Am Studienauftrag haben auf Einladung der Initianten acht internationale Architekturteams teilgenommen (45 hatten sich dafür beworben). In einem genauen Anforderungsprofil war definiert, was auf dem vorgesehenen Areal an Bausubstanz realisiert werden sollte. Zwei Kernfragen hatten die Architekturteams im Rahmen des Studienauftrages zu beantworten:
• Sind der Bau einer multifunktionalen Halle und der zur Finanzierung notwenigen 350 Wohnungen und 2'000 Quadratmeter Gewerbefläche auf dem vorgesehenen Grundstück möglich?
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Visualisierungen vom Projekt und Fotos vom Präsentationsevent
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• Wie kann den hohen städtebaulichen Ansprüchen genügend Rechnung getragen werden? Was nichts anderes heisst als: Kann so ein Projekt so gebaut werden, dass es als Halle, als Wohn- und Arbeitsort, aber auch als Bau direkt am S-Bahnhof mit Zentrumsfunktionen jene Aufenthaltsqualität bietet, die es für einen Bau an dieser Stelle zwingend braucht.
Aus den eingegangenen Vorschlägen hat ein breit abgestütztes Beurteilungsgremium nun das Siegerprojekt ermittelt. In der Jury vertreten waren Experten, die Initianten und Investoren, die Gemeinde Kriens, die Stadt Luzern, Vertreter des Entwicklungsträgers LuzernPlus (LuzernSüd) sowie weitere Fachleute.
Das Gesamtprojekt sieht vor, dass auf dem Areal Mattenhof in Kriens ein Neubaukomplex realisiert wird. In deren Zentrum steht eine moderne Sport- und Eventarena mit 4’000 Zuschauerplätzen und modernster Eventtechnik. Eingerahmt wird der Neubau von zwei dazugehörigen Wohngebäuden mit Höhen von 50,3 und 103,6 Metern. In ihnen wird Raum geschaffen für Wohnungen und für Gewerbefläche bzw. für Dienstleistungsangebote.
«Die Architekten von Giuliani Hönger haben eine faszinierende Symbiose zwischen Sport-, Lebens- und Wohnraum geschaffen!» freut sich Toni Bucher, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Arena AG. «Das ist ein Meilenstein für den Städtebau und den Sport!» Zur Finanzierung der Halle und des Grundstücks ist neben den Beiträgen von Bund und Kanton Luzern der Bau von 350 Wohnungen und 2'000 m2 Gewerbefläche nötig. Der Studienauftrag hat nun gezeigt, dass dies auf dem relativ engen Areal in Kriens auf eindrückliche Art möglich ist. «Wir haben den Architekten bewusst viel freie Hand gelassen und keine Vorgaben zur Höhe gemacht», so Bucher.
Gebäude setzen Akzente und passen hervorragend zu LuzernSüd
Geplant sind eine Sport- und Eventhalle sowie Wohnungen. Die Wohnungen überzeugen durch viel Licht und grosszügige Ausblicke auf Stadt und Berge. Die Umgebung mit einer Allee und guten Wegverbindungen ist äusserst attraktiv. «Das Siegerprojekt hat uns alle absolut überzeugt», sagt Hans Cometti, Architekt und Fachmitglied der Jury. «Die Halle und die Wohnungen setzen einen klaren Akzent. Sie passen städtebaulich hervorragend in den neuen Stadtteil LuzernSüd.»
Politischer Prozess startet
Auch wenn das Projekt jetzt erstmals «ein Gesicht» hat – am Ziel sind die Initianten noch nicht. Mit der Festlegung auf ein Siegerprojekt hat jetzt auch die Überarbeitung dessen begonnen. «In der Weiterbearbeitung wird der Gemeinderat Kriens auf zahlreiche Aspekte Wert legen, wie die verkehrliche Erschliessung, die Wirtschaftlichkeit, die Sozial- und Aussenräume, die Beteiligung an Infrastrukturkosten oder den Nutzen für den Schul- und Breitensport,» sagte Gemeindepräsident Cyrill Wiget bei der Präsentation.
Der Bewilligungsprozess wird auf politsicher Ebene schon demnächst beginnen. Das Projekt braucht – auch aufgrund der Höhe des Hochhauses von angedachten gut 103 Metern – eine Anpassung des Zonenplanes durch das Krienser Gemeindeparlament, den Einwohnerrat. Auf dem Weg zu einem Bebauungsplan haben die gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Krienser Bevölkerung Chancen und Risiken dieses privat finanzierten Projektes abzuwägen. Im Zentrum steht dabei die Frage: Soll Kriens Standort einer Eventarena mit nationaler Ausstrahlung werden?
Lässt sich der Einwohnerrat mit den vorhandenen, guten Argumenten überzeugen, könnte der Weg frei werden für die Eingabe des Baugesuchs, für welches das Siegerprojekt aktuell zur Baugesuchsreife überarbeitet wird. Sobald eine rechtskräftige Baubewilligung vorliegt, wird die Pilatus Arena AG den Spatenstich 2019 oder 2020 vornehmen.