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23:22-Sieg in Aarau: Clever gekämpft, verdient gewonnen

Der HC Kriens-Luzern gewinnt in Aarau gegen den HSC Suhr Aarau mit 23:22. Grundlage für den Erfolg einer aufopfernd kämpfenden Mannschaft war eine solide, solidarische Deckung mit einem glänzenden Paul Bar im Tor. Diese starke Defensive ermöglichte dem Team zahlreiche Gegenstösse, in denen vorallem Adi Blättler mit 10 Toren glänzte, die aber letztlich das Verdienst des gesamten Teams waren.

Rechenschieber-Handball ist nicht die Sache des HC Kriens-Luzern. Und dennoch wird es das nun wohl im Duell mit Wacker Thun um Rang 3 in den Playoffs. Denn bei Wacker schwinden die Alternativen ebenfalls langsam nach den Ausfällen von Lenny Rubin und Lukas von Deschwanden. Die Berner Oberländer verloren zu Hause gegen Pfadi Winterthur zwar nur knapp - aber sie mussten beide Punkte dem Gast aus Winterthur überlassen, was in der Playoff-Ausmarchung auch an die Moral gehen könnte. Weil gleichzeitig der HC Kriens-Luzern in Suhr zwei wichtige Punkte holte, beträgt nun der Abstand zu Rang 3 (und damit Pfadi Winterthur als Playoff-Gegner) plötzlich nur noch 1 Punkt. Was nun doch bedeutet, dass der Rechenschieber wieder ins Handgepäck gehört... 

Dabei war der HC Kriens-Luzern mit der klaren Absicht nach Aarau gereist, beide Punkte zu behalten. Dass dies nicht einfach werden würde, war zu erwarten. Die Leistung der Suhrer in der bisherigen Saison jedenfalls liess auf ein hartes Stück Arbeit schliessen. Und ganz so kam es denn auch. Der Gast aus der Zentralschweiz deckte stark und hatte in Paul Bar einen erneut sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Dabei war das Kollektiv die wohl grösste Stärke der Zentralschweizer. «Und wir haben es geschafft, unseren Marschplan gut umzusetzen,» freute sich Coach Heiko Grimm nach dem Spiel. «Wir wollten gemeinsam auftreten und im Team versuchen, die Zahl der unnötigen Fehler in der Abwehr zu reduzieren.»

So schaffte es der Gast aus der Innerschweiz, die Euphorie der Aargauer, die sich zu Beginn einer Heimspielserie um jeden Preis den ersten Finalrunden-Sieg sichern wollten, frühzeitig zu brechen. Immer wieder nutzte der HC Kriens-Luzern kurzzeitige Schwächen der Aargauer zu schnellen Gegentoren. Suhr Aarau aber hielt dagegen und antwortete seinerseits mit mehrmaligen Dreitore-Führungen.

Letztmals war das nach 44 Minuten der Fall. Dann aber spielte der HC Kriens-Luzern trotz erneut vieler Absenzen die Trumpfkarte Routine aus. Während die jungen Aargauer mit den eigenen Nerven kämpften und mehr als einmal in der konsequenten HCK-Deckung aufliefen, drehte der Gast das Spiel .

Schlüsselszene war dabei der zweite abgewehrte Siebenmeter von Paul Bar, der im Diuell mit Ilan Baumann erneut Sieger blieb. Den schnellen Gegenangriff verwertete Radovanovic (der erneut Sieger blieb im Duell gegen seinen Bruder Mihailo im Tor von Suhr Aarau), und nur Sekunden später verwertete Schramm einen «stolen ball» nach starker Deckung aus 30 Metern ins leere Suhrer Tor zum 23:21.  

Das 23:21 war 2:25 vor Schluss so etwas wie die Vorentscheidung. In der hektischen Schlussphase brauchte es noch drei starke Saves von Paul Bar gegen Suhrs Captain Patrick Romann, um den 23:22-Sieg definitiv festzukrallen. Bar kam letztlich auf eine Savequote von 39 Prozent. Und Adi Blättler wurde zum grossen Profiteur dieser Spielanlage mit vielen Tempo-Gegenstössen. Am Schluss stand er mit 10 Toren zu Buche - bei 15 Versuchen insgesamt eine gute Quote.

Zwar merkte man dem Gastteam an, dass es sich aktuell in einer Aufbauphase des Trainings Richtung Playoffs befindet. Aber es war trotzdem eine starke Teamleistung, die den Innerschweizern zwei weitere wichtige Punkte ermöglichte. «Wir haben als Team geschickt dagegen gehalten», freute sich Coach Heiko Grimm nach dem Spiel. Und wertete den Sieg als Erfolg der Logik, indem eine solidarische Abwehrleistung Gegenstosstore ermöglicht, bei denen dem Gegner halt sehr oft nur das Zuschauen bleibt ... 

Ganz so musste es Suhr Aarau gehen, das verbissen um den ersten Finalrundensioeg kämpfte, letztlich aber mit leeren Händen da steht.

 

HSC Suhr Aarau - HC Kriens-Luzern 22:23 (10:10)

Schachenhalle Aarau, 895 Zuschauer. SR Castineiras / Zwahlen

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 2:3, 4:3, 5:6, 9:6, 9:8, 10:8, 10:10; 12:10, 14:14, 17:14, 18:16, 19:17, 19:19, 20:19, 20:20, 21:21, 21:23, 22:23.

Strafen: Suhr Aarau 3, HC Kriens-Luzern 3 x 2 Minuten.

HSC Suhr Aarau: Radovanovic/Pramuk; Bräm, Laube, Prachar, Baumann (3/3), Romann (6), Aufdenblatten (5), Strebel, Rohr (5), Kähr, Brandt, Kurbaljia, Kägi (3), Strebel P. Andersen

HC Kriens-Luzern: Bar/Portmann (n.e.); Fellmann, Mühlebach, Wipf (1), Blättler (10), Spengler (2), Alili, Baviera (1) Brücker, Stankovic (1), Radovanovic (6/1), Schramm (2).

Bemerkungen: Kriens ohne Hofstetter, Nyffenegger, Ramseier, Vögtli. Penalties: 39. Bar hält Penalty von Baumann (14:14), 57. Bar hält Penalty von Baumann (21:21).

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