Und um genau diesen fünften Rang in der aktuellen Finalrunden-Tabelle geht es am Sonntag, wenn sich die beiden Teams um 16 Uhr gegenüberstehen (Live-TV-Bilder auf Handballtv.ch). Die Aargauer sind bis auf einen Punkt wieder an den HC Kriens-Luzern herangekommen und wittern jetzt plötzlich Morgenluft. Sie wollen jetzt den Heimsieg um jeden Preis. Sie werden deshalb die gewohnt harte Deckung auf den Platz stellen und wohl noch einen Tick Energie mehr in jede Abwehraktion stecken, um dem Gast aus der Innerschweiz schon früh den Schneid abzukaufen. Zumal dieser Gameplan den Aargauern schon beim Hinspiel in der Krauerhalle den Vollerfolg gebracht hat. Zudem ist bei ihnen mit Tim Aufdenblatten auf deren Topskorer wieder dabei.
An «volle Kraft» voraus kann der HC Kriens-Luzern noch nicht denken. Zumindest nicht was die Kadersituation angeht. Delchiappo und Fellmann sind immer noch gezeichnet von den Grippe-Strapazen, Radovanovic und Schramm fallen verletzt vermutlich auch am Sonntag aus, Nyffenegger fehlt weiterhin. Alles andere als optimale Voraussetzungen als in dieser Partie, die mit Blick auf die Playoffs die Weichen stellen dürfte.
Das Team der Interims-Trainer-Duos Christen/Schärer will aber nicht den Kopf in den Sand stecken. Klagen über Ausfälle bringt keinen der Spieler kurzfristig zurück. Also wird man sich daran orientieren, am Sonntag einen weiteren Schritt zu machen Richtung Playoff-Form. Wichtige Impulse dazu haben zuletzt Torhüter Willimann und Aufbauer Luca Spengler gezeigt. Dazu hat auch Tom Hofstetter angedeutet, dass er mit Seriosität und Geduld daran arbeitet, zu jener Form zurückzukehren, die er vor seinem Kreuzbandriss hatte. Konstant gut zeigten sich zuletzt zudem die Aussen: Blättler, Vögtli und Ramseier spielen zuletzt eine aktivere Rolle und zeigten sich auch im Abschluss deutlich verbessert.
Was dem Team zuletzt fehlte, war die Gabe, diese an sich positiven Tendenzen in einen Erfolg umzumünzen. Um ein solches Erfolgserlebnis zu erreichen, gilt es nun am Sonntag, die Kräfte zu bündeln und zu fokussieren. Und genau daran scheiterte das Team bisher: Der gemeinsame Fokus auf ein Ziel war zu wenig ausgeprägt. Jeder rackerte zwar, kämpfte und suchte den Torerfolg - aber noch zu wenig im Kollektiv. Dies mitunter eben auch in der Defensive, wo es ganz besonderes viel Feuer und Solidarität braucht, um einen offensiv starken Gegner wie den HSC Suhr bremsen zu können.
Kommt dieser Wir-Gedanke am Sonntag dazu, dann ist die Mannschaft des HC Kriens-Luzern selbst in der Schachenhalle nicht ohne Siegeschance. Dann kann man den Aargauern durchaus auf Augenhöhe begegnen. Und dann ist es auch nicht ausgeschlossen, dass man die Gastgeber auf den Boden der Realität zurückholt und den alten Dreipunkte-Vorsprung in der Tabelle wieder herstellt.
Hopp HC Kriens-Luzern