NLA Topnews /

28:28 gegen GC Amicitia: Gut gekämpft, dann Sieg vergeigt

Das ist ärgerlich! Der HC Kriens-Luzern verliert vor eigenem Anhang gegen Abstiegsrundenteilnehmer GC Amicitia beim 28:28-Unentschieden einen Punkt. Ärgerlich deshalb, weil sich die Zentralschweizer nach einem total verknorztem Spiel zurückkämpften, in der hektischen Schlussphase den hart erkämpften Sieg leichtsinnig und fahrlässig wieder aus der Hand gaben. Ein Ballverlust 5 Sekunden vor Schluss beim Spielstand von 28:27 darf schlicht nicht passieren. Ärgern darüber, dass der Gegner dieses Geschenk annimmt, darf man sich hingegen sehr wohl ...

«Flasche leer - habe fertig.» So in etwa sieht es aktuell beim HC Kriens-Luzern aus. Obschon noch das  Cup-Viertelfinale in Schaffhausen ansteht nächste Woche, zeigte sich der HC Kriens-Luzern in der abschliessenden Partie der Qualifikations matt und müde - nicht nur körperlich, sondern auch geistig.  Die Zürcher hatten in einer wenig überzeugenden HCK-Abwehr zu oft leichtes Spiel und kamen zu einfachen Toren. Konzentrationsmängel am Ende einer langen Saisonhälfte dürften da der Grund gewesen sein.

******************

Fotogalerie (Hardy Konzelmann)

******************

Dass sich diese Schwäche am Schluss des Spiels noch bitter rächen sollte, sei schon mal vorweggenommen. Aber sie zog sich auch durch das gesamte Spiel. Denn in der Offensive leistete sich der Tabellendritte ein wahres Fehlerfestival mit teilweise gravierenden Blackouts. Neben jeder Menge Fehlschüsse und Fehlern gab es auch ein halbes Dutzend haarsträubender Aussetzer. Als Beispiel dafür mag die 43. Minute gelten: Der HCK luchst dem Gegner in der Abwehr für einmal den Ball ab. In der Vorwärtsbewegung aber spielt er dem Gegner den Ball völlig unbedrängt wieder in die Hände...

Solche Angebote nimmt ein Team vom Formate GC Amicitias natürlich dankend an. So auch in besagter Szene. Dass der HCK trotzdem in der Schlussphase zurück ins Spiel kehrte, sei als Positivum an diesem Abend unterstrichen. Das Team kämpfte - gegen den Gegner, aber auch gegen die eigene Müdigkeit. Zwei Mal holte der HCK einen Viertorerückstand auf und war mit Blick auf die Schlussphase plötzlich wieder gut unterwegs.

Und als zuerst Santoro über das Tor, später Suter neben das Tor warf, hatte der Gastgeber einmal mehr das Momentum auf seine Seite gezogen. 28:27 führte der Gastgeber 10 Sekunden vor Schluss - das Publikum bejubelte bereits den nie für möglich gehaltenen Sieg. Im letzten Angriff aber verspielte der HCK den Ball verantwortungslos in einem «Scheingegenstoss» - oder war einfach ein weiteres Beispiel für mangelnde Konzentration? Der Gast nahm jedenfalls auch dieses Geschenk dankend an, warf mit dem Mute des Verzweifelten alles nach vorne - und erzielte mit dem Schlusspfiff den Ausgleich.

Siegesjubel da, Konsternation dort. Keine Frage: Wirklich verdient hätte der HCK den Vollerfolg höchstens für eine kämpferisch einwandfreien Schlussphase. Spielerisch war an diesem Abend nicht viel Galnz dabei. Aber das spielt ja schon bald keine Rolle mehr. An der Tabelle der Qualifikationsrunde ändern das Verdikt nichts: Der HC Kriens-Luzern geht auf Rang 3 in die Finalrunde - mit ordentlichem Abstand zur Konkurrenz im Kampf um Rang 4. Die Zentralschweizer werden sich jetzt nach dem Cupauftritt vom Mittwoch erst mal sauber ausruhen und die Batterien neu tanken. Denn die waren - nicht nur im Spiel gegen GC Amicitia - offensichtlich ziemlich leer ...

Die Schlussphase in der Partie aber wird dennoch für einigen Gesprächsstoff sorgen. Gut, hat der HCK nun am Mittwoch im Cup-Viertelsfinal die Gelegenheit, auf dem Spielfeld die versöhnliche Antwort zu geben, auch wenn dort der Gegner Kadetten Schaffhausen heissen wird ...

 

HC Kriens-Luzern - GC Amicitia Zürich 28:28 (13:16)

Maihofhalle Luzern, Zuschauer. SR Bär/Süess

Spielverlauf: 1:0, 1:2, 3:3, 4:6, 6:8, 9:10, 10:13, 11:14, 12:15, 13:16; 15:19, 16:20, 17:21 (49.), 21:22 (46.),  21:25 (53.), 25:25 (55.), 27:27, 28:27, 28:28.

Strafen: HCK 2, GC Amicitia 5x2 Minuten

HC Kriens-Luzern: Bar/Portmann (11.-20.); Fellmann (2), Wipf, Blättler, Spengler, Vögtli, Baviera (2), Stankovic (5/3), Ramseier (3), Radonvanovic (2), Schramm (7), Hofstetter (6).

GC Amicitia Zürich: Schelling/Wolfer; Engler (5), Müller (3), Fröhlich (5), Suter (6), Santoro (2), Laszlo, Frietsch, Quni, Wolfer, Koller, Koloper (3), Jepsen (4).

Bemerkungen: Kriens ohne Nyffenegger (verletzt) und Mühlebach. GC Amicitia ohne Wipf und Schild. 

xs
sm
md
lg