Zum zweiten Mal innert Wochenfrist muss sich der HC Kriens-Luzern mit einer empfindlichen Niederlage abfinden (21:32). Trotz wiederholtem Szenario bezüglich Resultat unterscheidet sich diese Niederlage durchaus von jener gegen Pfadi. Denn während 30 Minuten hatten die Zentralschweizer zumindest noch die Hoffnung, gegen den amtierenden Meister zumindest bis am Schluss mitreden zu können. Dann aber riss der Faden unerwartet früh. Und Schaffhausen legte das in die Wagschale, was an diesem Abend wohl den grössten Unterschied ausmachte: Die Breite der Bank.
Unüblich waren es beim Meister aber nicht die hochbezahlten Profis, die jetzt für den Unterschied sorgten. Es waren die jungen Schweizer wie Kreisläufer Meister, Delhees, Zehnder, Küttel oder Markovic. Sie kamen am Schluss auf 23 Tore und waren zusammen mit Torhüter-Routinier Aurel Bringolf die siegbringenden Trümpfe.
Beim HC Kriens-Luzern fehlten ganz offensichtlich die personellen Alternativen. Mit noch 10 Feldspielern auf der Bank waren dem Coach die Hände ziemlich gebunden. Irgendwann fehlten auch die personellen Alternativen, die es gebraucht hätte. Denn auf einigen Positionen fehlte an diesem Abend die Power. Spengler war ein erfreulicher Aktivposten, Blättler (3) und Baviera (2) blieben fehlerlos. Ansonsten aber blieben die individuellen Bilanzen da und dort doch stark in der roten Zone.
Aus Sicht der Gäste war die Defensive in der ersten Halbzeit einigermassen stabil und vermochte dem Angriffsspiel der Schaffhauser Widerstand zu leisten. Mit zunehmender Spieldauer aber machte sich dann bemerkbar, dass sich fehlende Pausen nicht nur in einer hohen Fehlerquote im Abschluss, sondern auch in (zu) vielen Deckungsfehlern ausdrücken.
Die Schaffhauser liessen sich an diesem Abend nicht zweimal bitten, nutzten viele der Fehler auf Seiten der Gäste resolut aus und setzten mit einem klassischen Fliegertor sogar zur Kür an. Wenn die 11 Tore Differenz trotzdem zu hoch ausfallen, dann lag das aber daran, dass die Abwehrleistung der Gäste höchstens 30 Minuten den eigenen Ansprüchen genügten. Danach schwand mit der Energie ganz offensichtlich auch der Glaube an die eigenen Möglichkeiten. Und damit auch die Konsequenz darin, wie der Schaffhauser Angriffswirbel hätte gebremst werden können.
Schaffhausen kam so zu einem verdienten Erfolg. Ein Erfolg, der auch mit Blick auf die Playoffs nicht unbedeutend sein könnte. Denn wenn der HC Kriens-Luzern sein Ziel erreicht und die definitive Playoff-Teilnahme sichert, dann könnte es durchaus sein, dass erneut die Schaffhauser der Widersacher sein werden. In eine solche Playoff-Serie ginge der HC Kriens-Luzern zwar nicht chancenlos, das hat die erste Spielhälfte gezeigt. Aber es bräuchte deutlich mehr als am Sonntag gezeigt, um den Gegner ernsthaft auf dem Weg Richtung Titelverteidigung zumindest ernsthaft zu fordern.
Kadetten Schaffhausen - HC Kriens-Luzern 32:21 (13:12)
BBC-Arena, 300 Zuschauer. SR Castineiras / Zwahlen
Spielverlauf: 0:1, 2:1, 3:3, 5:3, 5:6, 7:7, 11:8, 12:12, 13:12; 13:13, 15:14, 21:14 (41.), 22:17, 24:18, 27:18, 30:20, 32:21.
Strafen: je 3x2 Minuten
Kadetten Schaffhausen: Bringolf/Marinovic/Kindle; Meister (3), Delhees (5), Zehnder (6), Küttel (3), Graubner, Pendic (2), Brännberger (3), Cszazar, Markovic (6), Koch (1), Muggli.
HC Kriens-Luzern: Portmann/Bar (.e.); Fellmann, Mühlebach (2), Wipf (1), Blättler (3), Spengler (6), Alili, Baviera (2), Stankovic (2), Radovanovic (2), Schramm (3).
Bemerkungen: Kriens ohne Hofstetter, Nyffenegger, Ramseier, Brücker und Vögtli. Penalties: Portmann hält Penalty von Pendic (11:9) inkl. Nachschuss