Grimms Wechsel in die Deutsche Bundesliga war bereits bei Saisonbeginn klar. Die Führung des HC Kriens-Luzern nahm sich in der Folge Zeit, um eine geeignete Nachfolge zu eruieren. Aus einer Reihe hochkarätiger und valabler Kandidaten hat sich der NLA-Vertreter jetzt für den früheren Schweizer Nationaltrainer Goran Perkovac entschieden. Der 55jährige kroatisch-schweizerische Doppelbürger wird das Team anfangs Juni 2018 übernehmen.
«Wir möchten den eingeschlagenen Weg weitergehen und uns klar weiterentwickeln,» sagt dazu Nick Christen, CEO des HC Kriens-Luzern. Deshalb habe man bei der Trainersuche bewusst nicht nach einer «Kopie» von Heiko Grimm gesucht: «Mit Heiko Grimm waren wir sehr erfolgreich unterwegs und haben uns bisher vier Mal problemlos für die Finalrunde qualifiziert, für ein fünftes Mal sind wir auf gutem Weg. Jetzt möchten wir den Wechsel an der Spitze des Teams als Chance nutzen, Impulse auf einer anderen Ebene zu erhalten.»
Liefern soll diese Impulse ein Trainer, der eine sehr erfolgreiche Karriere als Spieler hinter sich hat, der aber auch als Trainer bereits viele Erfahrungswerte mitbringt. «Goran Perkovac steht für Erfolg, für Erfolgsdenken und für den Willen, aus vorhandenen Möglichkeiten etwas mehr als das Maximum herauszuholen,» begründet Nick Christen den Entscheid. Der Blick auf Perkovac’s umfassendes Palmares (6 Meistertitel, 4 Cup-Siege, 4 Supercup-Siege, Trainer des Jahres im Jahr 2007) illustriert dies: Er kam 1989 aus Zagreb in die Schweiz und führte Borba Luzern 1993 zur ersten und bisher einzigen Schweizermeisterschaft. Suhr-Aarau war seine zweite Station als Spieler, wo er zweimal Meister wurde. In dieser Hochblüte seiner Karriere gewann Perkovac mit der kroatischen Nationalmannschaft 1996 in Atlanta olympisches Gold und wurde 1997 für die Weltauswahl nominiert. Mit 2'637 Toren aus 359 NLA-Spielen steht er noch heute allein an der Spitze der ewigen NLA-Skorerliste.
Perkovac blieb auch nach seiner Karriere als Spieler in Luzern wohnhaft. Von hier aus war er Trainer bei den Kadetten Schaffhausen und bei Pfadi Winterthur, und amtete von 2008 bis 2013 als Schweizer Nationaltrainer, in seiner Zeit als Kadetten-Trainer zudem auch als Nationaltrainer Griechenlands. 2013 wechselte er als Trainer in die deutsche Bundesliga zur GWD Minden. Dorthin kehrte er im Dezember 2015 noch einmal zurück, als er beim kriselnden TuS-N-Lübbeke den Trainerjob übernahm.
«Ich freue mich riesig, dass ich die Traineraufgabe hier übernehmen darf,» sagt Goran Perkovac. «Ich bin überzeugt, dass in diesem Verein und in dieser Region ein grosses Potential vorhanden ist, das noch lange nicht ausgeschöpft ist.» Perkovac wird sein neues Amt per 1. Juni 2018 antreten. «Ich werde aber die Zeit bis dahin nicht ungenutzt verstreichen lassen,» verspricht er. So wird er in der Kaderplanung für die kommende Saison eingebunden, und wird sich neben den Spielen des NLATeams vermehrt auch Spiele der SG Pilatus Handball anschauen, gehört doch der Integration von Nachwuchsspielern ein wichtiger Platz im Pflichtenheft.