SPIELBERICHT
Krienser Start-Ziel-Sieg
Der slowenische HCKL-Schlussmann benötigte einen Moment in der 15. Spielminute, zog dann aber präzise und im Stil eines Scharfschützen ab. Das Spielgerät machte sich auf die Reise durch die Krauerhalle, senkte sich und zappelte unter grossem Beifall des gutgelaunten Publikums im Netz hinter Simon Schelling. Während die Innerschweizer beim Auswärtsspiel in Gümligen im Dutzend am Berner Schlussmann, der auch unter der Woche gegen Pfadi brillierte, scheiterten, zog die Nummer 12 des BSV einen rabenschwarzen Sonntag ein. Bei keinem der 24 Bälle, die auf sein Tor flogen, hatte Schelling das richtige Rezept auf Lager. Rok Zaponseks Treffer bedeutete das 10:5 – aus Sicht der Platzherren lief alles wie am Schnürchen. Goran Perkovac nahm zahlreiche taktische Änderungen vor, von der insbesondere die Defensivabteilunge der Seinen betroffen war, auch, weil Aljaz Lavric krank ausfiel. Von der ersten Sekunde an griffen die Mutationen. Hinten erwies sich Rok Zaponsek in seinem leuchtenten neongelben Torhüter-Pullover als der erwartete Rückhalt. Vor ihm verteidigten die Abwehrleute unter der Leitung von Gino Delchiappo kompakt wie auch aufsässig. Und vorne lud Chefgestalter Milos Orbovic zur grossen Show. Alleine in der Startphase netzte die Nummer 10 viermal ein und trat des Öfteren als Mann des letzten Passes auf. Dazu kam, dass der HC Kriens-Luzern geschlossen als Mannschaft auftrat und sich auch auf einen Levin Wanner verlassen konnte, der ebenfalls die Freude am Toreschiessen gefunden hat. Während die verletzungsgeschwächte Equipe von Martin Rubin nie den Tritt fand, hielt der Gastgeber das Tempo hoch und glänzte mit weiteren sehenswerten Treffern, wie dem energischen Durchbruch von Moritz Oertli gegen Ende des ersten Umgangs. Für einmal wurde das Bonmot, "jeder Schuss ein Treffer", Tatsache. Einzig Milos Orbovic patzerte mit dem letzten Abschluss vor dem Pausentee. Die Abschlussquote wäre bei exakt 100% gestanden. Anstatt 19:9 und dank eines Last-Second-Goal des unauffälligen Simon Getzmann, lautete das Pausenresultat 18:10.
Zaponsek stark, Orbovic überragend
Obwohl der BSV Bern am Donnerstag eindrücklich demonstrierte, dass er Aufholjagd beherrscht, glaubte keiner der 400 Zuschauenden an eine Rückkehr der Gäste. Zu gut traten die Platzherren auf, zudem schien Berns kräfteraubender 2. Umgang gegen Pfadi seinen Tribut zu zollen. Daran ändern konnte auch der erste BSV-Treffer nach dem Seitenwechsel nichts, denn Orbovic, Oertli & Co. reihten sich weiterhin regelmässig unter die Torschützen ein. Auch wenn dem HC Kriens-Luzern mit zunehmender Fortdauer des Geschehens der eine oder andere Fehler unterlief, trat er gegenüber dem Gegner zu dominant auf, und machte dabei vieles besser, als zuletzt kritisiert. Die Basis bildete die zentrale Deckung, die gegen den BSV Bern nur wenige Möglichkeiten eröffnete und sich mehr als gute Noten verdiente. Das gilt auch für Rok Zaponsek, der neben mehr als einem Drittel abgewehrter Schüsse auch zweimal im Stil eines Quarterbacks glänzte. Generell mussten die Blauweissen keinen Leistungsabfall im Mannschaftsgefälle verzeichnen. Angeführt von einem bärenstarken Milos Orbovic bogen die Innerschweizer gegen den BSV Bern wieder auf die Erfolgsspur ein – und haben sich vorgenommen, diese nicht mehr so schnell zu verlassen.
TELEGRAMM
HC Kriens-Luzen - BSV Bern 32:23 (18:10)
Krauerhalle | 400 Zuschauer | SR Brunner/Salah | Rätz (Del.)
