SPIELBERICHT
Schnelle Pfadi Gegenstösse sorgten für den Unterschied
Die Vorzeichen sprachen vor dem Anpfiff der Partie klar für den HC Kriens-Luzern. Der Gegner aus Winterthur hatte zahlreiche und gewichtige Absenzen zu beklagen, während die Einheimischen in Vollbesetzung antreten durften. Bereits vor der Partie war klar, dass der Sieger die Tabellenführung in der obersten Schweizer Spielklasse übernehmen kann. Doch genau diese Ausgangslage, so machte es jedenfalls den Anschein, lag wie ein schweres Joch über den Krienser Angriffsbemühungen. Sinnbildlich ging ein Malheur bei den Innerschweizern voraus, das am Anfang des Führungstreffers durch Roman Sidorowicz stand. Weitere Fehler der Blauweissen sorgten dafür, dass die Winterthurer plötzlich mit drei Toren in Führung lagen, während der HCKL an allen Fronten mit sich selber kämpfte. Neo-Papa Jernej Papez und der willige Filip Gavranovic sorgten mit ihren beiden Treffern dafür, dass der Patient HCKL wieder zu atmen begann. Und es kam temporär sogar noch besser, denn etwas mehr als acht Minuten egalisierte Filip Gavranovic den Spielstand. Auch auf Kevin Juds nächstes Tor hatten die Krienser mit einem Treffer von Levin Wanner die passende Antwort zur Verfügung. Der überragende Jud reüssierte ein paar Momente später nochmals, ab diesem Zeitpunkt lief der Gastgeber einem Rückstand hinterher, der sich mal hoffnungsvoll klein präsentierte, oder auch drei Schlaglängen Unterschied betrug. Einige Sekunden vor der Pausensirene konnte Adrian Blätter den Spielstand wenigstens noch auf 15:17 verkürzen, was den 50 zugelassenen Zuschauerinnen und Zuschauer hinsichtlich des 2. Umgangs Mut machte
Unerwarteter Auswärtssieg bringt Tabellenführung
Wie in der 1. Halbzeit war es Roman Sidorowicz, der das Score nach dem Pausentee eröffnet und den Abstand wieder auf drei Treffer wachsen liess. Goran Perkovac ordnete in der Garderobe die taktische Marschroute neu, auch Pfadi Winterthur zeigte sich, was die Ausrichtung und insbesondere das Abwehrverhalten betraf, flexibel. Anstatt im gewohnten 1-2-3 zu verteidigen, nahm Pfadi entweder mit einem 5-1 oder 6-0 den Kriensern den Schnauf. Auch nach dem Seitenwechsel bildeten die schnellen Konter das Erfolgsrezept bei den Zürchern. Die kleinliche Regelauslegung der beiden nicht immer sicher arbitrierenden Unparteiischen kam vermehrt den Gästen zu Gute. Immer wieder durfte Kevin Jud vom Siebenmeterstrich antreten und sorgte mit seiner Klasse für eine hundertprozentige Erfolgsquote. Gleich sieben Treffer fielen auf diese Weise, der weder Paul Bar noch Kayoum Eicher etwas entgegenzusetzen hatten. Wieder Zuversicht schöpfen konnten die Blauweissen in der 45. Minute, als Ramon Schlumpf die Seinen bis auf 24:25 heranbrachte - und Jerney Papez den Ausgleich einnetzte. Doch erneut zeigte der HC Kriens-Luzern nerven, liess beste Gelegenheiten aus und verpasste damit die Herbeiführung des Umschwungs in der Krauerhalle. Auch beim Gegner schlich sich der Fehlerteufel ein, einfach weit weniger als beim HCKL. Etwas mehr als dreieinhalb Minuten vor dem Ende war es erneut Ramon Schlumpf, dem der Anschlusstreffer gelang. Doch zu mehr sollte es an diesem Abend nicht reichen für die Mannschaft von Goran Perkovac, denn der Gast nützte nun die gebotenen Möglichkeiten und sicherte sich das nicht erwartete Punktepaar.
TELEGRAMM
HC Kriens-Luzern - Pfadi Winterthur 34:36 (15:17)
Krauerhalle | 50 Zuschauer / 1'100 Zuschauer online | Capoccia/Jucker (SR) / Nagel (Del.)
HC Kriens-Luzern
Bar, Eicher; Harbuz (1), Wanner (2), Blättler (2), Piroch (1), Papez (3), Rellstab (3), Gavranovic (7/C), Oertli (6), Schlumpf (2), Delchiappo (0), Lavric (0), Idrizi (3), Lapajne (4/4)
Strafen
4x2 (2xGavranovic, Papez, Oertli) / 6x2
Bemerkungen
HCKL komplett, Gedenkminute für Ruedi Faes (1.Trainer HC Kriens), 54:17 Platzverweis Delchiappo
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