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Souverän und verdient - der HCKL und Rok Zaponsek schlagen GC Amicitia Zürich

Der HC Kriens-Luzern bezwingt in der 14. Runde der Quickline Handball League GC Amicitia Zürich mit drei Toren Unterschied. Von Beginn weg zwängten die Innerschweizer dem Gast aus der Zwinglistadt das Spieldiktat auf. Besonders im ersten Umgang sorgte der HCKL für den Unterschied zwischen den beiden Teams, die den 300 Zuschauenden eine animierte Partie vorsetzten. Dabei konnten sich die Platzherren auf ihren Schlussmann Rok Zaponsek verlassen, der die Hälfte aller Abschlüsse der Grasshoppers zur Makulatur vereitelte. «Das war mein bislang bestes Spiel beim HC Kriens-Luzern», meinte der slowenische Schlussmann, der betonte, dass der Sieg sowie die beiden gewonnenen Punkte wichtiger seien. Auch Goran Perkovac zeigte sich mit dem Auftritt der Seinen zufrieden und sprach von einem wichtigen Erfolg: «Die Mannschaft hat sich den Sieg heute verdient.» Für die Blauweissen geht es gleich mit zwei Paukenschlägen weiter. Am kommenden Samstag gastiert der HCKL beim Meister aus Winterthur, bevor es am 16. Dezember in der Krauerhalle zum Showdown gegen die Orangen vom Rheinfall kommt. «Es liegt einzig an uns, wie diese zwei sicher nicht einfachen Spiele ausgehen», meinte der positiv gestimmte HCKL-Cheftrainer.

SPIELBERICHT 

Zaponsek überragt alle

Während sich der Regen kübelweise über das Maihof-Quartier und die weihnachtlich geschmückte Leuchtenstadt ergoss, sorgte der HC Kriens-Luzern in der Halle für ein gutes Klima. Die Basis dazu bildete der Start in die Partie; bislang keine Krienser Paradedisziplin in dieser Saison. Doch gegen den Tabellendritten aus Zürich, der letzte Woche als bislang einzige Mannschaft einen Zähler abknöpfte, zeigten sich die Blauweissen vom Anpfiff weg wach und präsent. Als erster stellte dies Hleb Harbuz nach einer Minute vom Siebenmeterstrich unter Beweiss. Auch zwei Minuten später verwandelte der wurfstarke Topscorer souverän von identischer Stelle. Für den nächsten Treffer von Milos Orbovic zum 3:0 benötigten die Platzherren keine Minute. Der Beginn machte Freude wie auch Hoffnung auf mehr, denn in der gleichen Zeitspanne vereitelte Rok Zaponsek gleich drei Abschlüsse der Hrachovec-Truppe, die vom HCKL-Aufgalopp überrascht schien. Zwar konnten die Heugümper kurz bis auf einen Treffer aufschliessen, doch die beiden jungen Flügelspieler Ammar Idrizi und On Langenick stellten den Vorsprung von drei Einheiten wieder her. Auch der Mann im Leuchtstift-Pullover zwischen dem Luzerner Torumrandung beindruckte weiter mit reaktionsschnellen Interventionen, was das Publikum mehrmals und zu Recht mit Applaus belohnte. «Wir erwischten wirklich einen guten Start», meinte der Torhüter, der die gegnerische Offensive fast zur Verzweiflung brachte und nie während der ganzen 60 Minuten einen Leistungsabfall zu beklagen hatte. Nach einem Dutzend Minuten gelang den Zürchern zwar der Ausgleich zum 5:5. Aus Sicht der Einheimischen ein Betriebsunfall, denn der HCKL verteidigte zwar kompakt und im Gegensatz zu den vorangegangenen Partien stark verbessert, offenbarte Amicitia aber zu viele Geschenke in Form einfacher Gegentore. Erstmals mit vier Schlageinheiten führten die Innerschweizer nach 25 Minuten. Erneut gab sich Hleb Harbuz im Duell gegen Paul Bar keine Blösse und verwandelte sicher. Im Einklang mit der Pausensirene netzte der formstarke Levin Wanner sogar zum 15:10 für seine Farben ein und sorgte damit für den Schlusspunkt einer starken Halbzeit seiner Mannschaft.   

