Pfadi zu spät, HCKL zu gehemmt
Trotz der Verspätung der Winterthurer, die eine 15-minütige Verspätung zur Folge hatte, präsentierte sich die Stimmung bei den knapp 800 Schaulustigen ausgelassen. Einerseits kehrte Publikumsliebling Marin Sipic auf die Platte zurück, andererseits durfte die Vertragsverlängerung von Gino Steenaerts bekanntgegeben werden. Das Arbeitspapier mit dem formstarken Nationalspieler durfte über die zwei verbleibenden Jahre um zwei weitere ergänzt werden. Zudem standen mit zwei Stans-Leihgaben neue Gesichter vor ihren Debüts in der Beletage. Julian Estermann ersetzte Sven Näf und Alex Meier rückte für den verletzten Ramon Schlumpf nach. Doch schnell war alles vergessen. Schnell war die Freude verflogen, denn Pfadi Winterthur übernahm das Zepter – trotz dem Auftakt von Gino Steenaerts, den der auffällige Tim Rellstab schnell ausglich. Ab der 10. Minute setzen sich die Eulachstädter ab, bauten den Vorsprung kontinuierlich aus und lagen zuweilen mit fünf Einheiten vorne. Die Krienser taten das Ihrige dazu, zeigten jedoch auch eine bemerkenswerte Reaktion ab Minute 25. Jedenfalls benötigte die SGP-Trojka Wolfisberg, Sigrist, Steenaerts keine zwei Bewegungen des grossen Zeigers, um die Angelegenheit auszugleichen. Auch die Führung gelang den Blauweissen noch. Die Sache schien doch noch einen positiven Ausgang zu nehmen, trotz dem verhaltenden Start, den später auch HCKL-Cheftrainer Zeljko Musa anprangerte.
Souveräner 2. Umgang
Der HC Kriens-Luzern kehrte entschlossen aus den Katakomben zurück, baute den Vorsprung innert vier Minuten und einem Tor von Rückkehrer Marin Sipic auf 23:19 aus. Kein Vergleich mit dem Gezeigten am Anfang. Nicht nur die Jungmannschaft reüssierte. Auch Radojica Cepic oder Milos Orbovic überzeugten. Hinten fand Kevin Bonnefoi immer mehr Zugriff, schlussendlich bewies der Gastgeber, dass er auch Schlussphase kann. Anstatt auf das Tempo zu drücken, nahm man den Fuss vom Gaspedal, baute ruhig auf und sorgte mit eigenen Treffern gleich selbst für einen eigentlich ungefährdeten Heimsieg. Das gegen «einen starken Gegner», wie auch Zeljko Musa zu Recht festhielt. Für den HCKL steht am Sonntag das Gastspiel bei St. Othmar St. Gallen auf dem Programm, auch in der Ostschweiz streben die Innerschweizer punktemässig das Maximum an – zu eng gestaltet sich die Liga, in der jeder jeden schlagen kann.
Telegramm
HC Kriens-Luzern - Pfadi Winterthur 35:31 (18:18)
Krauerhalle | 740 Zuschauer | SR Héctor Albert Gallardo / Oscar Albert Gallardo
HC Kriens-Luzern v.A.
Bonnefoi (25%), Estermann (0%); Küttel (1), Sigrist (7), Wolfisberg (2), Orbovic (4), Cepic (5), Röttges (0), Steenaerts (9), Sipic (C/2), Langenick (4), Idrizi (1), Meier (0)
Bemerkungen
HCKL ohne Obranovic, Schlumpf, Näf, Schelker und Delchiappo (alle verletzt oder rekonvaleszent)
Vorverkauf
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Hardy Konzelmann