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Gut gekämpft - trotzdem verloren: 21:23 gegen Wacker Thun

Den einen oder andern Fehler zu viel und ein Blackout von 5 Minuten beraubten die NLA-Handballer des HC Kriens-Luzern der Chance, sich gegen Wacker Thun in der Playoff-Ausgangslage in eine bessere Position zu bringen. 21:23 verloren die Zentralschweizer am Schluss - hätten sich aber mit einem Rumpfkader (nun auch noch ohne Stankovic) durch einen kämpferischen Auftritt mehr verdient als nur eine punktelose Ehrenmeldung.

So undankbar, so hart - und doch so logisch ist der Sport manchmal. Der HC Kriens-Luzern steckte vor dem Spiel gegen Wacker Thun den krankheitsbedingten Ausfall von Teamroutinier Boris Stankovic weg, zeigte Feuer und begegnete dem Cupsieger während 53 Minuten auf Augenhöhe. Das Spiel wurde zum erwarteten Abnützungskampf zweier Teams, die je über einen überdurchschnittlichen Torhüter verfügten (die übrigens ab nächster Saison beide im Tor des HC Kriens Luzern stehen werden...) und die wirklich gut deckten.

Wobei (auch) das den Berner Oberländern noch einen Tick besser gelang. Mit ihrer forschen, vorallem aber geschickten Deckung zogen sie dem Angriffsspiel des HC Kriens-Luzern letzendlich den Zahn. Denn mehr als einmal wusste der HCK-Angriff keine Lösung mehr, machte den Fehler, was Wacker nutzte. Und wie oft fuhr der Angriffszug des HCK in die geschickte Deckung der Berner Oberländer und verlor schon nach wenigen Pässen den nötigen Schwung.

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Fotos zum Spiel von Hardy Konzelmann

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Wenn die Partie trotzdem bis zur Schlusssekunde spannend blieb, dann lag das daran, dass der HCK Charakter zeigte und nie aufsteckte. Dabei hätte es dazu allen Grund gegeben. Zuerst verpassten die Zentralschweizer beim 14:14 mitte der zweiten Halbzeit, wieder in Führung zu gehen. Der Grund: Vorallem eigene Fehler, aber auch Wackers Keeper Andre Willimann. Dann versagten die Nerven bei den Einheimischen gleich kollektiv, als der HCK stehend ko schien und sich durch eigene Unzulänglichkeiten 14:19 ins Hintertreffen brachte.

Aber selbst aus diesem Sumpf zog sich das Team selber heraus, kam wieder heran. Nur blieb Thun am Schluss etwas glücklicher. Denn auch sie hatten nach dem erneuten Ausfall von Jungstar Lenny Rubin nach 12 Minuten einen deftigen zusätzlichen Ausfall zu beklagen. Letztlich aber hatten die Berner Oberländer doch das Quentchen mehr Glück - und wohl auch mehr Substanz als der HCK.

Die 21:23-Niederlage entbehrte da nicht einer gewissen Logik, auch wenn sie 'unfair' war, weil sich der HCK mehr als verdient gehabt hätte.

Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass der HC Kriens-Luzern die Playoffs auf Rang 4 als Aussenseiter in Angriff nehmen wird. Und dort dürfte - auch das wird immer wahrscheinlicher - wieder Kadetten Schaffhausen der Gegner sein. Und da hat David HCK gegen den Goliath der Schweizer Handball-Szene definitiv nichts mehr zu verlieren.

 

HC Kriens-Luzern - Wacker Thun 21:23 (9:10)

Krauerhalle Kriens. 500 Zuschauer. SR Boskoski/Stalder

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 2:6, 4:6, 5:7, 6:8, 9:9, 9:10; 10:10, 11:11, 14:14, 14:18, 15:20, 16:21 (51.), 20:21 (58.), 21:23. 

Strafen: HC Kriens-Luzern 4, Wacker Thun  3x2 Minuten plus rote Karte gegen Cyril Dähler (Offizieller D)

HC Kriens-Luzern: Bar (1)/Portmann (1 Pen); Fellmann (1), Mühlebach (1), Wipf, Blättler (1), Spengler (3), Alili, Baviera (3), Brücker (1), Radovanovic (7/4), Schramm (3).

Wacker Thun: Willimann (1) / Merz (n.e.) / Winkler (n.e.); Linder (3), Rubin (2), Dähler (4), Christinat (1), Glatthard (1), Lanz (1), Caspar (5), von Deschwanden, Felder, Huwyler, Krainer, Feuchtmann (4).

Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Stankovic (krank), Hofstetter, Nyffenegger, Ramseier, Vögtli. Thun setzt u.a. von Deschwanden nicht ein. Penalty: 14. Radovanovic verschiesst Siebenmeter (5:8). 

J.P. Chenet Best Player: Paul Bar (HC Kriens-Luzern), André Willimann (Wacker Thun)

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