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Mit Engagement und Leidenschaft das Spiel gedreht - 27:20-Sieg

Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht erlebten die Zuschauer im Spiel zwischen dem HC Kriens-Luzern und Fortitudo Gossau. Für den favorisierten Gastgeber brauchte es in der Pause ein gehörige Portion «Hallowach», um letztlich zu einem nie gefährdeten 27:20-Erfolg zu kommen.

30 Minuten brauchte es Nerven, um dem HC Kriens-Luzern zuzuschauen. Fehlerhaft, kraft- und ideenlos, ohne Esprit und Überzeugung trat das Team auf, reihte Fehler an Fehler und scheiterte in erster Linie an sich selber. Gossaus Keeper Kindle wurde mit harmlosen Bällen förmlich warm geschossen, und in der Defensive fehlte dem Team gegen ein wendiges, aber absolut nicht dominant auftretendes Gästeteam die Bereitschaft, dagegenzuhalten.

In Halbzeit zwei dann ein völlig anderes Bild: Plötzlich war der Gastgeber da – als ob er aufgrund der anderen Resultate der Liga erfahren hatte, dass die Konkurrenz etwa aus Thun Punkte lassen könnte. Plötzlich trat der HCK überzeugend auf, kraftvoll mit Zug Richtung Tor, deckte wesentlich aggressiver (und trotzdem intelligent – bei Null Strafen...) und machte aus den Gegenstoss-Chancen die einfachen Tore. Dazu agierte er offensiv ideenreicher und dachte nicht bei jedem Wurf daran, dass im Tor Gossaus 2-Meter-Hüne Kindle stand, der doch in Halbzeit so stark hielt...

So knickte der Favorit dem Aussenseiter sämtliche Sensationshoffnungen mit einem sauberen 9:0-Lauf in 12 Minuten (!). Vom 13:14-Rückstand stellte der HCK auf 22:14 (49.) – da war diese Messe natürlich gesungen. Und was gab den Ausschlag? Sicher eine stark verbesserte HCK-Deckung mit einem starken Keeper Andreas Portmann, was zahlreiche Gegenstoss-Chancen eröffnete, die der HCK im Gegensatz zu Halbzeit eins nun auch resolut nutzten.

Fazit: Wenn dieses Team seriös spielt, ist es in der Lage in der Spitzengruppe mitzumischen. Wenn es sich mit 95 Prozent zufrieden gibt, reicht das nicht mehr – und es drohen nervige Spiele oder gar unnötige Punktverluste. Das aber hat die Mannschaft gegen Gossau letztlich souverän und stilsicher verhindert. Mit einer starken Kollektivleistung. Keeper Portmann (ihm wurden 13 Paraden gutschrieben, es dürften aber wohl einige mehr gewesen sein), Linkshänder Mühlebach in den Gegenstössen und Joker Jan Gwerder (3/3 in der Schlussphase) waren auffällige Figuren, geschickt geführt von Tom Hofstetter und Tobi Baumgartner.

Nun geht es für den HC Kriens-Luzern am Samstag im letzten Spiel der Qualifikation um eine möglichst gute Ausgangslage für die Finalrunde. Im Fernduell mit Pfadi Winterthur (tritt auswärts bei GC Amicitia an, das sich wohl nur mit einem Sieg in die Finalrunde rettet) geht es um Rang 2. Mitkonkurrent Wacker Thun tritt mit viel Verletzungspech in Basel und am Montag in Schaffhausen gegen Kadetten an. Aber auch St. Otmar mischt noch mit und versucht, seine Serie der Auswärtssieg in Schaffhausen fortzusetzen – es steht ein heisser Samstag bevor. Aber nur dann, wenn der HCK nicht seine nervige Seite zeigt, sondern seriös und engagiert gegen Stäfa (18.00 Uhr, Maihofhalle) zwei weitere Punkte einheimst.

HC Kriens-Luzern - Fortitudo Gossau 27:20 (10:12)

Krauerhalle, 500 Zuschauer. SR Buache/Stalder

Spielverlauf: 1:0, 2:1, 2:3, 3:6, 4:7, 5:9, 7:9; 7:10, 9:12, 10:12; 10:13, 13:13, 13:14, 14:14 (37.), 22:14 (49.), 22:16, 24:18, 25:19, 26:20, 27:20.

HC Kriens-Luzern: Portmann/Ineichen; Fellmann, Mühlebach (5), Weingartner, Blättler (3), Gwerder (3), Stojanovic (2/2), Baviera (4), Stankovic (2/1), Baumgartner (1), Schramm (3), Hofstetter (4)

Gossau: Kindle/Hug; Ham (34), Dedaj (1), Wild (1), Mächler (2), Oertig, Bucher, Harder, Würth (5), Züger (1), Graf (3), Bösch (3), Piske (1).

Bemerkungen: Strafen: HCK 0, Gossau 6x2 Minuten.Penalties: 5. Stankovic verschiesst Penalty gegen Kinde (2:2); 46. Stojanovic verschiesst Penalty gegen Kindle (19:14). Kriens ohne Schelbert, Spengler, Vögtli und Lehmann.

J.P. Chenet Best Player award: Andreas Portmann (HCK), Simon Kindle (Gossau).

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