Die offizielle Würdigung wird ohne den traurigen Rahmen des Saisonendes nachgeholt. Das hat die Teamleitung des HC Kriens-Luzern beschlossen. Genauso wie auch für die anderen Spieler, die in der neuen Saison nicht mehr dabei sein werden. Das wird mitunter Peter Schramm, Christian Wipf, David Nyffenegger und Albin Alili betreffen.
Deshalb stand am Schluss des letzten Saisonspiels 17/18 ein Name im Vordergrund: Jener von Daniel Fellmann. Der ehemalige Rückraumspieler aus Malters, der inzwischen als Kreisläufer im Dauereinsatz steht, beendete seine grosse Karriere mit diesem Spiel. «Ich hätte meine Karriere gerne mit einem Sieg abgeschlossen,» gab der ehrgeizige Fellmann freimütig zu. Wohlwissend aber, dass das im Playoff-Modus mit einem Meistertitel gleichzusetzen gewesen wäre. «Und das,» so realistisch schätzte auch er die aktuelle Situation ein, «wäre dann doch nicht wirklich realistisch gewesen.»
Immerhin aber blieb ihm das Ende der Karriere auf der Strafbank erspart: Kurz vor Spielende musste Fellmann im vierten Playoff-Viertelfinal noch einmal dort Platz nehmen. Der beinharte Verteidiger mit der Klasseübersicht konnte aber für die letzte Spielminute noch einmal zurückkehren aufs Spielfeld.
Seit 2011 stand er für den HC Kriens-Luzern im Einsatz, kämpfte, wirbelte, fightete. Und nahm junge oder neue Spieler unter seine Fittiche, zeigte ihnen den Weg und gab seinen immensen Erfahrungsschatz an sie weiter. Fast 400 NLA-Spiele und 118 Länderspiele stehen in seiner Statistik und bilden die kalten Zahlen für viel Emotionen und Engagement, die er für die Sportart Handball und für seine Vereine (zuletzt den HC Kriens-Luzern) investierte.
Das Publikum, aber auch die Teamkollegen und selbst der Playoff-Gegner BSV Bern Muri erwiesen einem Doyen der Schweizer Handball-Szene noch einmal die Reverenz mit einem minutenlangen Applaus. Es war ein Zeichen der Ehre, Wertschätzung und Würdigung für all das, was Daniel Fellmann in seiner beeindruckenden Handball-Karriere geleistet hat.
Dass es Fellmann in den letzten Jahren ohne allzu grosse Absenden durchstand, war nicht ganz selbstverständlich. Denn in Zeiten mit vielen Verletzten hatte der vielseitig einsetzbare Fellmann fast pausenlos auf dem Feld zu stehen: Mal als Kreisläufer, mal im Rückraum, dann und wann sogar auf Rückraum mitte, wenn es die Situation erforderte. Dank geschicktem Umgang mit seinen Ressourcen schaffte es Fellmann, auch solche Situation der Dauerbelastung im Dienste der Mannschaft zu handlen.
Der HC Kriens-Luzern dankt Daniel Fellmann für sein riesiges Engagement und wünscht ihm für die private und sportliche Zukunft Freude, Ruhe und Erfolg. Es wäre schön, wenn man ihn im Umfeld der Gesamtorganisation HC Kriens-Luzern - HC Kriens - SG Pilatus Handball demnächst wieder in einer neuen Rolle antreffenkönte!
Das Video zum Karrierenende im Youtube-Kanal des HC Kriens-Luzern