Dominanter Start und …
Nach exakt 14 Minuten und fast einer mehr, nahm Tim Rellstab Mass und hämmerte das Spielgerät wuchtig zur 6:5-Führung für die Platzherren in die Maschen der St. Galler Gäste. Erstmals brandete der Jubel noch lauter aus als bei den bereits fünf Toren des HC Kriens-Luzern zuvor. Der grossgewachsene Zürcher, beeindruckend unterstützt auf den Rängen von einer in dreistelliger Zahl aufmarschierten Fangruppe aus seinen Stammvereinen Horgen und Wädenswil, doppelte nach und legte mit dem 8:5 einen lupenreinen Hattrick auf die Platte, was das entzückte Publikum mit Sprechchören feierte und laut beklatschte. Die Zuschauer kamen durchaus auf ihre Rechnung, sahen herrliche Tore und eine unterhaltsame Partie vorgesetzt, aber auch das eine oder andere Malheur. Auf beiden Seiten. Jedenfalls erfreuten sich die Innerschweizer und ihr Publikum, mit einer 2:0 Führung im Rücken dazu, erstmals an einem 3-Tore-Vorsprung. Der HCKL war nun so richtig in Fahrt, On Langenick und Marin Sipic erhöhten den Zwischenstand weiter. Scheinbar wurden sich die Ostschweizer nun der Konsequenz bewusst, dass eine weitere Niederlage dem Saisonende gleichkommt. Die bewährten Otmar-Stützen Ariel Pietrasik und Andrija Pendic reüssierten, innert 3 Minuten schmolz der Vorsprung auf eine Schlageinheit. Zwei gleich jeweils doppelte Antworten auf das Ostschweizer Intermezzo gab die Seetaler Flügelzange Langenick/Steenaerts, was eine 14 zu 11 Pausenführung zur Folge hatte und dem Gezeigten durchaus entsprach. Ein Wehrmutstropfen gab es mit der Verletzung von Ramon Schlumpf zu beklagen, der Capitano musste mit einer Fussverletzung das Feld verlassen und hospitalisiert werden - gute Besseriung!
… eine Böhm-Halbzeit vom Feinsten
Die Bühne für den 2. Umgang sollte Fabian Böhm gehören. Während sich der Erste in der Kategorie geschossener Tore für ihn als jungfräulich entpuppte, langte der magistral aufspielende Deutsche nun so richtig zu - dies im 4-Minutentakt. Mal wuchtig, vom Siebenmeterstrich oder platziert in die linke untere Ecke. Verschärften die Platzherren das Tempo, zogen sie davon und spielten ihre ganze Erfahrung aus. Immer wieder mal pirschte der sich keinesfalls aufgebende St. Galler Traditionsclub bis auf 2 Tore heran. Mehr liess der HC Kriens-Luzern an diesem Abend wie auch über die ganze Viertelfinalserie nie zu. «Wir dürfen uns freuen und glücklich sein. Nach 3 gewonnen Spielen stehen wir verdient im Halbfinal.» Natürlich sei wie bereits in den vorehrigen 2 Partien nicht alles perfekt gewesen, so der slowakische Taktikfuchs, «aber das sind Play-offs und wir haben als Mannschaft die 1. Aufgabe souverän erledigt.»
Nächster Halt Cupfinal
Dank dem kürzesten Play-off-Weg mit drei Siegen in ebenso vielen Duellen sowie der anschliessenden Nationalmannschaftspause steht beim HCKL in den kommenden Tagen die Regeneration an oberster Stelle. Das nächste Mal steht der HCKL am 6. Mai im Schweizer Cupfinal im Einsatz. Dort wartet mit den Kadetten, die mit dem Sieg gegen die Füchse aus Berlin für eine Sternstunde sorgten, der Krösus des Landes auf das mit Hochspannung erwartete Duell um den Kübel des Schweizer Cup. Weiter in der Maréchaux Arena in Sursee geht’s mit der Halbfinal-Kampagne an den beiden Donnerstagen 11. Mai (19:45) und 18. Mai (18:15) gegen Bern oder die Grasshoppers (Serie 2:1).
Telegramm
HC Kriens-Luzern - TSV St. Otmar St. Gallen 31:29 (14:11)
Maréchaux Arena Sursee | 1850 Zuschauer | Häner/Maurer (SR)
HC Kriens-Luzern
Zaponsek (28%), Pellegrini (0), Schmid (5), Lavric (0), Küttel (0), Orbovic (2), Rellstab (4), Steenaerts (2), Oertli (0), Böhm (7), Schlumpf (0/C), Sipic (3) Langenick (4), Buob (1), Idrizi (2)
Strafen
3x2 (Lavric, Böhm, Idrizi) / 3x2
Bemerkungen
HCKL ohne Wanner, Sigrist und Wolfisberg, Schlumpf mit Fussverletzung hospitalisiert
Statistik
Stream
Kein Stream (SRF-Livespiel)
Review
Galerie
Photo
Hardy Konzelmann





