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Starker HCKL wird am Supercup in Ambri erst in der Verlängerung gestoppt

In einem mehr als unterhaltsamen Supercup in der schmucken Gottardo Arena zu Ambri bekamen die 1200 aufmarschierten Zuschauenden vorzügliche Handballkost kredenzt, dessen Ende jedoch ein fader Beigeschmack beinhaltete. Das Stärkeverhältnis gestaltete sich ausgeglichen, wie das Resultat (29 beide) nach den regulären 60 Minuten. Der Innerschweizer Herausforderer haderte in den Schlusssekunden der normalen Spielzeit mit einem unglücklichen Pfiff, dem Luca Sigrists vermeintlicher Siegtreffer wie die Vorteilsauslegung zum Opfer fielen. Die zehnminütige Verlängerung endete mit 35:34 für die Kadetten und einem nicht unbedeutenden Regelverstoss, der zahlreiche Diskussionen entfachen liess. «Wir haben 70 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt. Dieses Ende hat meine Mannschaft nicht verdient», meinte ein mehr als enttäuschter Zeljko Musa. In der Tat bewiesen die jungen Luzerner viel Kampfkraft, zeigten Spielfreude und sorgten auch mit Tempovorstössen erfolgreich für Gefahr. Die Gratulationen gehen nach Schaffhausen, aber definitiv macht der HCKL Lust nach mehr. Nach dem Auftakt im Tessin ist am Mittwoch (19:30) Wacker Thun zum QHL-Start zu Gast in der Krauerhalle.

Attraktiver Auftakt in die neue Saison

Schaffhausens Ausnahmekönner Odinn Rikhardsson machte in der 10. Spielminute das Dutzend voll in der angenehm temperierten Spielstätte von Ambri-Piotta. Die favorisierten Kadetten führten mit 7:5, beim HCKL trugen sich Valentin Wolfisberg, Debütant Sandro Obranovic, Gino Steenaerts und zweimal Dimitrij Küttel in die Torschützenliste ein. Zwei weitere Minuten später und einer Steenaerts-Doublette gestaltete sich das Resultat wieder ausgeglichen. Dem kroatischen HCKL-Neuzgang gelang in der gleichen Minute sogar die Führung für die Blauweissen. Auch in der Folge gaben die Krienser den Ton an, hinten hatte Kevin Bonnefoi eine seiner besten Phasen und vorne traf man effizient. Ab der 20. Minute drehten die Verhältnisse wieder, die Vorteile lagen wieder auf Schaffhauser Seite – dennoch blieb der HCKL dran. Für den 14. Torerfolg der Innerschweizer und den letzten Treffer vor dem Pausentee sorgte Gino Steenaerts. Kevin Bonnefoi auf der anderen Seite rettete den Ein-Tore-Rückstand mit einer vorzüglichen Parade gegen Luka Maros in die Pause und brillierte auch gleich nach dem Seitenwechsel gegen den vielleicht besten Kadetten-Akteur.

Sigrists vermeintlicher Titelschuss

Der ebenso vorzüglich aufspielende Luca Sigrist wiederum lancierte den 2. Umgang mit dem Ausgleich zum 15 beide. Schaffhausen benötigte einen Moment und bog bald wieder auf die Überholspur ab. Nach etwas mehr als 40 Minuten wuchs der Vorsprung des Meisters sogar auf vier Einheiten an, die Geschichte drohte aus Innerschweizer Sicht zu kippen. Erfreulicherweise blieb der HCKL wortwörtlich stehen. Der treffsichere Finley Röttges (5 Tore / 100% Trefferquote) und ein Cepic-Doppelhammer sorgten für einen freundlicheren Blick zum Videowürfel. Blauweiss blieb hartnäckig dran, Dimitrij Küttel wieder zweifach oder Sandro Obranovic wie natürlich auch Gino Steenaerts hielten ihre Farben im Geschäft. Der Ausgleich zum 27 beide ging dann wieder auf das Konto von Radojica Cepic. In den letzten drei Minuten wuchs dann Luca Sigrist über sich hinaus. Mit zwei Buden in Serie kehrte der 19-Jährige die Kiste fast im Alleingang – und sorgte fünf Sekunden vor der Schlusssirene mit einem weiteren Treffer für den eigentlichen – oder in diesem Fall, vermeintlichen – Siegtreffer, der jedoch nicht gegeben wurde und unmittelbar danach die Verlängerung veramtlichte.

Fünf auf einmal beim HCKL und einer zu viel beim Gegner

Nach wie vor fand das Gebotene anklang im neuen Ambri-Stadion, die Entscheidung musste in der zehnminütigen Zusatzschlaufe herbeigeführt werden. Wieder übernahmen die Orangen den Taktstock, und erneut gaben die Blauweissen um Röttges, Steenaerts & Co nicht nach. Zweitweise standen fünf Eigengewächs auf der Platte gegen den Ligakrösus. Beim Gegner war es in den Schlussekunden jedoch einer zu viel. Trotz einer Zeitstrafe von Bundesliga-Rückkehrer Lucas Meister agierte das führende Schaffhausen unbemerkt von den Verantwortlichen mit sechs Feldspielern, was verständlicherweise Diskussionsbedarf auslöste. Dieser dauerte eine Weile, Sanktionen erfolgten keine und die Partie wurde doch noch für beendet erklärt.

Am Ende durften die Kadetten den Supercup-Titel nicht unverdient ein weiteres Mal mit nach Schaffhausen nehmen – herzliche Gratulation.

Telegramm 

HC Kriens-Luzern - Kadetten Schaffhausen 34:35 n.V. (29:29/14:15)

Gottardo Arena | 1200 Zuschauer | Müller / Schad (SR)

HC Kriens-Luzern

Bonnefoi (28%), Näf (20%); Küttel (4), Sigrist (5), Wolfisberg (1), Orbovic (2), Cepic (3), Röttges (5%), Steenaerts (9), Schlumpf (C/1), Sipic (0), Langenick (0), Obradovic (4), Idrizi (0)

Bemerkungen

HCKL ohne Schelker, Delchiappo und Oertli (alle verletzt oder rekonvaleszent) 

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Hardy Konzelmann 

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