Der Weg für junge Sporttalente kann schon mal unerbittlich sein. Serbische Toptalente gehen für eine erfolgreiche Sportlerkarriere denn auch oft ganz besondere Wege. Kein Aufwand ist Ihnen zu gross, um sich im Sport Ruhm und Ehre zu erarbeiten. Nur selten spielt dann der Zufall so perfekt Regie wie heute, sich zwei Brüder auf diesem Weg schon nach kurzer Zeit wieder über den Weg laufen.
In Belgrad lernten die beiden Gebrüder Radovanovic beim Stadtclub Partizan Belgrad das Handball-ABC. Ihr Talent fällt früh auf. Mihailo (heute 24) ist Torhüter, wird mit Partizan zwei Mal serbischer Meister, wechselt dann 2014 in die deutsche Bundesliga zu Aufsteiger Bietigheim und im Januar 2016 zum schwedischen Verein Drott Halmstad. Jetzt will er seine Karriere, die ihn schon ins Tor der serbischen Auswahl gebracht hat (12 Länderspiele), in der Schweiz bei NLA-Aufsteiger Suhr Aarau neu lancieren.
Sein jüngerer Bruder Aleksandar (heute 22) landete auf diese Saison beim HC Kriens-Luzern. Er spielte zuletzt bei Cherbourg in Frankreichs zweiter Liga und hat jetzt in der Zentralschweiz den klaren Plan, in die Fussstapfen seines Landsmanns Boris Stankovic zu treten. Er teilt sich die Position im rechten Rückraum mit dem Routinier und soll vorerst einmal viel lernen.
In der Partie gegen Wacker Thun kam Aleksandar Radovanovic in der letzten Viertelstunde zum Einsatz und zeigte dabei eine sehr beachtliche Leistung. Der Linkshänder war beweglich, schnell und dynamisch mit Zug aufs Tor.
Man darf gespannt sein, wie das erste "Bruderduell fernab der Heimat" endet.