Kadetten geben zu Beginn Takt an
Bereits vor dem Anwurf herrschte im Gästesektor Ausnahmezustand. Rund 500 Blauweisse liessen es sich nicht nehmen, den HCKL in der Fremde und zum Auftakt des Meisterrennens ebenso zahlreich wie lautstark zu unterstützen. Schnell legte aber der favorisierte Gastgeber vor und zeigte den Kriensern, wer Herr im Hause ist. Zwei Orbovic-Treffer zum Start sorgten dafür, dass die Schaffhauser Dominanz kein ungesundes Ausmass ausnahm. Immer wieder legten die Schaffhauser vor, doch die Innerschweizer hatten lange Zeit eine Antwort in Form von Toren parat. Erstaunlich, wie die junge HCKL-Truppe entgegenhielt, jedenfalls bis auf die Schlussminuten im ersten Umgang. Die Kadetten schalteten einen Gang höher und differenzierten den Qualizweiten gleich um vier Einheiten bis zur Pausensirene. «Wir haben zu viele Tore kassiert», monierte Peter Kukucka nach Spielhälfte und meinte, dass die Sache hier noch lange nicht gelaufen sei.
Krienser Comeback und brillanter HCKL-Anhang
Nur noch wenige trauten den Blauweissen nach dem Seitenwechsel etwas zu. Vier Tore Rückstand in Schaffhausen bedeuten eigentlich, dass der Mist geführt ist. Jedenfalls im Normalfall. Zudem war es der Gastgeber, der nach dem Pausentee durch Odinn Rikhardsson auf 21:16 erhöhte. Die Krienser Reaktion liess etwas mehr als fünf Minuten auf sich warten. Doch was nun folgte, verdiente das Prädikat überragend. Gleich fünfmal in Folge musste sich Schaffhausens Nummer 1 nun bücken und den Ball aus den eigenen Maschen holen. Auf der anderen seite war nun auch HCKL-Schlussmann Kevin Bonnefoi voll da und entzauberte alles, was auf sein Gehäuse flog. 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit betrug der Vorsprung der Orangen noch eine Schlageinheit. Wieder erhöhten die Kadetten die Gangart und bauten den Zwischenstand auf 26:23 aus. Bewundernswerterweise liess sich der HCKL davon nicht beeindruckenden – und der blauweisse Anhang erhöhte die Lautstärke um weitere Pegel nach oben. Jedenfalls netzte Marin Sipic weiter nach Belieben ein und Luca Sigrist blieb gleich zweimal vom Strich aus ohne Tolgen im Reinheft. Schrittweise pirschten sich die Luzerner wieder heran, und als Luca Sigrist mit dem nächsten Penalty den Ausgleich herbeiführte, kippte das Momentum in der Kadetten-Arena entgültig. Zweimal musste der HCKL nochmals einen Rückstand eliminieren, aber fünf Minuten vor der Schlusssirene machten Musa & Co. ernst. Zuerst netzte der kampfstarke Fabian Böhm persönlich zum 30:29 ein, ehe Luca Sigrist und nochmals der scheidende Deutsche mit der 20 die Entscheidungen herbeiführten – und auch die Schaffhauser Heimstätte in ein Tollhaus verwandelte. «Wir müssen nun mit beiden Füssen am Boden bleiben und am Donnerstag an die 2. Halbzeit anknüpfen», warnte Sportchef Nik Tominec und warf bereits einen Blick nach vorne, wenn die restlos ausverkaufte Krienser Heimstätte zum Tollhaus wird.
Telegramm
Kadetten Schaffhausen - HC Kriens-Luzern 30:32 (20:16)
Arena Schaffhausen | 2023 Zuschauer (davon 500 Krienser) | Abalo / Maurer (SR)
HC Kriens-Luzern
Bonnefoi (29%), Belkaied (0%); Küttel (0), Sigrist (4/4), Wolfisberg (0), Orbovic (4), Cepic (5), Steenaerts (4), Oertli (0), Böhm (5), Schlumpf (C/1), Sipic (8), Langenick (1), Musa (0), Röttges (0), Idrizi (0)
Bemerkungen
HCKL ohne Schelker (verletzt) und Delchiappo (krank)
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Kein Livestream - SRF zwei (Live)
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Hardy Konzelmann