Auf die Plätze, fertig, los
Die Rangliste aus der Qualifikation? Makulatur. Die Tordifferenz aus den vergangenen 27 Runden der Quickline Handball League? So uninteressant wie die Zeitung von gestern. «In den Play-offs werden die Uhren wieder auf Null gestellt», bringt es Ramon Schlumpf auf den Punkt. Der einzige Benefit stellt der Heimvorteil in allen Runden mit Innerschweizer Beteiligung dar, «was ungemein wichtig ist», so der HCKL-Captain. Drei Partien sind bis jetzt angesetzt. Dreimal muss die Mannschaft von Peter Kukucka gegen St. Otmar St. Gallen gewinnen, um in den Halbfinal vorzustossen. Dort geht’s dann entweder gegen das leicht favorisierten GC Amicitia, oder gegen den BSV Bern, der immer besser in die Spur findet. Gelegenheit, diese drei Siege einzufahren, bieten insgesamt fünf Partien. Das Ziel ist, nicht nur am Fusse des Pilatus’, möglichst ökonomisch mit den Kräften umzugehen, denn so eine Best-of-5-Serie kann durchaus kräftezehrend sein. «Natürlich versuchen wir in drei Spielen durch zu sein. Nur,», so Ramon Schlumpf, «die St. Galler sind an einem guten Tag in der Lage, jeden Gegner zu schlagen.» Entsprechend gross ist der Respekt bei den Blauweissen vor dem Ostschweizer Traditionsverein, der wieder auf seine Lebensversicherung Ariel Pietrasik zurückgreifen kann. Auch beim Gastgeber der Auftaktpartie hat sich das Lazarett gelichtet. Andy Schmid ist sicher im Kader, ob er beginnt oder erst am Ostermontag ins Geschehen eingreift, wird situativ entschieden. Seit längerem wieder gesund ist Marin Sipic ist. Der kroatische Kreisläufer mit eingebauter Spektakel-Garantie brennt nach der Pause regelrecht, endlich wieder auf die Platte zu dürfen. Auch bei Gino Delchiappo sind die Beschwerden glücklicherweise vorüber.
Folglich ist alles angerichtet, das nationale Meisterrennen in der Maréchaux Arena am Gründonnerstag gegen St. Otmar zu lancieren. Los geht’s ab 19:30, Tickets gibt’s genügend an der Tageskasse, die ab 18:00 geöffnet wird - oder natürlich im Vorverkauf auf Eventfrog.
Play-offs Übersicht
Als Tabellenerster und somit Hauptrunden-Sieger geht der HC Kriens-Luzern in die Play-offs. Das Team um Andy Schmid und Marin Sipic musste lediglich zwei Niederlagen und drei Unentschieden einstecken, in den restlichen 22 Spielen gingen die Innerschweizer als Sieger vom Parkett. Die Playoff-Viertelfinals bestreiten die Krienser gegen TSV St. Otmar St. Gallen. Die Ostschweizer qualifizierten sich - nach einer spärlichen ersten Saisonhälfte - dank vier wichtigen Siegen im Jahr 2023 als Achter doch noch für die Viertelfinals.
Der amtierende Schweizermeister Kadetten Schaffhausen beendet die Hauptrunde hinter dem HCKL auf Tabellenplatz zwei. 20 von 27 Spielen entschieden sie für sich, zweimal gab es keinen Sieger und fünf Mal konnten die Schaffhauser bezwungen werden. Der Viertelfinal-Gegner der Kadetten heisst HSC Suhr Aarau. Das Team aus dem Aargau war stabil in die Saison gestartet, musste aber in der zweiten Saisonhälfte verletzungsbedingt auf (zu) viele Schlüsselspieler verzichten und rutschte damit in der Tabelle von Rang fünf auf Rang sieben ab. Von 27 Spielen gewannen sie 11, verloren deren 14 und trennten sich zweimal mit einem Unentschieden.
