SPIELBERICHT
Von Beginn weg präsent
Im Gegensatz zu den Spielen davor, zeigten sich die Krienser vom Anpfiff weg parat. Bereits nach 37 Sekunden und mit Hilfe des linken Pfostens netzte der omnipräsente Milos Orbovic zum Führungstreffer der Platzherren ein. Wie ernst es dem HCKL war, musste Andrija Pendic wortwörtlich am eigenen Körper erfahren. Etwas mehr als eine Minute war zu diesem Zeitpunkt absolviert, als der Ausnahmekönner Bekanntschaft mit der blauweissen Defensive machte. Die Abwehr präsentierte sich kompakt und agierte entsprechend entschlossen. Dabei konnten sich die Innerschweizer ebenfalls von Anfang an auf Rok Zaponsek verlassen, der in der Startphase mit mehreren reaktionsschnellen Paraden weiteres Selbstvertrauen tankte. Doch auch sein Antipode Aurel Bringolf, seines Zeichens Schweizer Nationaltorhüter, gestaltete der Offensive des HC Kriens-Luzern mit seinen stilsicheren Interventionen das Leben nicht immer einfach. Zweifelsohne zählte der Ostschweizer Schlussmann zu den besten seiner Mannschaft, die sich aber nach zwei Toren der Jungspunde Levin Wanner und Tim Rellstab mit 0:3 in Rücklage wiederfand. St. Gallens Dominik Jurilj, neben Bringolf der zweite Aktivposten bei den Gelbschwarzen, stellte mit seinen beiden Toren den Anschluss wieder her. Es sollte das letzte Mal gewesen sein an diesem Abend.
Orbovic setzt Akzente
Nach der Hälfte des ersten Umgangs betrug der Vorsprung der Einheimischen vier Treffer. Das zehnte Tor für den HC Kriens-Luzern netzte der angeschlagene Hleb Harbuz im Topscorer Shirt der Mobiliar ein. Viermal während der kompletten Partie kam der Weissrusse zum Einsatz. Viermal gab er sich vom Siebenmeterstrich aus keine Blösse und vollzog ohne mit der Wimper zu zucken – trotz lädierten Bändern. Das Zusammenspiel der Blauweissen zeigte sich verbessert und endlich nützte der HCKL die Platzbreite aus, was den beiden Flügeln immer wieder beste Abschlussgelegenheiten offenbarte. Nicht immer fand sich das Spielgerät im Netz, denn Aurel Bringolf sorgte mit seiner Klasse dafür, dass der Rückstand der Seinen zur Pause mit gerade mal vier Schlageinheiten einigermassen ansehnlich ausschaute. „Wenn wir uns etwas vorwerfen lassen müssen, ist es die fehlende Effizienz im Abschluss“, so Goran Perkovac. In der Tat hätten die Innerschweizer das Verdikt bereits zum Seitenwechsel wesentlich klarer ausfallen lassen müssen. Wenigstens lag noch ein Funken Hoffnung in der Luft – aus der Warte der Gäste, sich sich schwer taten gegen entschlossen auftretenden Innerschweizer.
Zaponsek immer konstanter
Auch nach dem Pausentee bekam das gutgelaunte Publikum in der Krauerhalle die gleiche Szenerie vorgesetzt. Keinesfalls zum Missfallen, denn der HCKL machte dort weiter, wo er vor dem Seitenwechsel aufhörte. Hinten standen die Platzherren kompakt und wussten einen starken Rok Zaponsek im Rücken. Vorne erledigte der Krienser Angriff seine Aufgaben grossmehrheitlich pflichtbewusst. Auch wenn dem Gastgeber nicht alles glückte, liess er die Ostschweizer kaum mehr in das Geschehen kommen. Zwar gelang St. Otmar vor der Schlusssirene noch Resultatkosmetik, gefährlich werden konnten sie den Platzherren kaum mehr. Als zu gross erwies sich der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften bei diesem Aufeinandertreffen. Das Erste zum Saisonauftakt konnte die Equipe aus der Olmastadt bekanntlich noch für sich beanspruchen.