HC Kriens-Luzern
Zaponsek (1), Eicher; Harbuz (3), Wanner (5), Lapajne, Orbovic (9), Rellstab (2), Steenaerts (1), Oertli (4), Schlumpf (3), Delchiappo, Langenick (1), Sikosek Pelko (2), Buob, Vekic
Strafen
2x2 (Delchiappo, Vekic) / 1x2
Bemerkungen
HCKL ohne Lavric (krank), Gavranovic und Idrizi (beide rekonvaleszent)
MATCHCENTER
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STREAM
FORECAST
Durchzogene HCKL-Zwischenbilanz
Mit einem Punkteschnitt von 0,73 (11 Spiele / 8 Punkte) belegt der HC Kriens-Luzern derzeit den drittletzten Platz der Quickline Handball League. Erst dreimal konnte der HCKL die Platte als Sieger verlassen, auswärts sogar noch nie. Es benötigt keinen Fachmann, um zu erkennen, dass die Zwischenbilanz der Innerschweizer unzufriedenstellend ist. „Wir alle haben uns deutlich mehr von dieser Saison versprochen“, so Nick Christen, der trotzdem zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben blickt und auf ein Erfolgserlebnis hofft. Das oft zitierte Erfolgserlebnis – am besten bereits gegen den BSV Bern. Doch damit sich eben dieses Erfolgserlebnis einstellt, müssen die Blauweissen ihr Abwehrverhalten in den Griff bekommen. In Spiez und bereits bei zu vielen Spielen davor offerierte die Mannschaft von Goran Perkovac dem Gegner praktisch über die ganze Spieldauer veritable Korridore um den eigenen Kreis. Immer wieder kommt es zentral zu Durchbrüchen, die vermeidbar wären. Man darf gespannt sein, welche Schlüsse oder Veränderungen der Trainerstaff aus dem taktischen Köcher zieht, um diese Baustelle zu beheben. Das Problem scheint jedenfalls erkannt, nun steht das Lösen an, denn der 8. Zwischenrang entspricht nicht den Vorgaben am Fusse des Pilatus.
Bern auf Kurs
Komplett anders präsentiert sich die Lage bei den Bernern. Mit Martin Rubin hat der BSV Bern auf die neue Saison hin auf der Trainerposition einen erwartbaren Glücksgriff getätigt. Die Sache passt, die Mutzen belegen aktuell in der Wertung der Verlustpunkte das Podest. Umso mehr geniesst man die Momentaufnahme rund um die Mobiliar Arena zu Gümligen, der in Anbetracht der letztjährigen Klassierungen als erfreulicher Aufschwung bezeichnet werden darf. Ein Aufschwung, der nachhaltig bleiben soll, wofür wiederum Martin Rubin steht. Kann der Berner mit seiner Mannschaft an die Erfolge aus Thuner Tagen anknüpfen, stehen dem Hauptortclub jedenfalls gute Zeiten bevor. Zwar gab es am Mittwoch eine Niederlage gegen die Kadetten zu beklagen, doch die Berner schupperten an der Überraschung. Samuel Weingartner zeigte sich nach der Partie gegen über der Berner Zeitung entsprechend enttäuscht. «Wenn wir am Ende abgezockter aufgetreten wären, hätten wir die Kadetten schlagen können», haderte der BSV-Akteur. Dabei gilt es nicht ausser Acht zu lassen, dass die Rubin-Truppe auf wichtige Spieler wie Captain Tobias Baumgartner, Topskorer Pontus Zetterman oder Goalie Mario Cvitkovic verzichten mussten.
Photo by Hardy Konzelmann
HEIMSIEG | unsere bestens aufgelegte Mannschaft deklassiert den BSV Bern in der Krauerhalle mit 32:23. "Das war ein starker Auftritt meiner Mannschaft", lobte Goran Perkovac seine Truppe. In der Tat zeigte sich der HCKL im Gegensatz zu den verangegangen Partien eine veritable Leistungssteigerung in allen Reihen und verdiente sich das Punkepaar. Bester Mann bei den Platzherren war der 9-fache Torschütze Milos Orbovic.
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