Geschlossene Teamleistung 

Nach dem Seitenwechsel konnte keiner der zwei Equipen an die Leistung aus dem ersten Umgang anknüpfen. Der Ball lief nicht mehr geschmeidig durch die Angriffsreihen, was aber auch der Grund hatte, dass die beiden Cheftrainer Korrekturen im eigenen Abwehrverhalten anbrachten. Während die Tore vor dem Seitenwechsel phasenweise im Minutentakt fielen, happerte es nun mir der Finisalisation der herausgespielten Möglichkeiten. Paul Bar im Tor der Grasshoipers steigerte sich nun von Minute zu Minute und konnte bei etlichen Aktionen der Platzherren seine Klasse unter Beweis stellen. Der ehemalige HCKL-Akteur zählte nun zweifelsohne zu den Aktivposten der Grasshoppers. Kaum in Szene konnte sich GC-Topscorer Mehdi Ben Romdhane setzen. Zwar zählte der talentierte Nachwuchsinternationale vor dem Pausentee noch zu den Lichtblicken bei seinem Arbeitgeber, doch danach hatte die Defensive der Blauweissen mit dem starken Duo Delchiappo/Lavric Oberwasser. Spannung kam zehn Minuten vor Schluss auf, als Marijan Maric auf 21:18 verkürzte. Erstaunlicherweise schaltete Rok Zaponsek nochmals zwei Gänge hoch und verblüffte Freund wie Feind mit seinen spektakulären Paraden. Am Ende zeigte die Matchuhr 25:22. Draussen regnetet es nach wie vor Bindfäden, doch dies kümmerte keinen der 300 Zuschauenden, die ihre Mannschaft nach dem wichtigen Sieg mit stehenden Ovationen bedachte.

TELEGRAMM

HC Kriens-Luzen - GC Amicitia Zürich 25:22 (15:10)

Sporthalle Maihof Luzern | 300 Zuschauer | SR Hennig/Meier | Künzle (Del.)

HC Kriens-Luzern 

Zaponsek, Eicher; Harbuz (7/4), Wanner, (1) Lapajne (2), Orbovic (4), Oertli (2), Schlumpf (1), Delchiappo (2), Langenick (3), Lavric, Sikosek Pelko (2), Buob, Idrizi (1), Vekic

Strafen

3x2 (Delchiappo, Oertli, Lapajne) / 2x2

Bemerkungen 

HCKL ohne Gavranovic (rekonvaleszent) und Rellstab (verletzt) 

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Die Metamorphose des Heugümper 

Nicht nur die Entwicklung der Handballsektion beim grössten polysportiven Verein des Landes lässt aufhorchen. Während sich die Abwärtsspiele beim ehemaligen Nobelclub in den letzten Jahren in besorgniserregendem Tempo steil senkrecht nach unten drehte und sich praktisch alle Sektionen den Namen als Schiessbuden der Nation erarbeiteten, scheint der silberne Streifen am Horizont über dem Uetliberg grösser zu werden. Die Unihockeyaner grüssen von ganz oben in der Tabelle. Die Fussballer unter Cheftrainer Giorgio Contini geben in ihrer Aufstiegssaison ebenfalls eine gute Figur. Und zu guter Letzt sind die Handballer mit starken Leistungen vom Abstiegskandidaten zum Spitzenteam mutiert – oder die Metamorphose vom flügellahmen Insekten zum bunten Schmetterling. Acht Siege resultierten aus den bisherigen 13 QHL-Partien, dazu kommen vier Niederlagen und eben das Remis gegen den designierten Schweizer Meister aus Schaffhausen. Besonders in Erinnerung aus Luzerner Sicht bleibt der Vergleich von Ende September, als GC Amicitia die Gäste aus der Zentralschweiz sprichwörtlich aus der Saalsporthalle schoss und mit einem Torunterschied von elf Treffern in die Einzelteile sezierte. Natürlich habe man diese Partie nicht vergessen, so Levin Wanner: «Wir müssen uns auf die eigenen Stärken besinnen und die Trainingsleistungen endlich auch im Spiel umsetzen.»

Situation erfordert höchste Aufmerksamkeit

Seit dem Saisonstart bekundet der HC Kriens-Luzern Mühe. Die beste Leistung zeigten die Blauweissen ausgerechnet beim Europa League Heimspiel gegen Benfica Lissabon. Generell fällt auf, dass die Mannschaft von Goran Perkovac alle zehn Punkte vor eigenem Anhang gewann. Siege gegen Chênois, Bern, den RTV Basel und St. Otmar St. Gallen und zwei Unentschieden (Pfadi und HSC) stehen sieben Niederlagen gegenüber. «Keiner ist mit der Ausbeute zufrieden», erläutert Levin Wanner, der sich beim HCKL auf der rechten Flügelposition etabliert hat. Man wolle nun auf der Heimstärke aufbauen und gegen GC auf die Erfolgsspur zurückfinden», gibt der Schaffhauser in den Reihen der Krienser die Marschroute für die Affiche am Samstag vor. Beim HCKL fehlen der verletzte Tim Rellstab und Filip Gavranovic, der das Training wieder aufgenommen hat.

Foto by Hardy Konzelmann 

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