«Abhaken - und weiterkämpfen. Das nächste Spiel ist immer das Wichtigste!» HC Kriens-Luzern-Coach Heiko Grimm liess auch unmittelbar nach dem Spiel in der Garderobe der Eulachhale Winterthur keinen Zweifel daran, das er nicht gedenkt, die Niederlage allzu stark zu gewichten. «Es ist zwar ärgerlich, dass wir nicht wirklich gut spielen, während 54 Minuten gegen ein Spitzenteam dabei sind und am Schluss trotzdem mit leeren Händen nach Hause reisen. Am Schluss aber haben uns dann wohl die die Kräfte etwas gefehlt, um in Zweikämpfen das nötige Durchsetzungsvermögen zu erreichen, die richtige Entscheidung zu treffen oder in der Defensive richtig zu agieren.»
Tatsächlich verlor der HC Kriens-Luzern die lange Zeit offene Partie erst in der Schlussphase. 56 Minuten waren gespielt, als Tom Hofstetter zum 23:24 verkürzte. Der HCK war voll dabei und kämpfte um Punkte. Dann aber unterliefen dem zuvor brillanten Boris Stankovic (10 Tore bei 13 Versuchen waren es am Schluss) zwei Fehler, Brücker und Hofstetter vergaben ebenfalls je eine Chance - was Pfadi ausnutzte zum 29:25-Heimsieg.
Dabei ging dem HCK-Rumpfkader am Schluss förmlich die Luft aus. Nach sehr gutem, kämpferischen Auftritt merkten die sieben regelmäsig eingesetzten Feldspieler, dass sie ungewohnt lange Spielzeiten (also faktisch ohne grosse Verschnaufpausen) zu absolvieren hatten. Jetzt fehlten in der Schlussphase Konzentration und Kraft. Und weil jetzt auch Pfadi-Keeper Schulz zu Grossform auflief (Abwehrquote am Schluss bei 50%!), kam der Gast aus der Innerschweiz ins Hintertreffen. In dieser Phase fehlten dem HCK die Alternativen vollends, nachdem auch der angeschlagene Nyffenegger nach rund 10 Spielminuten nicht mehr einsatzbereit war und mit Spengler und Schramm beide nominellen Spieler im linken Rückraum fehlten.
Beim HC Kriens-Luzern zeigten Keeper Portmann nach seiner Einwechslung für Bar eine gute Partie. Sehr gut präsentierte sich zudem Boris Stankovic mit einer fehlerfreien Leistung während 54 Minuten. Dabei zeigte der Routinier, dass er nach wie vor zu den besten Linkshändern der Liga gehört.
«Die Mannschaft hat sehr gut gekämpft heute,» sagte Coach Heiko Grimm nach dem Spiel. Er könne dem Team deshalb absolut keinen Vorwurf machen. Daran gelte es anzuknüpfen. Denn die jetzt folgenden Partien gegen Gossau (am Sonntag in der heimischen Krauerhalle), RTV Basel, Otmar und Amicitia seien für den Einzug in die Finalrunde mindestens ebenso wichtig. «Es ist wichtiger, dass wir uns jetzt gut regenerieren, als einer möglicherweise verpassten Chance nachzutrauern.» Denn die Partien gegen direkte Konkurrenten im Kampf um die Finalrundenplätze will die Mannschaft siegreich gestalten.
Pfadi Winterthur - HC Kriens-Luzern 29:25 (12:12)
Eulachhalle, 650 Zuschauer. SR Brunnder/SalaH
Spielverlauf: 1:0, 2:1, 6:2, 8:4, 8:7, 10:8, 12:9, 12:12; 13:13, 16:16, 17:18, 19:19, 20:20, 22:20, 23:21, 25:23, 26:24, 28:25, 29:25.
Pfadi Winterthur: Vaskevicius/Schulz; Ott, Maros (6), Tynowksi, Hess (2), Langerhus, Gavranovic (8), Lier (2), Kuduz (7), Jud (1), Freivogel (1), Murri, Svajlen.
HC Kriens-Luzern: Bar/Portmann; Fellmann, Wipf, Blättler, Vögtli, Gnos, Nyffenegger, Baviera (3), Brücker (3), Stankovic (10/6), Ramseier (4), Radovanovic (1), Hofstetter (4).
Bemerkungen: Strafen: Pfadi 3, Kriens-Luzern 2x2 Minuten. Penalties: 54. Lier verschiesst Penaly gegen Portmann (23:21.