Dass die Nerven in diesem Spiel eine wichtige Rolle spielen würden, war im Vorfeld schon klar. Beide Teams waren nicht wunschgemäss in die Saison gestartet. Beim Gast drohte der Verlust zum Finalrundenstrich, beim Gastgeber wachsende Zweifel für den eigenen Weg. In diesem «Spiel der blanken Nerven» waren viele Fehler nicht erstaunlich.
Der HC Kriens-Luzern war es, der sich trotz verpatztem Start fing und das Spieldiktat selber an sich riss. Dies, obschon im Spiel der Innerschweizer die Fehlerquote hoch war. Jene beim Gast (ohne seinen Topskorer Juilj) war aber um eine Spur höher. Es war erstaunlich, wieviele Bälle bei den St. Gallern verloren gingen - klare Indizien für die totale Verunsicherung, die auch der Trainerwechsel in St. Gallen noch nicht vergessen machen konnte.
So übernahm der HC Kriens-Luzern Mitte von Halbzeit 1 das Spieldiktakt. Nach 15 Minuten gingen die Zentralschweizer erstmals in Führung - und das blieben sie bis am Schluss.
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Fotos vom Spiel (Hardy Konzelmann)
Der Kurzfilm (folgt)
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Allerdings wurde die Partie trotz zeitweise klarer Führung (bis zu 5 Tore) noch einmal spannend. Dies aber vorallem, weil sich in der Deckung der einheimischen der Schlendrian breit machte. Das zu passive Verhalten ermöglichte es St. Otmar. zumindest wieder ins Spiel zurückzufinden. Bis auf 1 Tor (22:21) kam Otmar heran - ehe die Aufbauer beim HCK für die Entscheidung sorgten. Luca Spengler (am Schluss mit 7 Toren bester Skorer und Best Player des Abends) und Luca Engler sorgten für klare Verhältnisse. Der Widerstand beim Gast war gebrochen.
Der HC Kriens-Luzern hatte sich das Wettkampfglück und zwei wichtige Punkte erkämpft. Denn lange Zeit war es der Gast, der von diesem Glück profitierte. So kullerte mehr als kurioser Ball ins HCK-Tor, obschon Keeper Bar dran war. Und als dieser mit einem Wurf übers ganze Feld auch noch den Pfosten traf, war endgültig klar: Jetzt musste das Glück erzwungen werden.
Der HCK tat dies - weil er vorbildlich weiter fightete und in der hektischen Schlussphase zunehmend an sich zu glauben schien. Nur so war es möglich, diesen wichtigen Schritt nach vorne zu machen. Sinnbildlich dafür war Luca Spengler. Der Riese startete sehr durchzogen ins Spiel, zog sich aber eigenen Schopf aus der drohenden Misere und stand am Schluss als Teamleader und eigentlicher Matchwinner mit einer starken Bilanz zu Buche. Mit ihm zeigte auch Geburtstskind Adi Blättler eine starke Leistung - auch wenn er die Bilanz mit zwei verworfenen Siebenmetern etwas trübte.
Auch wenn die beiden Punkte fest budgetiert waren für die Mission Finalrunde: Der HC Kriens-Luzern sammelte damit zweifellos auch Selbstvertrauen im Hinblick auf den Europacup-Auftritt am kommenden Samstag gegen Holstebro. Die Rückkehr von Schramm in die Defensive brachte wichtige Masse, die man gegen die Dänen dringend benötigen wird.
HC Kriens-Luzern - TSV St. Otmar St Gallen 26:22 (11:9)
Krauerhalle, 400 Zuschauer. SR Abalo/Maurer
Spielverlauf: 0:2, 2:2, 2:3, 4:5, 7:5, 8:8, 10:8, 11:9; 13:10, 16:12, 17:13, 19:14, 20:15, 20:18, 22:20, 22:21, 23:21, 24:22, 26:22.
Strafen: Kriens-Luzern 4x2, St. Otmar 5x2 Minuten
HC Kriens-Luzern: Bar/Willimann (38.-46.); Fellmann (1), Wipf (1), Blättler (6/1), Engler (4), Spenhler (7), Vögtli (1), Alili (3), Baviera (3), Brücker, Delchiappo, Schramm.
St. Otmar: Shejbal/Kindler (ab 49.); Linde, Hedin (2), Fricker (1), Gwerder, Gasser (1), Geisser (3), Rauch (3), Zdrahala (3), Teesink, Wetzel, Kaiser (3/3), Milovic (4), Höning (2).
Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Hofstetter, Ramseier und Nyffenegger, St. Otmar ohne Jurilj. Penalties: 23. Blättler verschiesst Siebenmeter gegen Shejbal (8:8); 32. Blättler verschiesst Siebenmeter gegen Sheibal (11:9); 37. Bar hält Penalty von Kaiser (15:12).
