SPIELBERICHT
Vermeintliche Thuner Abschiedstour
Die Frage beim Gastgeber lautete vor dem Anwurf, ob die Partie gegen die favorisierten Luzerner das letzte Heimspiel der Saison bildet und damit das Ende der erfolgreichen Ära unter Cheftrainer Martin Rubin und Wacker-Kultfigur Reto Friedli naht. Die Antwort dürfte positiv ausfallen, denn die Oberländer nahmen die Verabschiedungen der Abtretenden umgehend nach der Schlusssirene vor. Beim HC Kriens-Luzern nahm Aljaz Lavric, der sich am Freitag einem oprativen Eingriff unterziehen muss, zwar Platz auf der Bank. Der Slowene wurde jedoch nicht eingesetzt und an seiner Stelle startete Gino Delchiappo am HCKL-Kreis. Die Innerschweizer legten gleich mit viel Tempo los und eröffneten das Score nach einer halben Minute durch Janus Lapajne. Von der ersten Minute an suchten die Thuner ihre marginalen Erfolgsaussichten in Form von Härte und zahlreichen Diskussionen. Die gelassenen Gäste liessen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen und brillierten im Gegensatz dazu mit ihrem Können, der feineren Technik und taktischen Vielseitigkeit. Doch die Mannschaft von Goran Perkovac fand nur mit Mühe in die Partie und offenbarte in der Startphase zu viele Unzulänglichkeiten. Erst ab der 20. Spielminute kristallisierte sich der Klassenunterschied heraus, und die Krienser distanzierten den Gegner ebenso wacker wie kontinuierlich. Immer wieder sorgte der sich in fantastischer Form befindende Paul Bar im Gehäuse der Blauweissen mit seinen sicheren Intervention dafür, dass die Thuner den Blauweissen nicht zu nah auf die Pelle rückten. Je grösser sich der Vorsprung gestaltete, desto ausfälliger benahm sich der Gastgeber gegenüber den Delegierten wie auch den Unparteiischen, denen wie jedermann zwar ab und zu ein Fehler unterlief, aber keinesfalls so arbitrierten, wie die Oberländer klagten. Fünf Tore betrug der Unterschied zur Pause, viele der 50 Zuschauer*innen glaubten jedenfalls nicht mehr an eine Renaissance der Einheimischen.
Unwürdige Schlussphase
Auch nach dem Seitenwechsel diktierten die Blauweissen das Geschehen und hielten den Gegner stets auf Distanz. Für den zehnten Treffer benötigten die Thuner exakt 40 Minuten, denn Paul Bar brachte die Oberländer auch nach dem Seitenwechsel fast zur Verzweiflung. Bis auf sieben Schlaglängen Unterschied distanzierte der HCKL die Thuner, die ihr Heil nun in der Disziplin Chaos suchten. Nur zeigten sich die Innerschweizer zu abgebrüht und lächelten die Provokationen einfach weg, doch der Vorsprung begann zehn Minuten vor Spielschluss zu Schmelzen. Kurzum schaltetet der HCKL im Stile einer Spitzenmannschaft zwei Gänge höher, zog das Tempo an und beendete die homöopathischen Hoffnungen auf die Umkehr der Partie. So durfte die Krienser Delegation den wichtigen Sieg feiern und Paul Bar sich verdient als bester seiner Equipe auszeichnen lassen. «Wir wollen nun den dritten Sieg und die Serie beenden», nahm Capitano Gavranovic einen ersten Ausblick auf den Sonntag, denn auf Krienser Seite war man sich einig: einem solches Theater muss man kein zweites Mal beiwohnen.
TELEGRAMM
Wacker Thun - HC Kriens-Luzern 17:23 (7:12)
Lachen Thun| 50 Zuschauer*innen (ausverkauft/Kapazität begrenzt)
Schiedsrichter
Abalo/Maurer (SR) / Rätz/Nagel (Del.)
HC Kriens-Luzern
Bar, Eicher; Stadelmann (0), Harbuz (7/3), Wanner (3), Blättler (2), Piroch (3), Rellstab (0), Gavranovic (3), Oertli (0), Schlumpf (2), Delchiappo (0), Lavric (0), Idrizi (0), Lapajne (3)
Strafen
4x2 / 5x2 (2xGavranovic, Delchiappo, Oertli, Harbuz)
Bemerkungen
HCKL ohne Papez (Rücktritt); 3:30 Pfostenschuss Piroch, 10:01 und 48:42 Fehlversuche 7m Harbuz, 39:49 Lattenschuss Oertli, 41:57 Lattenschuss Harbuz; Play-off Serie 2:0 (Best of 5)
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