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Konzentration statt Katzenjammer

Nach einer zweieinhalbwöchigen Pause nimmt das NLA-Team des HC Kriens-Luzern mit dem Heimspiel gegen GC Amicitia Zürich den Meisterschaftsbetrieb wieder auf. Coach Heiko Grimm ist überzeugt, dass die Mannschaft die Pause gut genutzt hat. «Wir haben den Kompass neu ausgerichtet.»

Heiko, wie habt ihr die Pause der Nationalmannschaft überbrückt?

«Zuerst einmal haben wir eine kurze Pause gemacht. Das war nötig nach der doch sehr intensiven Zeit. Danach haben wir den Restart-Knopf gedrückt und haben eine Art Mini-Vorbereitung gestartet, in der es darum ging, die Batterien neu zu laden und den Rhythmus wieder zu finden.»

Welches ist Dein Eindruck: wo steht das Team heute?

«Wir haben sehr gut trainiert in der Länderspielpause. Und wir haben sicher wieder einen Schritt nach vorne gemacht, der mir zeigt, dass die Mannschaft richtig reagiert hat. Dazu haben wir auch etwas Kraft getankt an der Leistung von Adi Blättler. Dass einer von uns ins Nationalteam aufgeboten wurde und dort sogar in beiden Spielen ein Tor erzielte, darüber haben wir uns sehr gefreut.» 

Dann sind die Rückschläge verdaut?

«Dass die Punkteausbeute nicht unserem Budget entspricht, hat die Mannschaft tatsächlich belastet. Wir haben intensive Einzelgespräche geführt, und wir haben auch im Team darüber gesprochen. Und haben auf diesem Weg versucht, den Gründen auf die Spur zu kommen.» 

Und? Woran lags?

«Zuerst einmal dürfen wir nicht vergessen: Es war nicht alles schlecht, was wir gezeigt haben. Absolut nicht. Aber es gab auch zwei oder drei Niederlagen, die sehr ärgerlich waren. Diese hingen sicher auch mit der Gesamtsituation zusammen. Es ist uns nicht immer gelungen, die unglaublich vielen Ausfälle durch noch mehr Engagement zu kompensieren. Das wiederum hängt halt auch damit zusammen, dass einzelne Spieler kaum mehr zu Ruhephasen kamen, weil die Alternativen fehlten. Und im Training war kein vernünftiger Betrieb mehr möglich, weil stark belastete Spieler mehr Ruhe als Trainings brauchten.»

Hat sich die Situation etwas entspannt?

«Auf alle Fälle, ja. Wir wissen zwar noch nicht, wann Hofstetter, Radovanovic und Ramseier ins Team zurückkehren. Alleine aber dass sie im Training gewisse Elemente wieder mitmachen, hilft – und gibt Zuversicht.»

Du sprichst davon, dass die Mannschaft den Kompass neu ausgerichtet hat. Was meinst Du?

«Wir waren in drei Wettbewerben engagiert vor der Länderspielpause. Jetzt können wir unsere Kräfte auf die Meisterschaft ausrichten. Dort gilt unser Fokus jetzt klipp und klar dem Einzug in die Finalrunde. Wenn wir auf die erstarkte Konkurrenz schauen, dann erkennt man schnell, dass dies alles andere als selbstverständlich ist.» 

Welche Rolle hat da das Spiel gegen Amicitia?

«Die Antwort auf diese Frage liefert die Tabelle. Wir haben heute die Chance, einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Finalrunde zurückzubinden. Ich habe in den Trainings gespürt, dass die Mannschaft diese Chance nutzen will.» 

Auch ohne Fabio Baviera?

«Es ist bedauerlich, dass Fabio nicht mehr dabei ist, keine Frage. Er wird uns fehlen - als Teamkamerad, als Verteidiger, als Angreifer. Aber es ist auch ehrlich. Ein Spieler, der mit Motivationsproblemem kämpft, hat den Spass verloren. Von einem solchen Spieler dann zu erwarten, dass er sich für eine Sache zerreisst, deren Sinn er nicht mehr sieht, wäre unrealistisch. Wir müssen uns deshalb als Team arrangieren mit der Situation. Solche Veränderungen können auch Teamhierarchien verändern und neue Kräfte freisetzen.»

Dann bist du zuversichtlich?

«Ich habe ein gutes Gefühl. Die Mannschaft hat gut reagiert und wirklich seriös, konzentriert trainiert. Ich bin sicher, dass sich auch auf dem Spielfeld bemerkbar machen wird.»

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