Der HC Kriens-Luzern hat sich nach drei Siegen in vier Spielen auf Rang 2 der aktuellen Tabelle vorgearbeitet. Pfadi Winterthur hingegen liegt auf Rang 7 - allerdings nur gerade zwei Punkte hinter den Zentralschweizern. Das jetzt anstehende Doppel-Heimspiel (Mittwoch und Sonntag) wollen die Winterthurer nutzen, um mit dem Heimpublikum im Rücken zur Spitzengruppe aufschliessen.
Auf Krienser Seite stören Verletzungssorgen den Formaufbau des Teams. Mit Peter Schramm und Luca Spengler sind gleich beide Aufbauer im linken Rückraum aktuell nicht einsatzbereit. Beide plagt eine Muskelverletzung im Oberschenkel. Dank sehr guter medizinischer Versorgung sind beide Spieler auf dem Weg der Besserung. Wann ihr Comeback bevorsteht, ist aber offen. Denn im Team will man nichts riskieren und wird deren Rückkehr ins Spiel geschickt dosieren, sollen doch die Muskelverletzungen zuerst richtig auskuriert sein. Gegen den BSV Bern-Muri wechselte deshalb Daniel Fellmann zurück auf diese Position, die er einst vor dem Wechsel an den Kreis schon spielte, und machte seine Aufgabe sehr gut.
Auch deshalb stellt der HC Kriens-Luzern aktuell die beste Deckung der Liga (94 Tore). Der kommende Gegner Pfadi Winterthur liegt allerdings nur wenig entfernt (95 Tore) - durchaus denkbar, dass auch am Mittwoch die Abwehrleistungen eine zentrale Rolle spielen werden.
Viel Rotation braucht es im Angriff auch, um Mittelmann Tom Hofstetter Erholungspausen zu gönnen. Denn sein nomineller Ersatz - Rückkehrer David Nyffenegger - wird offensiv geschont. Er plagt sich mit Kniebeschwerden herum und soll deshalb seine Energie auf die Abwehrarbeit konzentrieren. Wie gut er das machte, lernte sein Ex-Verein, der BSV Bern-Muri, letzten Samstag kennen, als Nyffenegger in der HCK-Abwehr eine zentrale Rolle spielte und erneut dafür sorgte, dass die HCK-Abwehr zur nur schwer überwindbaren Aufgabe für den Gegner wurde.
Im Spiel gegen Pfadi Winterthur wird den Zentralschweizern allerdings noch einmal etwas mehr an Offensivpower gegenüberstehen. Die Winterthurer stellen aktuell eines der stärksten Kader mit enorm viel Rückraum-Power. Nach dem glanzvollen Europacup-Einatz fehlte es den Winterthurern zuletzt aber an Souveränität in der Meisterschaft. Den Niederlagen im Startspiel gegen den BSV Bern und Favorit Schaffhausen stehen die Siege gegen Gossau und RTV Basel gegenüber, wobei die Pfader in beiden Partien «beissen» mussten. Beim ersten Heimspiel nun gegen den HC Kriens-Luzern (es handelt sich um das Nachtragsspiel aus Runde 2 wegen Pfadis Europacup-Einsatz) wollen die Pfader glänzen und sich beim ersten Auftritt vor dem eigenen Anhang von der besten Seite zeigen. Damit möchte die Mannschaft auch beweisen, dass sie sich von den wirtschaftlichen Turbulenzen des Vereins nicht beeindrucken liess. Kurz vor Saisonstart wurde nämlich bekannt, dass die Pfadi-Finanzen arg in Schieflage sind und 1.5 Mio. Franken «fehlen».
Live-Stream des Spiels im Internet ab 19.20 Uhr auf www.handballtv.ch