/1), Engler (1), Spengler (6), Vögtli, Alili (1), Brücker (2), Delchiappo (1), Schramm (7).
GC Amicitia Zürich: Schelling (1-60), Ineichen; Frietsch (6), Pospisil (1), Leitner, Laszlo (1), Pocz-Nagy (1), Schild (1), Bakos, Heyme (6), Dannmeyer, Quni, Koller, Zildzic (2), Sartisson (1).
Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Hofstetter, Nyffenegger, Ramseier, Radovanovic.