9:9 - nach 30 Spielminuten in einem NLA-Spiel: So lautete das seltene Skore bei Seitenwechsel. Und was die Zuschauer bis dahin gesehen hatten, war geprägt von Nervosität, insbesondere aber auch von leidenschaftlicher Defensivarbeit auf beiden Seiten. Und von starken Torhüter-Leistungen: Auf Seiten der Gastgeber war es Paul Bar, der zusammen mit der Deckung effizient spielte. Auf der anderen war es Mihailo Radovanovic, der Bruder des HCK-Linkshänders. Beide kamen an eine Quote von gegen 45 Prozent. Das ist sehr hoch - und war der wichtigste Grund, dass es keinem Team je gelang, sich vorentscheidend abzusetzen.
Wer da noch auf eine enge zweite Halbzeit setzte, war wohl in der Halle nicht alleine. Zu viele Chancen hatte sich der HCK erarbeitet - und dann nicht verwertet. Während der Gastgeber nach der Niederlage vom Samstag offensichtlich noch etwas nach der Selbstsicherheit suchte, trat der Gast mit seinem Hünen-Rückraum (Prachar 204, Vilstrup 198 und Aufdenblatten 192) unerschrocken auf.
Doch es kam anders. Der HC Kriens-Luzern blieb seiner Linie mit Geduld treu, schöpfte aus der immer sichereren Defensive Kraft und übertrug dies nun auch in mehr Effizienz im Angriff. Kernstück war die Deckung, in der der Mittelblock sehr wirksam arbeitete und die mit Paul Bar einen überragenden Torhüter zwischen den Pfosten wusste. Mehr als einmal hielt der Neuzugang mirakulös und lancierte den «fälligen» Gegenstoss gleich selber. Zur Freude der Aussen - und der Zuschauer.
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Die Fotos vom Spiel gegen Suhr-Aarau
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So zog der HCK nach der Pause mit enorm viel Tempo unwiderstehlich davon. Suhr-Aarau war stehend ko. und schien der aufwändigen Defensivarbeit der ersten Spielhälfte Tribut zu zollen. Gleichzeitig wuchsen dem HCK Flügel, weil nun fast alles gelang, was in Halbzeit 1 noch danebenging. Und hätten in der Schlussphase nicht einige Krienser Gastgeschenke den Suhrern etwas Resultatkosmetik erlaubt, wäre der Sieg der Zentralschweizer durchaus höher ausgefallen.
Neben Paul Bar war es Jost Brücker, der alle seine sechs Abschlüsse am gegnerischen Torhüter vorbei brachte - stark und attraktiv für Zuschauer, was der Urner zeigt. Einen starken Auftritt hatte zudem Aleksandar Radovanovic, der Linkshänder. Er ersetzte «Jubilar» Stankovic in dessen 300. NLA-Spiel schon früh - und zeigte in der Folge anfangs noch etwas Ladehemmung im Duell mit seinem Bruder im Tor der Aargauer. Spätestens mit der Auswechslung seines Bruders auf Suhrer Seite war das Bruderduell zugunsten des jüngeren der beiden Radovanovic-Brüder ausgegangen. Der Linkshänder zeigte sich erneut sehr stark, erzielte vier wichtige Tore aus dem Spiel und verwertete einen Siebenmeter gegen seinen Bruder. Interessant war dabei, dass sich die beiden auch bei diesem Duell keines Blickes würdigten - obwohl sich privat beide wöchentlich mindestens einmal sehen.
Auf Seiten des HC Kriens-Luzern war es aber mitunter auch die Bank, die als Sieger aus dieser eminent wichtigen Partie ging. Blättler und Vögtli machten ihre Sache bei ihren Kurzeinsätzen ebenso gut wie Christian Wipf, der als wichtige Option in der Deckung ins Spiel kam. Und wer nicht auf dem Platz einen Beitrag leisten konnte, der tat das von der Bank aus. Beim HCK war es wieder zu spüren, dieses «onamission». Die Niederlage vom Samstag scheint weggesteckt zu sein. Rechtzeitig vor dem schweren Gang zum BSV Bern am kommenden Samstag.
HC Kriens-Luzern - HSC Suhr Aarau (9:9)
Krauerhalle Kriens, 500 Zuschauern. SR Bär/Süess.
Spielverlauf: 0:1, 2:1, 2:4, 4:4, 4:6, 7:6, 8:7, 9:8, 9:9; 11:9, 11:10, 12:10, 12:11, 14:11, 19:12, 20:13, 20:17, 22:18, 23:18, 23:19.
HC Kriens-Luzern: Bar/Portmann (2 Siebenmeter); Fellmann (1), Mühlebach, Wipf, Blättler (1), Vögtli (1), Nyffenegger (1), Baviera, Brücker (6), Stankovic (2/1), Ramseier (3), Radovanovic (5/1), Schramm (2), Hofstetter (1).
HSC Suhr Aarau: Radovanovic/Locatelli (ab 40.); Golubovic, M. Aufdenblatten, Kaufmann (2), Prachar (2), Baumann (2), Romann (3), T. Aufdenblatten (9), L. Strebel, Rohr, Kurbaljia (1), P. Strebel, Vilstrup
Bemerkungen: Kriens ohne Spengler (verletzt). Penalties: 24. Kubaljia schiesst Penalty gegen Pprtmann über das Tor (7:7). 23. Romann (Suhr-Aarau) scheidert verletzt aus nach Zusammenstoss. Ehrung für Boris Stankovic für sein 30. NLA-Spiel.
J.P. chenet Best Player Award: Aleksandar Radovanovic (HCK), Tim Aufdenblatten (HSC Suhr Aarau).