SPIELBERICHT
Konzentrierter Auftritt von Beginn weg
Bevor in der Rankhofhalle mit der Ausmarchung um die Punkteverteilung begonnen wurde, verabschiedete der Gastgeber Yannick Ebi, der den Handballsport Ende letzter Saison aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen musste. Der HC Kriens-Luzern wünscht Ebi Junior an dieser Stelle ebenfalls nur das Beste und gute Gesundheit. Auf den ersten Treffer mussten die Zuschauer genau eine Minute und eine Sekunde warten. Ramon Schlumpf eröffnete nach einem geduldig aufgebauten Angriff der Gäste den Torreigen am Rheinknie. Anschliessend standen die beiden Tormänner im Zentrum des Geschehens, bevor Hleb Harbuz sich ein erstes Mal in die Torschützenliste eintrug. Auch der nächste HCKL-Treffer hatte es in sich. Jernej Papez’ Geschoss schlug wuchtig im Kasten von André Willimann ein. Während Luzerns Topscorer aus Belarus fortan und das u.a. gleich viermal per Vollzug vom Siebenmeterstrich nach Belieben traf, erwies sich auch Antipode Aleksander Spende als wichtiger Pfeiler seiner Mannschaft. Wie wichtig Neo-Bebbi Ramseier am Rheinknie werden dürfte, zeigte der ehemalige HCKL-Flügel beim Premierentreffen am Ende der 25. Minute. Zu diesem Zeitpunkt lag die Perkovac-Truppe bereits komfortabel mit 12:8 in Führung. Immer wieder brachte Paul Bar die Basler Angreifer mit seinen Reaktionen zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite der Halle sorgten Levin Wanner, Jernej Papez, Filip Gavranovic oder Moritz Oertli wie auch Tomas Piroch dafür, dass zu keinem Zeitpunkt offene Fragen bezüglich Ausgang dieser Affiche aufkamen. Zu konzentriert traten die Innerschweizer auf.
Europacup-Generalprobe geglückt
Auch nach dem Seitenwechsel bekamen die 150 aufmarschierten Basler Anhänger sowohl das gleiche Szenenbild wie eine identische Handlung vorgesetzt. Freilich stellte man sich den Abend anders vor. Der erste Sieg der noch jungen Spielzeit sollte her, proklamierten die Schwarzweissen im Vorfeld. Redundant mit dem ersten Umgang war ebenfalls, dass sich der Gast das Auftakttor notieren lassen konnte. Nahtlos machten die Krienser weiter, wo sie vor der Pausensirene aufhörten. Der Auftritt und das Engagement stimmten, kein Vergleich mit der 2. Halbzeit gegen die Grasshoppers und den BSV Bern - oder der ökonomischen Performance unter der Woche in Biel. Als besonders erfreulich liest sich die Konsultation der Torschützen. Hleb Harbuz’ 7 Tore bilden dabei den Partiehöchstwert. Dann folgen mit je 5 Treffern Tomas Piroch, Jerney Papez und Levin Wanner, der sich pudelwohl in der Innschweiz zu fühlen scheint. Auch Filip Gavranovic zeigte eine starke Partie. Hinten bildete der Kroate zusammen mit Aljaz Lavric das nur schwer zu umspielende Abwehrzentrum und in der Offensive steuerte der Kreisläufer drei Kisten zum hochverdienten Auswärtssieg in Basel an. Was insbesondere Goran Perkovac am meisten freuen dürfte war die Tatsache, dass sich seine Mannschaft nur ganz wenige und sehr kurze Schwächenphasen leistete. Somit war das Gastspiel in der Nordwestschweiz die optimale Vorbereitung für das European League Hinspiel am Dienstag (20:45) gegen Metalurg.
TELEGRAMM
RTV Basel - HC Kriens-Luzern 23:34 (9:17)
Rankhof | 150 Zuschauer | Hennig/Meier (SR) / Künzle (Del.)
HC Kriens-Luzern
Bar, Eicher; Harbuz (7/4), Wanner (5), Blättler (3), Piroch (5), Papez (5), Rellstab (1), Gavranovic (3), Oertli (2), Schlumpf (2), Delchiappo (1), Lavric (0), Idrizi (0), Lapajne (0)
Strafen
3x2 / 3x2 (2xLavric, Oertli)
Bemerkungen
HCKL komplet, Lapajne nicht im Einsatz
MATCHCENTER
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FORECAST
Ramseier soll's am Rhein richten
Beim RTV Basel gibt es nach zwei Niederlagen und einem Remis zum Saisonstart bis auf zwei Ausnahmen wenig Anlass zu Freude. Einerseits durfte der Traditionsverein unter der Woche im Schweizer Cup wieder einmal das Gefühl eines Sieges erleben. Dass der Gegner aus Wohlen normal in der 1. Liga auf Punktejagd geht, störte beim Beletage Vertreter vom Rhein nach der Auftaktmisere niemanden. Andererseits konnte ein neuer Teambus in Empfang genommen werden. Damit sich die Schwarzweissen zukünftig nicht nur an Materiellem erfreuen können und sich der sportliche Aufschwung baldmöglichst einstellt, handelten die Verantwortlichen und gaben am Donnerstag die Verpflichtung von Severin Ramseier bekannt. Der Zufall es will nun, dass unser ehemaliger Flügel ausgerechnet gegen seinen ex-Verein erstmals im neuen Arbeitsgewand und dem sechseckigem Logo aufläuft. Nun soll der 29-fache Nationalspieler auf dem Flügel massgeblich sorgen, dass der Bock am Rheinknie endlich umgestossen wird. Auch nicht einfacher wird das Vorhaben durch die Tatsache, den HC Kriens-Luzern in der Rankhofhalle begrüssen zu müssen.
HCKL-Reaktion gefordert
«Ich erwarte von meiner Mannschaft eine klar Leistungssteigerung», fordert Goran Perkovac unmissverständlich. Die ist in der Tat gefragt. Die Blauweissen erlitten bereits im 2. Umgang in Bern eine Delle, die im letzten Moment ausgemerzt werden konnte. Auch gegen GC Amicitia schlich sich nach einem ansprechenden Start der Schlendrian ein, was mit einem verlorenen Punkt bestraft wurde. Der Cheftrainer fordert nun, die Kadenz über die ganze Spieldauer hochzuhalten und das umzusetzen, seine eigenen Fähigkeiten abzurufen. «Dann hat fast jeder Gegner ein Problem gegen uns», so der HCKL-Cheftrainer. Doch auch dem 58-Jährigen sind die ansprechenden RTV-Auftritte nicht entgangen. Trotz guter Gegenwehr setzte es Niederlagen gegen Pfadi Winterthur und die Kadetten aus Schaffhausen ab. Mit Endingen teilte man sich das Punktepaar vor Wochenfrist. Während die Basler nun den ersten Vollerfolg anstreben, wollen die Gäste aus der Innerschweiz ihre Ungeschlagenheit bewahren und das Punktekonto um zwei weitere Zähler hochschrauben.