Pfadi Winterthur komplettiert das Spitzentrio und beendet die Hauptrunde mit 17 Siegen, 4 Unentschieden und 6 Niederlagen aus 27 Partien auf Rang 3. Der letztjährige Finalgegner der Kadetten Schaffhausen und Schweizermeister 2020/21 trifft in den Viertelfinals auf Wacker Thun. Den ernüchternden Saisonstart konnten die Thuner im Verlaufe der Saison mit wichtigen Siegen ausbessern. Sie verliessen das Spielfeld 13 Mal als Sieger, einmal mit einem Unentschieden und 13 Mal als Verlierer und beenden die Saison somit auf Rang 6.
Last but not least klassiert sich GC Amicitia Zürich auf Rang 4 und startet somit mit einem Heimspiel in ihre Viertelfinal-Serie. Mit 13 Siegen, zwei Unentschieden und 12 Niederlage schliessen sie die Hauptrunde ab. Viertelfinal-Gegner ist der BSV Bern. Ähnlich wie Kantonsrivale Wacker Thun starteten auch die Stadtberner verhalten in die Saison, entschieden jedoch vor den Weihnachtsferien und auch im neuen Jahr wichtige Partien für sich. Mit 13 Siegen, einem Unentschieden und 13 Niederlagen landen sie auf Rang 5 in der Tabelle.
Gut zu wissen
Alle Play-off-Serien der Quickline Handball League bis einschliesslich der Finalserie werden im Modus Best-of-5 absolviert. Das bedeutet, dass diejenige Mannschaft eine Runde weiterzieht, die als Erstes drei Duelle für sich entscheiden kann. Im Minimum finden daher von einer Serie drei Spiele statt, im Maximum treffen die Kontrahenten fünfmal aufeinander.
Heimrecht
Die nach der Hauptrunde in der Tabelle besser klassierte Mannschaft hat Heimrecht – somit startet die Serie beim Besserklassierten und auch ein allfälliges fünftes Entscheidungsspiel findet an der Heimstätte des Besserklassierten statt.
Unentschieden nach 60 Minuten
Anders als im regulären Meisterschaftsbetrieb kann es in den Playoff-Spielen kein Remis geben. Steht es folglich nach 60 Spielminuten unentschieden, kommt es zur Verlängerung. Diese wird wie folgt gespielt: 2x 5 Minuten. Ist der Spielstand dann noch gleich, findet nach dem gleichen Muster eine zweite Verlängerung statt. Steht es nach 80 Minuten immer noch unentschieden entscheidet ein 7-Meter-Werfen über den Tagessieger.
pielplan Runde 1
5. April 2023
Kadetten Schaffhausen - HSC Suhr Aarau (19.30 BBC Arena Schaffhausen)
6. April 2023
HC Kriens-Luzern - TSV St. Otmar St. Gallen (19.30 Màrechaux Arena Sursee)
Pfadi Winterthur - Wacker Thun (18.30 AXA Arena Winterthur)
GC Amicitia Zürich - BSV Bern (18.30 Saalsporthalle)
Runde 2
8. April 2023
HSC Suhr Aarau - Kadetten Schaffhausen (19.00 Schachenhalle Aarau)
10. April 2023
TSV St. Otmar St. Gallen - HC Kriens Luzern (17.00 Sporthalle Kreuzbleiche)
Wacker Thun - Pfadi Winterthur (17.00 Thun Lachen)
BSV Bern - GC Amicitia Zürich (16.00 Mobiliar Arena Gümligen)
Runde 3
13. April 2023
HC Kriens-Luzern - TSV St. Otmar St. Gallen (18.15 Màrechaux Arena Sursee)
Pfadi Winterthur - Wacker Thun (19.00 AXA Arena Winterthur)
GC Amicitia Zürich - BSV Bern (19.00 Saalsporthalle)
15. April 2023
Kadetten Schaffhausen - HSC Suhr Aarau (18.45 BBC Arena Schaffhausen)
Runde 4 (wenn nötig)
TSV St. Otmar St. Gallen - HC Kriens Luzern
HSC Suhr Aarau - Kadetten Schaffhausen
Wacker Thun - Pfadi Winterthur
BSV Bern - GC Amicitia Zürich
Runde 5 (wenn nötig)
HC Kriens-Luzern - TSV St. Otmar St. Gallen
Kadetten Schaffhausen - HSC Suhr Aarau
Pfadi Winterthur - Wacker Thun
GC Amicitia Zürich - BSV Bern
Foto Daniel Küttel