SPIELBERICHT
Tollhaus Mobiliar Arena
Die Partie der 21. Quickline Handball League startete denkbar schlecht für die Gäste. Zuerst prallte Janus Lapajnes Geschoss nach wenigen Sekunden von der Querlatte zurück ins Spielfeld. Dann verfehlte Milos Orbovic den Kasten der Berner deutlich, ehe Lapajne noch einmal sündigte vor dem Kasten von Simon Schelling. Auch der Gastgeber, dem heute gleich neun Akteure wegen Krankheit oder einer Verletzung fehlten, bekundete Mühe in der Startphase. So dauerte es fast sechs Minuten, bis Ramon Schlumpf eine erfolgreiche Antwort auf den Berner Führungstreffer parat hatte. Während die Tore in der Startphase so selten wie Regen in der Sahara fielen, änderte dies schlagartig. Zuerst vollendete BSV-Lebensversicherung Ante Kaleb ein Präzisionszuspiel mit einem spektakulären Flieger zur erneuten Führung für die Platzherren. Doch auch der Ausgleich von Milos Orbovic, lanciert mit einer 25-Meter-Vorlage von Rok Zaponsek, konnte sich sehen lassen. In der 9. Minute schoss Gino Delchiappo seine Farben erstmals in Führung. Nach der Hälfte des ersten Umgangs zogen die Blauweissen dank einem weiteren Tor von Ramon Schlump mit zwei Schlageinheiten davon. Der Zürcher Flügel netzte auch das 8:5 ein. Aus Innerschweizer Sicht schien der Abend nun eine perfekte Wendung zu nehmen. Nach einem unglücklichen Zusammenstoss von Hleb Harbuz mit Tobias Baumgartner zeigte das an diesem Abend schlichtweg schlecht arbitrierende Gespann dem Berner direkt den Roten Karton, was zu tumultartigen Szenen auf der Platte wie auf den Rängen führte. Die Gäste zeigten sich von der aufkommenden Hektik wenig beeindruckt und traten die Halbzeitpause mit einer 13:11-Führung an.
Dramatische Schlusssekunden
In den Katakomben der Berner schien Übungsleiter Martin Rubin die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft benötigte keine sieben Minuten, um das Geschehen wieder auszugleichen. Die beiden Offensivreihen gaben sich nun kaum mehr eine Blösse. Jeder Angriff endete hinter der Torlinie. Mal führte der Gastgeber, dann wieder die Blauweissen. Je länger die nun packende und mitreissende Partie dauerte, desto grösser entwickelte sich der Spannungsbogen. Dabei zogen die beiden Unparteiischen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich, was vor allem der Berner Bank die Zornesröte ins Gesicht trieb. Zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene gelang Domen Sikosek Pelko die vermeintliche Vorentscheidung (27:25). Doch Kaspar Arn sorgte mit seiner Doublette wieder für ausgeglichene Verhältnisse. Bahnte sich aus HCKL-Sicht ein nächstes Unentschieden an? Jedenfalls nicht, wenn es nach Janus Lapajne ging, der zwei Sekunden vor dem Abpfiff den Matchball in seinen Händen hielt. Der spielstarke Slowene zeigte keine Nerven, täuschte dreimal an – und donnerte das Spielgerät eiskalt in die Maschen und damit zum Sieg für den HC Kriens-Luzern. «Spielerisch besteht nach wie vor Luft nach oben», erklärte Goran Perkovac. Nun gehe es darum, im Kopf frei zu werden und die einfachen Fehler zu vermeiden, so der Olympiasieger weiter. Gelegenheit dazu gibt es am Rüdigen Samstag vom 26. Februar in der Krauerhalle, wenn der RTV Basel in der Krauerhalle seine Aufwartung macht und einen Aschermittwoch erleben soll.
TELEGRAMM
BSV Bern - HC Kriens-Luzern 27:28 (11:13)
Mobiliar Arena | 481 Zuschauer | Boshoski/Stalder (SR) | Sager (D)
HC Kriens-Luzern
Zaponsek, Iten; Harbuz, Wanner (1), Lapajne (3), Orbovic (5), Rellstab (3), Oertli (2), Schlumpf (6), Delchiappo (3), Langenick, Lavric, Sikosek Pelko (2), Buob, Idrizi (2)
Strafen
2x2 / 6x2 (2xLavric, Wanner, Rellstab, Oertli, Delchiappo)
Bemerkungen
HCKL ohne Eicher (nicht im Aufgebot). 0.39 Latenschuss Lapajne, 21:23 Pfostenschuss Wanner; 25:15 Baumgartner (Rote Karte mit Bericht)
MATCHCENTER
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