Während in den «unteren» Etagen der aktuellen Finalrunden-Rangliste die Verhältnisse soweit klar sind, ist an der Spitze ein heisser Kampf entbrannt um die beste Ausgangsposition. Dort kam es zwischen Wacker Thun, Kadetten Schaffhausen und Pfadi Winterthur zum grossen Zusammenschluss. Diese drei Teams kämpfen intensiv um Punkte und Positionen in der Rangliste. Und das mit gutem Grund: Der aktuelle Modus gibt den Topteams die Chance, sich den Gegner in den erstmals ausgetragenen Playoff-Viertelsfinals «auszusuchen» und die Serie mit einem Heimspiel beginnen zu können. Dazu trifft der Erstplatzierte der Finalrunde auf den achten - bzw. auf den Zweitplatzierten der aktuellen NLA-Abstiegsrunde. Das wäre nach heutigen Stand Fortudio Gossau, das GC Amicitia im Moment hinter sich lässt, worauf dort der Trainer Markus Berchten den Hut nehmen musste. Der Tabellenzweite bekommt es in den Playoffs mit dem Sieger der Abstiegsrunde zu tun - das wäre aktuell St. Otmar St. Gallen. Der Finalrunden-Dritte trifft in den Playoffs auf den sechsten der Finalrunde - aktuell der HSC Suhr Aarau. Das «Mittelduell» in den Playoffs wird nach heutigem Stand der Tabelle zwischen dem BSV Bern Muri und dem HC Kriens-Luzern ausgetragen.
Nun beginnt die Rechnerei und der Poker um die beste Ausgangslage in den Playoffs. Mitten in diesem Poker befindet sich auch Kadetten Schaffhausen. Der Meister hat nach einer Formbaisse und dem Aus in CH-Cup und Champions League mit aller Kraft Kurs aufgenommen Richtung Titelverteidigung. Noch vor Weihnachten wurde Trainer Arno Ehret ins Boot geholt, der das Team bis im Sommer betreut. Der frühere Erfolgstrainer der Schweizer Nationalmannschaft hat das Team zurückgeführt auf den Erfolgsweg. Und das ist auch nötig, denn die Erwartungen in Winterthur sind sehr hoch. Etwas anderes als der Meistertitel ist da nicht gut genug. Im aktuell engen Tabellenbild an der NLA-Spitze sind die Schaffhauser da schon fast zum Siegen verknurrt. Erst recht in Heimspielen. Wobei den Schaffhausern erst ein Kantersieg mit über 12 Treffern die Tabellenführung zurückbringen würde.
An Tabellenspitze oder dergleichen denkt man beim HC Kriens-Luzern nicht. Dort steht jedes weitere Finalrundenspiel unter den Vorzeichen, dass die Langzeitverletzten Hofstetter, Spengler, Ramseier und Radovanovic einen nächsten Schritt zurück zum Wettkampfrhythmus machen können. Fernziel aller Beteiligten sind die Playoff-Viertelsfinals, die am 24. März starten. Bis dahin sollen alle Spiele genutzt werden, um die Playoff-Form perfekt aufzubauen.
Da kommt der heutigen Partie (es ist die TV-Partie am Donnerstag, die auf MySports aufwändig produziert und mit Magazin-Beiträgen angereichert wird - und kommt deshalb erst zeitversetzt auf handballtv.ch) auch aus Krienser Sicht eine spezielle Bedeutung zu. Denn trotz kontinuierlichen Schritten nach vorne wartet das Team noch immer auf den ersten Vollerfolg in der Finalrunde. Der wird zwar heute so nicht gerade erwartet. Aber die Mannschaft wird alles dafür tun, sollte sich die Möglichkeit dazu trotzdem bieten...
Der der BBC-Arena kommt es zu einer ganzen Serie von Wiedersehen unter Freunden: Bei Kadetten stehen mit Nik Tominec und neu auch Bojan Beljanski zwei Spieler im Aufgebot, die schon mal in Kriens gespielt haben. Tominec spielte auf NLA-Stufe eine Saison in Kriens, Beljanski deren 3 und genoss in dieser Zeit beim Heim-Publikum viel Goodwill. Auf Krienser Seite kennt Alili die Schaffhauser Szene sehr gut - er stammt von hier und absolvierte seine Juniorenzeit in Schaffhausen. Dazu haben auch Assistenztrainer Urs Schärer (als Trainer und Spieler) und Interimstrainer Nick Christen (als Spieler) eigene Erinnerungen an Schaffhausen.