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Klare Sache im Oberland - der HCKL besiegt Wacker diskussionslos

In einer hart ausgetragenen Play-off-Viertelfinal-Affiche zwischen Wacker Thun und dem HC Kriens-Luzern gab es auch beim zweiten Aufeinandertreffen keine Diskussionen um den Sieg. Die Thuner zeigten sich mit ihrem fragwürdigen Gebaren und pausenlosem Lamentieren nicht von ihrer besten Seite und suchten die Gründe für die Niederlage überall, aber nicht bei sich selbst. Nach einem durchzogenen Start fanden die Blauweissen langsam ihren Rhythmus und entschieden die Partie noch vor dem Pausentee zu den eigenen Gunsten. In einer denkwürdigen Schlussphase liessen sich die Luzerner nicht von den plumpen Provokationen der Platzherren aus der Ruhe bringen und wickelten den wichtigen Auswärtsssieg nach exakt einer Stunde in trockene Tücher. Goran Perkovac zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt der Seinen: «Das war keine einfache Ausgangslage heute, umso wichtiger ist der Sieg einzuordnen.» Bereits am Sonntag ab 17:00 winkt dem HCKL vor eigenem Anhang die Möglichkeit, mit einem weiteren Erfolg in den Halbfinal einzuziehen und sich damit für das europäische Geschäft zu qualifizieren.

SPIELBERICHT

Vermeintliche Thuner Abschiedstour

Die Frage beim Gastgeber lautete vor dem Anwurf, ob die Partie gegen die favorisierten Luzerner das letzte Heimspiel der Saison bildet und damit das Ende der erfolgreichen Ära unter Cheftrainer Martin Rubin und Wacker-Kultfigur Reto Friedli naht. Die Antwort dürfte positiv ausfallen, denn die Oberländer nahmen die Verabschiedungen der Abtretenden umgehend nach der Schlusssirene vor. Beim HC Kriens-Luzern nahm Aljaz Lavric, der sich am Freitag einem oprativen Eingriff unterziehen muss, zwar Platz auf der Bank. Der Slowene wurde jedoch nicht eingesetzt und an seiner Stelle startete Gino Delchiappo am HCKL-Kreis. Die Innerschweizer legten gleich mit viel Tempo los und eröffneten das Score nach einer halben Minute durch Janus Lapajne. Von der ersten Minute an suchten die Thuner ihre marginalen Erfolgsaussichten in Form von Härte und zahlreichen Diskussionen. Die gelassenen Gäste liessen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen und brillierten im Gegensatz dazu mit ihrem Können, der feineren Technik und taktischen Vielseitigkeit. Doch die Mannschaft von Goran Perkovac fand nur mit Mühe in die Partie und offenbarte in der Startphase zu viele Unzulänglichkeiten. Erst ab der 20. Spielminute kristallisierte sich der Klassenunterschied heraus, und die Krienser distanzierten den Gegner ebenso wacker wie kontinuierlich. Immer wieder sorgte der sich in fantastischer Form befindende Paul Bar im Gehäuse der Blauweissen mit seinen sicheren Intervention dafür, dass die Thuner den Blauweissen nicht zu nah auf die Pelle rückten. Je grösser sich der Vorsprung gestaltete, desto ausfälliger benahm sich der Gastgeber gegenüber den Delegierten wie auch den Unparteiischen, denen wie jedermann zwar ab und zu ein Fehler unterlief, aber keinesfalls so arbitrierten, wie die Oberländer klagten. Fünf Tore betrug der Unterschied zur Pause, viele der 50 Zuschauer*innen glaubten jedenfalls nicht mehr an eine Renaissance der Einheimischen. 

Unwürdige Schlussphase

Auch nach dem Seitenwechsel diktierten die Blauweissen das Geschehen und hielten den Gegner stets auf Distanz. Für den zehnten Treffer benötigten die Thuner exakt 40 Minuten, denn Paul Bar brachte die Oberländer auch nach dem Seitenwechsel fast zur Verzweiflung. Bis auf sieben Schlaglängen Unterschied distanzierte der HCKL die Thuner, die ihr Heil nun in der Disziplin Chaos suchten. Nur zeigten sich die Innerschweizer zu abgebrüht und lächelten die Provokationen einfach weg, doch der Vorsprung begann zehn Minuten vor Spielschluss zu Schmelzen. Kurzum schaltetet der HCKL im Stile einer Spitzenmannschaft zwei Gänge höher, zog das Tempo an und beendete die homöopathischen Hoffnungen auf die Umkehr der Partie. So durfte die Krienser Delegation den wichtigen Sieg feiern und Paul Bar sich verdient als bester seiner Equipe auszeichnen lassen. «Wir wollen nun den dritten Sieg und die Serie beenden», nahm Capitano Gavranovic einen ersten Ausblick auf den Sonntag, denn auf Krienser Seite war man sich einig: einem solches Theater muss man kein zweites Mal beiwohnen.

TELEGRAMM

Wacker Thun - HC Kriens-Luzern 17:23 (7:12)

Lachen Thun| 50 Zuschauer*innen (ausverkauft/Kapazität begrenzt)

Schiedsrichter

Abalo/Maurer (SR) / Rätz/Nagel (Del.)

HC Kriens-Luzern 

Bar, Eicher; Stadelmann (0), Harbuz (7/3), Wanner (3), Blättler (2), Piroch (3), Rellstab (0), Gavranovic (3), Oertli (0), Schlumpf (2), Delchiappo (0), Lavric (0), Idrizi (0), Lapajne (3)

Strafen 

4x2 / 5x2 (2xGavranovic, Delchiappo, Oertli, Harbuz)

Bemerkungen 

HCKL ohne Papez (Rücktritt); 3:30 Pfostenschuss Piroch, 10:01 und 48:42 Fehlversuche 7m Harbuz, 39:49 Lattenschuss Oertli, 41:57 Lattenschuss Harbuz; Play-off Serie 2:0 (Best of 5)

 

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