Nächster Halt Aarau
Während die Gemütslage beim HC Kriens-Luzern weiter nach oben steigt, gab es bei den Otmärlern ausnahmslos hängende Köpfe zu konstatieren. Bei den Einheimischen richtet sich der Fokus nun auf Mittwoch, dann gastiert der HSC Suhr Aarau in die Krauerhalle. „Wir erwarten einen entschlosseneren Gegner als heute und müssen uns nochmals steigern, aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch den HSC schlagen können“, freut sich Goran Perkovac auf das nächste Heimspiel, das Gelegenheit bietet, sich in der Tabelle weiter nach vorne zu arbeiten.
TELEGRAMM
HC Kriens-Luzern - St. Otmar St. Gallen 32:27 (16:12)
Krauerhalle | 400 Zuschauer | SR Hennig/Meier | Sager (Del.)
HC Kriens-Luzern
Zaponsek, Eicher; Harbuz (4/4), Wanner (3), Lapajne (4), Orbovic (4), Rellstab (4), Steenaerts (2), Oertli (1), Schlumpf, Delchiappo, Langenick (3), Lavric, Sikosek Pelko (6), Buob (1), Vekic
Strafen
4x2 (2xLavric, Oertli, Delchiappo) / 5x2
Bemerkungen
HCKL ohne Gavranovic und Idrizi (beide rekonvaleszent),
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FORECAST
An das Thun-Spiel anknüpfen
Der 2. Umgang im HCKL-Heimspiel gegen Wacker Thun hatte es definitiv in sich. Nach einer komplett missratenen 1. Halbzeit setzten die Blauweissen zur grossen Aufholjagd an. Am Ende erwies sich die Hypothek in Form von acht Toren Rückstand als zu gross. In den entscheidenden Momenten haderte der Gastgeber wieder mit sich selbst. Dennoch macht das Gezeigte nach der Pause auf Lust nach mehr. Entscheidend wird sein, dass der HCKL den Start in die Partie nicht verpasst, was zuletzt leider zu oft zu beklagen war. Die Misere wurde unter der Woche ausführlich analysiert und gemeinsam besprochen. In der Tat war es keine Qualitäts-, sondern eine Mentalitätsfrage. Darauf soll nun gegen die Ottmare die passende Antwort folgen. „Wir müssen als Team auftreten und unsere Stärken ausspielen“, fordert Milos Orbovic, der nach seiner Verletzung immer besser in den Rhythmus kommt und zu einer wichtigen Stütze avancierte. Fehlen werden am Samstag die beiden rekonvaleszenten Filip Gavranovic und Ammar Idrizi. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht Hleb Harbuz, dessen Bänder im rechten Fussgelenk arg in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Neuzugang Pietrasik als Überflieger
Auch die Ostschweizer hatten in den letzten Wochen wenig Grund zur Freude, ausser, dass die Olma wieder einmal stattfinden konnte. Erwartungsgemäss setzte es zuletzt gegen die Kadetten wie auch gegen den Meister aus Winterthur zwei Niederlagen ab. Auch gegen GC Amicitia mussten die St. Galler Federn lassen. Der letzte Sieg datiert von Anfang Oktober gegen den RTV Basel. Davor besiegten die Otmärler auf fremden Terrain den BSV Bern. Weit wichtiger aus Sicht der St. Galler ist die Tatsache, dass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden kann. War der Fokus in der vergangenen Saison auf Kanonier Pendic gerichtet, sorgt mittlerweile auch der polnische Neuzugang Ariel Pietrasik für Tore am Laufband. 58 an der Zahl aus gerade mal acht Partien. Zahlen, mit denen sich derzeit kein Krienser messen kann. Aber nicht nur dieser Fakt ist Motivation genug für die Innerschweizer, auch die Niederlage im Startspiel in der Kreuzbleiche gilt es zu begleichen.
Ab sofort bietet der HC Kriens-Luzern den Livestream wieder mit der bewährten Kommentatorenstimme von Manu Schnellmann an.
Photo by Hardy Konzelmann





