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Ein Team - ein Ziel: Sieg im Handball-Krimi gegen Pfadi

«Handball total verrückt» lieferte das spektakuläre Spitzenspiel der NLA zwischen dem HC Kriens-Luzern und Pfadi Winterthur. Der HC Kriens-Luzern siegt gegen Pfadi Winterthur in einem wahren Handball-Krimi verdient 27:25. Es war die Leistung eines Teams, das vor 1'000 Zuschauern brillierte und dabei mit sichtlich Spass an der Sache einen eminent wichtigen Sieg feierte. Mann des Spiels war Goalie Paul Bar, der seine Topleistung mit dem siegsichernden letzten Tor krönte.

Er war definitiv nichts für schwache Nerven, der Spitzenkampf der NLA zwischen dem HC Kriens-Luzern und Pfadi Winterthur. Ein Handball-Spektakel, der alles beinhaltete, was das Handball-Herz von 1'000 Fans in der Krauerhalle begehrte, Dynamik, Kampf, Emotionen, Engagement - und jede Menge Kampfgeist.

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Fotos von Hardy Konzelmann

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Und dann waren es doch diese Einzelaktionen in der Schlussphase, die das Spiel letztlich entschieden. Zum EInen ein Team-Time-Out von Coach Heiko Grimm 35 Sekunden vor Schluss. Bis das Signal des Zeitnehmer ertönte, hatte der HCKL nämlich den Ball schon verloren... Der Inspizient wagte, das Time-Out als regulär zu bezeichnen - im Wissen darum, dass er sich damit dem Zorn der Gäste aussetzte. Denn es passierte just in dem Moment, als der Gastgeber seinen komfortablen Vorsprung in der Schlussphase zu verspielen drohte. auf 25:26 war Pfadi herangekommen, die (zum Vorteil Pfadis) zugesprochenen Plus-Sekunden verstrichen, der letzte verzweifelte Pfadi-Angriff wurde erneut eine beute von HCK-Keeper Paul Bar, der blitzschnell reagierte und in diesem Spiel über ganze Feld sein zweites Tor erzielte. Wahnsinn - 27:25 - der Sieg stand fest.    

Der Sieg ist hochverdient, weil die Einheimischen übers ganze Spiel in Front lagen und die deutlich feinere Klinge führten. In der Abwehr waren die Innerschweizer abgebrüht und spielten erneut brillant. In 30 Minuten gegen ein hochkarätig besetztes Pfadi Winterthur nur gerade 9 Tore zuzulassen, ist schon ein starkes Stück. Goalie Paul Bar war mit einer starken Leistung ein wichtiger Eckpfeiler. Mit ihm zusammen agierte die HCK-Deckung enorm stark und zwang Pfadi immer wieder zu Abschlüssen, die nicht richtig vorbereitet waren.

Die HCK-Deckung agierte nicht nur sauber (nur 2 Zeitstrafen in so einem intensiven Spiel sind so etwas wie der Ritterschlag für die Deckung), sondern auch enorm engagiert und teamorientiert. Es war eine helle Freude, wie da gerackert und gegenseitig ausgeholfen wurde. Dabei merkte man gut,  dass beim HCK die Last wieder auf mehr Schultern verteilt werden konnte.

Offensiv war der HCK so breit aufgestellt wie schon lange nicht mehr. Viel Freude machte da insbesondere Rückkehrer Luca Spengler, der nach seiner langen Verletzung vor Spielfreude nur so strotzte und das Feld nach 60 Minuten mit einer blitzsauberen 8/8-Bilanz verliess. Klasse, was der Rechtshänder da an Offensivpower ablieferte. Es war aber insgesamt die Leitung des gesamten Teams, die brillant war. Wenn man gerade die Ideen fehlten, um eine gute Chance zu arbeiten, fiel sicher einem auf dem Kollektiv eine «Wahnsinnsidee» ein, wie man jetzt die verzwickte Situation lösen könnte. Querpass, Schlagwurf durch die Deckung, Abschluss aus fast unmöglichem Winkel - alles war möglich an diesem Abend.

Und dann hatte sich der HCK gleich mehrfach eine klare Führung erarbeitet. Pfadi holt immer wieder auf, schaffte aber den Ausgleich nie. Auch am Schluss nicht, als in der Schlussminute die HCK-Deckung Herr der Lage blieb und den Sieg festhielt.

Damit liegt der HC Kriens-Luzern in der aktuellen NLA-Rangliste auf Rang 2. Und reist am Mittwoch zum Topspiel gegen den aktuellen Leader Wacker Thun ins Berner Oberland. Der nächste Kracher ist programmiert....

 

HC Kriens-Luzern - Pfadi Winterthur 27:25 (12:9)

Krauerhalle, 1'000 Zuschauer. SR Sager/Styger

Spielverlauf:2:0, 2:2, 5:2, 5:4, 6:4, 9:6, 10:7, 10:9, 12:9; 14:11, 17:13, 19:14, 20:16, 22:17, 23:18, 24:19, 25:21, 25:24, 26:24, 26:25, 27:25.

HC Kriens-Luzern: Bar (2)/Ineichen; Fellmann (1), Wipf, Blättler, Vögtli, Baviera (4), Brücker (1), Stankovic (3/2), Ramseier (4), Spengler (8), Radovanovic (1), Schramm (2), Hofstetter (1).

Pfadi Winterthur: Vaskevicius (1) /Staub (ab 41); Ott, Maros (9), Tynovsky (2), Hess (1), Langerhus, Sidorowicz (3), Gavranovic (2), Lier (1, Vernier, Jud (6),Svajlen. 

Bemerkungen: Kriens ohne Nyffenegger, Portmann, Mühlebach.

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