Es war symbolträchtig, als in der Krauerhalle beim letzten Spiel der Qualifikation für einen kurzen Moment das Licht ausging. Denn einen Blackout leistete sich auch das Team der Einheimischen - und brachte sich so einmal mehr um die Chance, aus einer Partie etwas Zählbares mitzunehmen. Denn im Gegensatz zum Hallenlicht fanden die Einheimischen den Schalter für die eigene Leistung nicht rechtzeitig, den sie hätten umlegen können.
Aber wer von der 42. bis zur 59. Minute Chance um Chance liegenlässt und kein einziges Tor erzielt, der muss sich nach 60 Minuten nicht wundern, wenn er als Verlierer vom Platz geht.
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Genau so machte es der HC Kriens-Luzern in dieser für Pfadi zwar wichtigen, für den Gastgeber aber bestenfalls noch statistischen Wert aufweisenden letzten Finalrundenpartie. Drei Mal hatten die Zentralschweizer einen Rückstand von drei Toren wettgemacht und zeigten damit, dass sie durchaus engagiert und willig waren, die Finalrunde mit einem Erfolgserlebnis abzuschliessen.
Mit dem Ausgleich zum 16:16 - auf der Matchuhr standen gerade mal 43 Minuten – gingen aber beim HCK kollektiv die Lichter aus. Pfadis Torhüter, der argentinische Nationaltorhüter Mathias Schulz, zeigte mit starken Paraden, warum Torhüter Spiele schon mal alleine gewinnen können. Schulz machte alleine in dieser Phase ein halbes Dutzend Chancen der Einheimischen zunichte. Dass einige der Abschlüsse der Innerschweizer zu wenig geduldig herausgespielt und dann überhastet und ohne Überzeugung abgeschlossen wurden, das lag an diesem Abend im System des Blackouts.
Pfadi nahm dieses Angebot dankend an. Denn sie wussten inzwischen, dass mit einem Sieg der Sprung auf Rang 2 für die Playoffs möglich würde (da Schaffhausen in Thun unter die Räder kam). Jetzt war die Gegenwehr der Einheimischen gänzlich weg. Und es unterliefen technischen Fehler in einem Ausmass, das die Geduld der Fans schon etwas gar fest strapazierte.
Letztlich geht der Sieg der Gäste an diesem Abend in Ordnung. Sie waren entschlossener, effektiver und letztlich auch stilsicherer. Denn sie hatten ein klares Ziel vor Augen: Rang 2.
Für den unterlegenen HC Kriens-Luzern hat die Niederlage keine Auswirkungen in der Rangliste. Es gilt jetzt, diese Partie schnellstmöglich abzuhaken und den Fokus nach vorne zu richten. Bereits nächste Woche steht das erste Viertelfinal-Spiel in der Gümliger Mooshalle an. Die Berner haben beim HSC Suhr Aarau mit einem B-Team mit 9 Toren Differenz verloren. Auch das war ein Spiel für die Statistik - wird aber dazu führen, dass die Vorbereitung des Playoff-Viertelfinal-Duells zu einem wesentlichen Teil im Kopf entschieden wird. Und diese Vorbereitung hat - für beide Teams - mit dem Schlusspfiff der Sonntagspartie begonnen.
HC Kriens-Luzern - Pfadi Winterthur 17:23 (8:11)
Krauerhalle Kriens, 550 Zuschauer
SR Brunner/Salah
Spielverlauf: 0:1, 1:2, 3:3, 4:3, 4:6, 5:7, 7:7, 7:9, 8:10, 8:11; 9:12, 12:12, 13:13, 13:16, 16:16 (43.), 16:22, 17:23.
Strafen: Kriens-Luzern 4, Pfadi 2 x 2 Minuten
HC Kriens-Luzern: Willimann/Bar (ab 31.); Fellmann (1), Wipf (1), Blättler (4/1), Engler (2), Spengler (3), Vögtli (1), Oertli (2), Alili (1), Ramseier (1), Gnos, Delchiappo, Schramm (1), Hofstetter.
Pfadi Winterthur: Schulz/Vaskevicius (n.e.); Bräm (4), J. Tynowski, Hess (3), Pecoraro (1), Langerhuus (2), Sidorowicz, Heer (5), Jud (6/3), Freivogel (2), Svajlen.
Bemerkungen: HC Kriens-Luzern ohne Nyffenegger und Radovanovic. Pfadi ohne Ott, Maros, C. Tynowski, Lier, Vernier, Kuduz (alle verletzt.). Penalties: 26. Langerhus setzt Penalty an die Latte (7:9). 27. Blättler verschiesst gegen Schulz (8:10); 57. Jud setzt Penalty an die Latte (16:21)