SPIELBERICHT
Starke Torhüter auf beiden Seiten
Gestartet ist die Affiche mit zwei Fehlschüssen auf beiden Seiten. Bei seinem zweiten Abschlussversuch nach zweieinhalb Minuten brachte Henrik Schönfeld die Platzherren doch noch in Führung. Die beiden starken Tormänner standen auch in der Folge im Fokus, bis Cédrie Tynowski auf 2:0 erhöhte. Die Gäste ihrerseits benötigten fast vier Minuten bis zu ihrem ersten Erfolgserlebnis. Janus Lapajne doppelte nach seinem ersten Tor nach – der HC Kriens-Luzern blieb dran, und konnte weiter auf Rok Zaponsek im Tor vertrauen. Doch auch sein israelischer Antipode Shamir Yahav, brachte die Krienser Angreifer mit seinen Interventionen zur Verzweiflung. Bis zur Hälfte des ersten Umgangs lag der Meister stets in Vorsprung. Nach Ammar Idrizis herrlich herausgespielten Ausgleich zum 6:6, gelang den Innerschweizern sogar der Führungstreffer, den Milos Orbovic wuchtig beisteuerte. Doch die Antwort der verletzungsgeplagten Zürcher folgte. Zuerst egalisierte Topscorer Kevin Jud, dann machte Lagerquist den Otto, und Pfadi lag wieder in Front. Waren Tore bislang Mangelware, fielen sie nun fast schon auf inflationäre Weise: gleich drei Treffer innert 60 Sekunden konnten die Zuschauenden nun in der schmucken AXA Arena beklatschen. Mittlerweile avancierten die Blauweissen zur besseren Mannschaft und hatten die Vorteile auf ihrer Seite. Ein Geschoss von Milos Orbovic zum 12:11 stellte die Krienser Führung fünf Minuten vor der Pausensirene wieder her. Erneut war die Reihe wieder am Gastgeber, und der netzte gleich zweimal ein. Die Reaktion des HCKL folgte vom 7-Meterstrich durch Hleb Harbuz, zwei Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu absolvieren. Es sollten - wie zu Beginn – die 60 Sekunden der Torhüter werden, die insgesamt fünf Abschlüsse vereitelten, bis das Pausenhorn erklang. So unnötig wie unsportlich fielen die Durchsagen des Speakers aus, der beim letzten Angriff der Seinen im Fünsekundentakt die verbleibende Zeit durchgab.
Offensive machte den Unterschied
Nach dem Pausentee stellte der HC Kriens-Luzern die Torproduktion für einen längeren Moment ein - und bekundete in dieser Phase auch Pech. Gleich dreimal innert 100 Sekunden verhinderte die Torumrandung der Winterthur schlimmeres. Knapp neun Minuten sollten verstreichen, bis die Blauweissen nach dem Seitenwechsel erstmals jubeln konnten. Auch in dieser Phase hielt Rok Zaponsek seine Farben mit unglaublichen Interventionen im Spiel, doch die Platzherren agierten vor dem Tor erfolgreicher als der HCKL und zogen bis auf vier Schlageinheiten davon. Ausgerechnet der slowenische Schlussmann verkürzte auf 16:19, bevor es dramatisch wurde in der AXA Arena. Der starke HCKL-Goalie lancierte mit einem 40-Meterpass den lossprintenten Levin Wanner. In der Mitte der eigenen Hälfte und mit wenig Chancen auf den Ball, riskierte der Israeli im Pfadi-Tor mit einer nicht nachvollziehbaren Intervention auf den Kopf von Wanner dessen Gesundheit. Der HCKL fiel brutal zu Boden und auf den Kopf, glücklicherweise stiess dem HCKL-Flügel bis auf einen Brummschädel nichts zu. Entsprechend gross fiel die Aufregung auf Innerschweizer Seite aus, während die Partie für kurze Zeit unterbrochen werden musste. Sieben Bewegungen des grossen Zeigers später kamen die Blauweissen dank einem Tor von Ramon Schlumpf bis auf 21:20 heran. Der amtierende Meister liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen und reüssierte nun innert 180 Sekunden gleich dreimal. Es war die Entscheidung in dieser torarmen Partie, die aber durchaus auch Unterhaltungswert hatte. «Ich bin nicht unzufrieden, wie meine Mannschaft heute aufgetreten ist», meinte Goran Perkovac. Dennoch haderte der HCKL-Cheftrainer mit dem Resultat, denn dieses hätte durchaus auch auf Krienser Seite kippen können. «Aber mit nur 23 Toren, wird es schwierig, auswärts eine eingespielte Truppe wie Pfadi schlagen zu können», so der Olympiasieger weiter. Am Donnerstag steht für den HCKL das letzte Heimspiel des Jahres in der Agenda, dann sind die Kadetten zu Gast in der Krauerhalle.
TELEGRAMM
Pfadi Winterthur - HC Kriens-Luzen 25:23 (13:13)
AXA Arena Winterthur | 524 Zuschauer | Abalo/Maurer (SR) | Nagel (D) / Morell (B)
HC Kriens-Luzern
Zaponsek (2), Eicher; Harbuz (5/3), Wanner, Lapajne (3), Orbovic (5), Oertli (1), Schlumpf (3), Delchiappo (1), Langenick (1), Lavric, Sikosek Pelko, Buob, Idrizi (2), Vekic
Strafen
1x2 / 5x2 (Sikosek Pelko, Harbuz, Oertli, Delchiappo, Lapajne)
Bemerkungen
HCKL ohne Gavranovic (rekonvaleszent), Rellstab und Buob (beide verletzt). 1:56 Pfostenschuss Lapajne, 34:11 Lattenschuss Schlumpf, 34:45 Pfostenschuss Oertli. 36:33 Lattenschuss Oertli, 18:44 Platzverweis Yahav
MATCHCENTER
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STREAM
Photo by Martin Deuring





