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Sieg! 27:25 gegen BSV Bern bringt die Finalrunde in Griffnähe

Der HC Kriens-Luzern siegt gegen den BSV Bern Muri mit 27:25. Nach grossem Fight und viel Nerven rückt die Finalrunde für die Zentralschweizer damit in Griffnähe. Dabei verdienten sich die Gastgeber diesen enorm wichtigen Sieg, weil sie nach zwei Niederlagen gegen die Berner in der laufenden Saison an den Erfolg glaubten und sich mit einem bärenstarken Finish und vorbildlichem Kampfgeist den Erfolg verdienten.

Es war ein Handball-Spiel, wie man es sich nach einem verregneten Sonntag so vorstellt. Ein Kampf auf Biegen und Brechen zwischen zwei Teams, die sich auf Augenhöhe begegnen und sich nichts schenken. Ein Spiel, das wortwörtlich erst auf der Ziellinie entschieden wurde. Erfreulicherweise für das Heimteam, das um eine Spur mehr tat, um das Wettkampfglück auf seine Seite zu zwingen. Dennlange Zeit hätte die Partie auch anders hätte herauskommen können. Aber die Zentralschweizer zeigten, dass sie an psychischer Stabilität dazugewonnen haben.

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Fotogalerie zum Spiel (Hardy Konzelmann)

Der Kurzfilm mit den Highlights zum Spiel

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Auf dem Weg zum Sieg hatten die Gastgeber das eine oder ander Hindernis zu überwinden. Schon nach Minute 1 musste Peter Schramm für zwei Minuten auf die Strafbank. Es sollte nicht die letzte Strafe sein, die an diesem Sonntag einiges zu reden gab. 12 Minuten später führte der HC Kriens-Luzern 5:3, als Fellmann und Wipf (nicht Witz, auch wenn es...) auf die Bank mussten. Die Berner nutzten die Gunst der unerwarteten Stunde und drehten das Spiel auf 6:5...

Nächste Etappe war die 28. Minute, als Luca Spengler nach einem Abschluss so unglücklich mit der Berner Deckung kollidierte, dass er humpelnd von Teamkollegen vom Platz getragen werden musste und Halbzeit 2 von der Bank aus mitverfolgte - geduscht und bereit für weitere ärztliche Untersuchungen. Auf einen Freistoss hatten die Einheimischen vergebens gehofft...

Doch auch dies brachte den HCK nur zwischenzeitlich aus dem Konzept. Die Gäste zogen zwar zur Pause mit 15:13 davon - dann aber starteten die Innerschweizer mit einem fulminanten Gegenangriff. Grundlage dazu war eine bärenstarke Deckung, hinter der Paul Bar mit einigen wichtigen Saves für die richtigen Zeichen sorgte: «Hier kommt ihr nicht so leicht durch!» In der Abwehr nahm der HC Kriens-Luzern den Kampf auf, stemmte sich gegen den drittbesten Angriff der Liga und war damit erfolgreich.

Mit zunehmender Spieldauer merkte der Gast: So einfach wie bei den bisherigen zwei Partien der Saison waren die Punkte diesmal nicht zu haben. Auf der BSV-Bank machte sich zunehmend Unruhe breit, weil der Gastgeber diesmal trotz widriger Umstände (nach den Ausfällen von Hofstetter, Radovanovic und Nyffenegger fehlte ja nun auch noch Spengler) nicht daran dachte, die Partie verloren zu geben: «Wie mein Team da gekämpft hat, hat mich beeindruckt,» sagte Coach Heiko Grimm nach der Partie. Tatsächlich sicherten sich die Zentralschweizer den Erfolg erneut in der heissen Schlussphase. In den letzten 5 Minuten liess die HCK-Deckung noch 2 Tore zu - und erzielte selber deren 4 - die Entscheidung. Nach Szymanskis 24:23-Führung der Berner drehten die Innerschweizer mit (Defensiv-)Wille, Charakter und Köpfchen die Partie, gingen 27:24 in Front, was den Bernern nur noch Kosmetik (27:25) ermöglichte - der Siegerjubel aber blieb den Einheimischen vorbehalten.

Und das völlig zu recht. Denn es waren die Zentralschweizer, die mehr für den Erfolg taten. Stark waren Linkshänder Luca Engler (6 Tore) und Albin Alili (5, trotz einiger Fehler). Grosser Sieger der Partie war aber insbesondere auch das Team, das sich förmlich zum Sieg fightete, Widrigkeiten überwand und in der Schlussphase die Nerven behielt. Dass dieser Angriff auf die Nerven der Fans eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, lag daran, dass die Partie schon deutlich früher hätte entschieden sein können. Denn zu oft wurden Ballgewinne in der Defensive durch unnötige Ballverluste in der Angriffsauslösung wieder zunichte gemacht. «Da müssen wir noch kaltblütiger werden,» sagte Heiko Grimm, der sich aber trotzdem über diese zwei Punkte einem Tag nach seinem 40. Geburtstag freute. Die Mannschaft jedenfalls durfte nach dem Spiel in der Garderobe auf diesen Kampfsieg anstossen - mit Bewiligung des Coaches ...  

In der Rangliste ist der HC Kriens-Luzern auf Rang 5 geblieben - aber der Abstand zum Strich ist auf 6 Punkte angewachsen. Bei vier ausstehenden Spielen mit sehr schweren Gegnern (Pfadi, Wacker, Kadetten) ist das beruhigend und nimmt gehörig Druck. Und es bietet die Chance, am Mittwoch im Auswärtsspiel gegen Gossau ein (weiteres) Zeichen zu setzen und den Finalrundensack definitiv zuzumachen. 

 

HC Kriens-Luzern - BSV Bern Muri 27:25 (13:15)

Krauerhalle, 600 Zuschauer. SR Stalder/Boskoski

Spielverlauf: 0:1, 1:2, 5:2, 5:6, 7:6, 8:7, 10:8, 11:9, 11:11, 12:12, 13:13, 13:15; 17:15, 18:17, 20:17, 20:21, 22:21, 23:23, 23:24 (55.), 27:24 (60.), 27:25.

Strafen: HC Kriens-Luzern 7, BSV Bern Muri 5x2 Minuten.

HC Kriens-Luzern: Willimann/Bar (ab 31.); Fellmann (3), Wipf (3), Blättler, Engler (5), Spengler (1), Oertli, Alili (5), Brücker (3), Gnos, Schramm (4), Hofstetter.

BSV Bern Muri: Marjanac/Rosenberg; Lengacher (2), Schneeberger, Groff (2), Heer (1), Baumgartner (3), Getzmann (2/2), Striffeler (1), Kusio (4), Spinola (2), Rathgeb, Szymanski (5), Arn (1), Mühlemann (2).

Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Radovanovic, Hofstetter, Nyffenegger, Delchiappo und Ramseier. Penalties: 49. Bar hält Penalty von Getzmann (20:20) 

J.P. Chenet Best Player Award: Alibin Alili (HC Kriens-Luzern), Bruno Spinola (BSV Bern).

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