SPIELBERICHT
Weder A, B noch C
Eigentlich startete der Abend für die Innerschweizer Gäste in der Thuner Ausweichhalle im Nachbardorf Spiez ansprechend. Tim Rellstab schoss seine Farben nach exakt 41 Sekunden in Front, doch die Antwort der Thuner folgte auf dem Fuss. Innert fünf Minuten und auch dank zwei Toren von Ron Delhess hiess es plötzlich 4:1 für Wacker. Eine Wanner-Doublette sowie das erste Tor von Milos Orbovic, einer der wenigen Lichtblicke an diesem Abend, sorgten für den Ausgleich zum 5:5. Nach exakt elf Minuten lagen die Blauweissen sogar zum zweiten – und letzten – Mal wieder mit einer Schlagdistanz vorne. Wieder legte der Gastgeber mit einem stark haltenden Flavio Wick im Tor eine Schippe drauf, wobei die Krienser Hintermannschaft den Oberländern das Toreschiessen leicht machte und dabei nichtz wegzudiskutierende Mängel im Defensivverhalten offenbarte. Die Badertscher-Truppe nahm die Geschenke dankend. Fünf Minuten vor der Pausensirene betrug die HCKL-Rücklage sogar vier Treffer, wenigstens gelang Milos Orbovic noch ein Tor, damit für den 2. Umgang einen Funken Hoffnung am Leben blieb. Hätte Lukas von Deschwanden keine rabenschwarze 1. Halbzeit eingezogen, die Messe im Oberland wäre definitiv gelesen gewesen.
Inflationäre Gegentorquote
Um in Spiez nochmals in die Kränze zu kommen, wäre eine veritable Leistungssteigerung und deutlich mehr Präzision in der Vorwärtsbewegung gefragt gewesen, aber der HC Kriens-Luzern spielte seinen Stiefel weiter emotionslos hinunter, trat nie als geschlossene Mannschaft auf und setzte dafür auf die wenig erfolgsversprechende Komponente Individualität. Nach dem Pausentee fand auch Thuns zuverlässiger Torschütze vom Dienst mit Urner Abstimmung zur Normalform zurück und half fleissig mit, dem Verdikt deutlichere Konturen zu verpassen. Die Luzerner fanden auch in der Folge weder taktisch noch spielerisch Mittel und Wege, gegen Wacker Thun zu bestehen. Ein letztes Aufbäumen blieb aus, und die Oberländer brachten den verdienten Sieg quasi im Schlafwagen über die Ziellinie. So haben die Innerschweizer aus elf Partien bereits 313 (!) Gegentore zu beklagen. Bleibt zu hoffen, dass dieser Wert am Sonntag beim Heimspiel gegen den BSV Bern nicht weiter überproportional ansteigt – und der HC Kriens-Luzern gegen den Hauptort-Club einen Sieg landen kann. Es wäre der Vierte der laufenden Saison.
TELEGRAMM
Wacker Thun -HC Kriens-Luzen 34:28 (16:13)
ABC-Zentrum Spiez | 520 Zuschauer | SR Häner/Maurer | Sager (Del.)
HC Kriens-Luzern
Zaponsek, Eicher; Harbuz (7/5), Wanner (4), Lapajne (1), Orbovic (9), Rellstab (3), Steenaerts, Oertli, Schlumpf, Delchiappo (2), Langenick (1), Lavric, Sikosek Pelko (1), Buob, Vekic
Strafen
2x2 / 7x2 (Delchiappo, 2xSikosek Pelko, Orbovic, Vekic, Lavric, Langenick)
Bemerkungen
HCKL ohne Gavranovic und Idrizi (beide rekonvaleszent), 14:07 Lattenschuss Schlumpf, 17:42 Pfostenschuss Schlumpf, 34:58 Lattenschuss Delchiappo
MATCHCENTER
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STREAM
FORECAST
Wacker Motor zuletzt mit Fehlzündungen
Nach der Nationalmannschaftspause steht für den HC Kriens-Luzern am Mittwoch der nächste Ernstkampf auf dem Programm. Es ist nach vier Heimspielen in Serie das erste Gastspiel für die Innerschweizer. Dabei treffen die Blauweissen in Spiez auf Wacker Thun, das dem HCKL vor Monatsfrist eine schallende Ohrfeige in Form einer Kanterniederlage in der Krauerhalle verpasste. «Natürlich haben wie diese Partie noch in Erinnerung», blickt Goran Perkovac mit einem fast schon gequälten Gesichtsausdruck zurück. In der Startphase überrollten die Thuner den Gastgeber regelrecht. Trotz einer spannenden Aufholjagd der Platzherren nach dem Seitenwechsel gingen die Oberländer am Schluss als verdienter Siege von der Platte und fügten dem Ligakontrahenten einen weiteren Dämpfer zu. Gleichzeitig war es der einzige Wacker-Sieg in den letzten vier QHL-Runden. Erwartungsgemäss gab es gegen die Kadetten wie auch Pfadi nichts auszurichten. Mehr Sorgen bereitete die Heimniederlage gegen GC Amicitia Zürich, das derzeit den ungewohnten 2. Platz in der Tabelle belegt, ohne dass die Rangliste im Gegensatz zu den vergangenen Jahren beim Betrachten auf den Kopf gestellt werden muss. «Ja, unser Motor ist zuletzt ins Stocken geraten», stellt Remo Badertscher fest. Der zum Cheftrainer beförderte Sekundarlehrer nahm zum Saisonstart Änderungen im Defensivverhalten vor und konnte damit den Schnitt der eGegentore eindämmen. Zuletzt hatten die Oberländer aber wieder über 30 Gegentreffer zu beklagen, was es laut Badertscher mit viel Energie, Laufbereitschaft, Einsatz und Wille zu beheben gelte. Schliesslich wollen die Thuner die Saison europäisch beenden.
Positiver Trend in der Innerschweiz
Auch beim HC Kriens-Luzern gab es in den letzten vier Meisterschaftspartien nicht nur Positives zu vermelden. Gegen den Aufsteiger aus Chênois und St. Otmar St. Gallen resultierten zwei Pflichtsiege vor eigenem Anhang. Das Remis gegen den HSC Suhr Aarau fühlte sich wie eine Niederlage an, und bei der Schlappe gegen die Oberländer passte im ersten Umgang rein gar nichts zusammen. «Wir haben nun die Möglichkeit, uns mit den nächsten beiden Spielen gegen die beiden Berner Liga-Vertreter weiter nach oben zu arbeiten», erklärt Goran Perkovac. Gleichzeitig betont der HCKL-Cheftrainer, dass die beiden bevorstehenden Aufgaben alles andere als einfach werden: «Wacker Zuhause stellt für jede Mannschaft eine Herausforderung dar, und der BSV steht nicht zufällig auf Platz drei in der Rangliste.» Dennoch sollen vier Punkte her, auch, weil man gegen beide Teams Niederlagen zu beklagen hatte.
Foto by Hardy Konzelmann
NIEDERLAGE | nach einem bescheidenen Auftritt in der ABC-Halle in Spiez verliert unsere Mannschaft gegen Wackter Thun mit 28:34.
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