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Teamwork und Wille ermöglichen 30:28-Sieg in Aarau

Mit einem ebenso überraschenden wie überzeugenden 30:28-Sieg im Aarauer Schachen macht der HC Kriens-Luzern einen Riesenschritt hin in Richtung Platz 5 der Finalrunde. Den an sich heimstarken Aarauern zog der HC Kriens-Luzern mit einer absoluten Klasseleistung in der Abwehr den Zahn und lenkte das Spiel bald in in die richtigen Bahnen. Und zwar so, dass das knappe Resultat nach der Suhrer Schlussoffensive etwas täuscht.

Das die Partie im Aarauer Schachen kein Kinderspiel würde, das wusste man beim HC Kriens-Luzern nur zu gut. Vor wenigen Tagen trottete Pfadi Winterthur als Verlierer aus der Halle, und beim Heimspiel in der Krauerhalle waren es ebenfalls die Suhrer gewesen, die als Sieger vom Platz gingen. Erstaunlicherweise liess sich der HC Kriens-Luzern davon absolut nicht beeindrucken und stellte mal kurz klar, dass er nicht bereit war, diese Punkte einfach so herzuschenken: 4:0 führten die Gäste nach 5 Minuten, als Suhr Aaraus Coach Micha Kauffmann ein erstes Mal fuchsteufelsild die grüne Karte auf den Zeitnehmeritsch knallte und seine Truppe senkelte.

Der Gastgeber fand zwar danach etwas den Tritt. Aber wirklich Fahrt nahm der Zug des Gastgebers nicht auf. A tout prix wollten diese nämlich den fünften Rang, um jeden Preis den HCK in der Rangliste überflügeln - wohlwissend, dass dies die einzige Chance wäre, in den Playoffs an einem der drei Grossen der Liga vorbeizukommen.

Erstaunlich aber, mit welcher Souveränität der HC Kriens-Luzern in dieser Situation agierte. Die Deckung war enorm stabil, ein starker André Willimann leistete seinen Beitrag. Die Offensive der Aarauer - sonst in der Liga eine der besten - biss sich förmlich im Defensivbollwerk fest. Und mit jedem weiteren gescheiterten Angriffsversuch sank der Glaube der Aargauer, an diesem Abend etwas Zählbares in Händen halten zu können. Bezeichnend war da die Schlussphase von Halbzeit 1, als Suhr Aarau 13 Sekunden vor der Pausensirene zum 11:13 verkürzte. Der Gast aber nahm Anlauf und erzielte durch Fellmann mit der Schluss-Sirene das 14:11. An diesem Abend waren es wirklich die Zentralschweizer, die mit Wille, Kampfkraft und cleverem Engagement die Zeichen setzen.

Dies zeigte sich auch gleich nach der Pause, als die Gastgeber erneut Mal für Mal auf der Gästeabwehr aufliefen. Von 11:14 gings auf 11:18, die Uhr hatte bereits 39 Minuten auf der Anzeige, als den Aargauern das 12:18 gelang. Für die Moral aber war das nicht gut. Zumal es den Gästen auch nicht gelang, aus den (klar zu) vielen Überzahlsituationen Profit zu schlagen. Die beiden Refs lieferten mit einigen Entscheiden Diskussionsstoff. Und als sie nach 43 Minuten Ramseier vom Feld schickten, dann aber den Entscheid korrigierten und stattdessen Fellmann mit der dritten Strafe und der roten Karte belegten, schien der Gast «bedient»: Angesäuert und um den Defensivchef beraubt glaubte manch einer in der Halle, dass dies die Stunde zur Wende wäre.

Aber daraus wurde nichts. Zwar erzielten die Suhrer jetzt einfachere Tore - aber von einer Wende waren sie zu weit weg. Dafür sorgten die Gäste selber, indem sie mit einer starken Teamleistung weiterhin Präsenz auf dem Platz markierten. Blättlers Tor zum 21:16 aus Winkel 0 nach 48 Minuten stellte klar, wer an diesem Abend den Platz als Sieger verlassen würde: Der HC Kriens-Luzern. Umso mehr, als der eben eingewechselte Paul Bar kurz nach den ersten Wurf auf sein Tor ebenfalls abwehrte und klar machte: Die Belohnung für diese Leitung würde sich der HC Kriens-Luzern an diesem Abend nicht mehr nehmen lassen.

Im offenen Schlagabtausch mit 6 erfolgreichen Würfen aufs freie Tor des HC Kriens-Luzern sorgten die Einheimischen für etwas Kosmetik. Aber der Sieg blieb dort, wo er hochverdient hingehörte: Bei den Gästen aus der Innerschweiz. Neben einer bärenstarken Deckung brillierte dieser nämlich auch offensiv. Spengler bestätigte seine zuletzt starken Leistung mit einem Topspiel - 9 Tore aus 13 Versuchen sind mehr als nur bemerkenswert. Adi Blättler war der zuletzt schon gewohnt sichere Wert mit Emotionen und wichtigen (7) Toren, Severin Ramseier war auf der anderen Seite in den richtigen Momenten auch zur Stelle.

Eine Teamleistung, die den Erfolg und die ersten Siegespunkte der Finalrunde brachte. Die wohl Rang 5 und damit den BSV Bern Muri in den Playoffs bringen werden. Vorallem aber eine Teamleistung, die beweist: Mit einer Kollektivleistung wie in Aarau ist diesem HC Kriens-Luzern auch in den Playoffs etwas zuzutrauen. Tipp: Schon mal die Playoff-Daten notieren... 

 

HSC Suhr Aarau – HC Kriens-Luzern 28:30 (11:14)

Schachenhalle, 882 Zuschauer. SR Brunner/Salah

Spielverlauf: 0:4, 3:4, 4:7, 5:7, 8:8 (23.), 9:10, 10:13, 11:13, 11:14; 11:18 (38.), 13:19, 15:20, 16:21, 18:22, 20:25, 21:26, 23:27, 24:28, 26:28, 28:30

Strafen: Suhr Aarau 4, Kriens-Luzern 10 (!!) x 2 Minuten mir roter Karte (3x2) gegen Fellmann in der 43. Minute

HSC Suhr Aarau: Ferrante (1)/Kropf; Reichmuth (3), Isailovic, Baumann (3/2), Skvaril (4), Aufdenblatten (4), Lukas Strebel (2), Rohr (6), Laube, Patrick Strebel (6), Slaninka (2)

HC Kriens-Luzern: Willimann/Bar; Fellmann (2), Wipf (2), Blättler (7/1), Engler (3), Spengler (9), Vögtli, Oertli, Alili (1), Ramseier (5), Gnos, Delchiappo, Schramm, Hofstetter (1).

Bemerkungen: Suhr Aarau ohne Romann; Kriens-Luzern ohne Radovanovic und Nyffenegger. 20. Willimann  hält Penalty von Reichmuth (6:8)

 

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