Spürbare Nervosität auf beiden Seiten
Nach dem blauweissen Auswärtscoup am Sonntag war die Euphorie um den HCKL in der Innerschweiz regelrecht spürbar. Dies wiederum übertrug sich auf die Atmosphäre in der restlos ausverkauften Krauerhalle. Unglaublich, wie laut sich die Krienser Heimstätte präsentierte. Fast machte es den Anschein, dass sowohl die Gäste vom Rheinfall wie auch die Platzherren nicht vollends damit klarkamen. Ein Fehler reihte sich auf beiden Seiten um den anderen, trotzdem schoss Gino Steenaerts die Seinen nach 43 Sekunden in Front. Der amtierende Meister reagierte mit drei Treffern en suite und setzte den Startminuten seinen Stempel auf. Erst in der 11. Minute gelang dem starken Milos Orbovic der Ausgleich zum fünf beide. In der Folge ging’s eng zu und her, die Fehlerquote sank jedoch nach der Hälfte des ersten Umgangs dramatisch. Auf der Platte entwickelte sich ein attraktiver Schlagabtausch, der nach 22 Minuten mit der erneuten Führung für den HCKL gipfelte. Davor durchlebten die Blauweissen eine Schrecksekunde. Nach einer komplett unnötigen Aktion von Heerburger gegen Marin Sipic blieb dieser bereits zum zweiten Mal mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Die beiden Unparteiischen wollten davon nichts gesehen haben, dafür alle anderen der über tausend Anwesenden. Die Krienser liessen sich davon nicht beeindruckenden und führten etwas mehr als fünf Minuten vor der Pausensirene dank einem wuchtigen Treffer von Fabian Böhm, der letztmals in der Krauerhalle auflief. Schnell gelang den Orangen wieder der Ausgleich, aber wiederum zogen die Innerschweizer um drei Einheiten davon. Ein Hrachovec-Penalty minimierte den Vorsprung in der letzten Sekunde auf zwei Tore.
Dramatik bis zum Schluss
Die Antwort des Serienmeisters nach dem Seitenwechsel kam, innert weniger Minuten gestaltete sich das Geschehen resultatmässig wieder ausgeglichen. Auch in der Folge konnte sich weder der Favorit aus der Nordostschweiz noch der HCKL absetzen. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zeigte die Matchuhr 26:26. Immer noch rangen beide Teams intensiv um den Sieg, jeder Fehler konnte nun die Entscheidung mit sich bringen. So sollte Rikhardssons 29:30 vier Minuten vor Schluss der letzte und siegbringende Treffer in der spannungsgeladenen Krauerhalle gewesen sein. Doch das Drama hatte seinen Höhepunkt noch nicht erreicht, aus Sicht der Krienser wurde es nun richtig bitter. Mehrmals vergab der Gastgeber die Chance zum Ausgleich und einmal mehr machte Schaffhausen Keeper Pilipovic den Unterschied aus. Entsprechend klar fällt das Fazit aus, dass der HCKL diese Niederlage auf die eigene Kappe nehmen muss – und dabei viel Lehrgeld bezahlte.
Telegramm
HC Kriens-Luzern - Kadetten Schaffhausen (18:15)
Arena Schaffhausen | 1050 Zuschauer (ausverkauft) | H. Albert Gallardo / O. Albert Gallardo (SR)
HC Kriens-Luzern
Bonnefoi (30%), Belkaied (15%); Küttel (0), Sigrist (0), Wolfisberg (0), Orbovic (6), Cepic (1), Steenaerts (4/1), Oertli (0), Böhm (5), Schlumpf (C/2), Sipic (8), Langenick (3/3), Musa (0), Röttges (0), Idrizi (0)
Bemerkungen
HCKL ohne Schelker (verletzt) und Delchiappo (krank)
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Hardy Konzelmann