Am Schluss hat es klar nicht gereicht für das NLA-Team des HC Kriens-Luzern: Im Cup-Viertelfinal endete der Traum vom Final Four beim Titelverteidiger und Meister. Dabei endeten Kriens' Träume in erster Linie an den eigenen Defiziten. Denn auch wenn beim Gegner die Qualität beeindruckend war und mit Cszaszar ein (ehemaliger) ungarischer Internationaler geschickt die Fäden zog - zwingend war die Niederlage nicht. Weshalb auch das Etikett «nervig» durchaus erlaubt ist, wäre doch an diesem Abend bei aller Überlegenheit des Kaders bei den Schaffhausern mehr drin gelegen als eine ehrenvolle Niederlage.
Beim HC Kriens-Luzern aber überwogen am Schluss individuellen Mängel: da und dort hatten Spieler noch einiges Potenzial nach oben, schöpften ihre Möglichkeiten bei Weitem nicht aus und überliessen so dem Favoriten das Feld. Defensiv war der HC Kriens-Luzern noch nicht dort, wo er wohl sein möchte. Aber auch wenn in der Abwehr noch nicht die Wunsch-Performance gelang - selbst dann hätte der HC Kriens-Luzern die Partie ausgeglichener gestalten können, wenn er in der Offensive effizienter gewesen wäre. Eine offensive Effizienz von 20 bis 25 Prozent auf zentralen Rückraumpositionen ist halt deutlich zu tief, um am Erfolg zu schnuppern.
So blieb beim HC Kriens-Luzern jener der beste, den man eigentlich noch gar nicht kannte: Philipp Reuter. Eben erst aus Potsdam gelandet und zur Mannschaft gestossen, blieb der bullige Rückraummann bei 9 Versuchen 6 Mal erfolgreich und drückte damit dem Spiel den Stempel aus. Ein Versprechen für die Finalrunde, keine Frage. Und eine echte Verstärkung, der vorlebte, was es heisst, mit Leidenschaft und Engagement nach vorne zu spielen. Zweifellos aber auch ein Vorbild für die anderen...
Stark beim HC Kriens-Luzern war darüber hinaus Fabio Baviera, der am Kreis eine schon fast gewohnt starke Leistung zeigte. Letztlich aber hatte der HC Kriens-Luzern zu viele blasse Leistungen. Zwar schaffte das Team kurz vor der Pause den Anschluss. Die Schaffhauser aber legten kurz darauf einen ganz zu und rückten kurz nach der Pause die Relationen wieder zurück.
Für das Team ist das Kapitel Cup damit für diese Saison abgeschlossen. Das ist schade angesichts der Möglichkeiten in dieser Partie - aber auch erfreulich, weil es den Blick frei macht auf das grosse Saisonziel Playoff. Und da gilt es am kommenden Samstag gegen Wacker Thun ein erstes Mal ernst. Es würde nicht erstaunen, wenn da der eine oder andere Spieler, der jetzt im Cup unter seinen Möglichkeiten blieb, eine deutliche Steigerung schaffen würde...
Schweizercup, Viertelsfinal:
Kadetten Schaffhausen - HC Kriens-Luzern 28:22 (11:10)
BBC ARENA, SR Sager/Styger.
Spielverlauf: 0:1, 4:1, 6:4, 9:4, 10:5 (21.), 10:9 (30.), 11:10; 13:11, 16:13, 18:14, 20:15, 22:16, 25:18, 25:21, 28:21, 28:22.
Kadetten Schaffhausen: Marinovic/Stokholm; Cvijetic, Karacic, Liniger (6/1), Küttel (5), Richwien (1), Graubner (1), Pendic (1), Brännberger (1), Stojanovic (2), Csaszar (8), Koch (3).
HC Kriens-Luzern: Portmann/Ineichen; Fellmann, Mühlebach (1), Blättler (2), Riederer, Spengler (2), Vögtli (1), Stojanovic, Baviera (4), Stankovic (1), Reuter (6), Schramm (3), Hofstetter (2).
Bemerkungen: Schaffhausen 3x2 Minuten, Kriens-Luzern 6x2 Minuten. Penalties: 21. Ineichen hält Penylty von Liniger (9:5). 58. Portmann hält Penalty von Czsaszar (26:21). Kadetten erstmals mit Karacic, Kriens-Luzern erstmals mit Reuter.