Gastiert nach dem amtierenden Meister Kadetten Schaffhausen vor zwei Wochen nun der zukünftige Cupsieger in der Krauerhalle? Diese Frage drängt sich auf. Denn Pfadi Winterthur reist am Samstag in die Innerschweiz zum letzten Qualifikationsrundenspiel der Swiss Handball League – und steht bereits mitten in der Vorbereitung auf den grossen Saisonhöhepunkt, den Cupfinal von kommendem Donnerstag. Deswegen aber auf Geschenke der Pfader zu hoffen, wäre verfehlt. Denn die Gäste werden die Partie sicher als Hauptprobe für den (vorläufigen) Saisonhöhepunkt nutzen.
Punktemässig ist die Partie für den Spielplan der Finalrunde relevant. Aber ob Pfadi nun die Finalrunde von Platz 2 oder 3 in Angriff nimmt, spielt am Ende des Tages nur eine untergeordnete Rolle. Denn bis auf den letzten Entscheid am Strich (Suhr-Aarau oder St. Otmar als sechster Teilnehmer der Finalrunde) sind alle Entscheide gefällt.
So rückt das Spiel aus Sicht des HC Kriens-Luzern aus anderer Perspektive in den Fokus: Es wird die letzte Partie sein, in der Coach Heiko Grimm auf der Bank sitzt. Er wird ab Januar beim deutschen Bundesliga-Topclub MT Melsungen aktiv und wechselt früher als geplant zu den Nordhessen. «Ich habe mich mit dem Entscheid schwer getan,» gesteht Heiko Grimm. «Letztlich habe ich mich für den vorzeitigen Wechsel entschieden. Das war aber nicht ein Entscheid gegen den HCK, sondern für meinen zukünftigen Arbeitgeber,» sagt Grimm.
Ein letzter Kraftakt also ist vom Team gefordert, gegen die starke Equipe von Pfadi Winterthur dem scheidenden Coach zwei Punkte zum Abschied zu schenken. Unmöglich scheint das nicht, wenn es gelingt, aus einer starken Abwehr heraus ein effizientes Offensivspiel aufzuziehen. Dabei steht dem HC Kriens-Luzern eine der besten Deckungen der aktuellen Swiss Handball League gegenüber. Eine, die auf ein starkes Torhüter-Duo zählen kann mit litauischen Altmeister Arunas Vaskevicius (43) und Mathias Schulz, dem argentinischen Nationaltorhüter.
Grundlage für einen Punktgewinn aber wird definitiv die Deckung sein. Gelingt es dem HCK-Deckungsverbund, der Winterthurer Angriffspower wirkungsvoll entgegenzutreten, ist das die Grundlage für ein spannendes Spiel auf Augenhöhe.
Beide Teams mussten im Verlaufe der Saison lernen, sich mit langen Absenzenlisten aufgrund von Verletzungen zu arrangieren. Das wird auch am Samstag so sein. Dabei wird es wohl eher Pfadi sein, das dem einen oder anderen Langzeitverletzen mit Blick auf den Cupfinal etwas wettkampfmässige Einsatzzeit gewähren wird. Beim HC Kriens-Luzern setzt man weitgehend auf jenen Kern von Spielern, die in den letzten Wochen im fünften Jahr unter Trainer Heiko Grimm die fünfte vorzeitige Finalrunden-Qualifikation erkämpft haben.
Die Spieler werden für diesen letzten Kraftakt mit Sicherheit nochmal ans Limit gehen. Danach steht eine zweiwöchige Festtagspause auf dem Programm, ehe dann ab 8. Januar 2018 die Vorbereitung für die Finalrunde startet.
Was nicht gilt für das HCK-Duo Adi Blättler / Albin Alili. Diese beiden haben ein Aufgebot fürs Nationalteam erhalten. Sie werden bis 13. Januar im Einsatz stehen und deshalb die Finalrunden-Vorbereitung mit dem Team später in Angriff nehmen.
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